Warum gilt E-Mobilität als umweltfreundlich?
E-Mobilität wird ja schon seit Jahren regelrecht als umweltfreundlich gehypt, wobei ich aber nie verstanden habe, warum das der Fall ist. Denn genau genommen muss das Lithium und die seltenen Erden erst einmal gewonnen werden, wozu ein massiver Eingriff in die Natur erforderlich ist. Es werden dadurch Lebensräume zerstört und Organismen verdrängt. Hinzu kommt, dass Batterien bisher viel zu wenig recycelt werden können. Nicht zu vergessen der Strombedarf, der bisher nicht nachhaltig gedeckt werden kann und daher auch durch fossile Brennstoffe gewährleistet werden muss.
Warum gilt die E-Mobilität eigentlich als so umweltfreundlich? Ist es denn völlig irrelevant, was den Tieren, Pflanzen und Menschen passiert in den Regionen, wo die Rohstoffe gefördert werden müssen? Woher kommt dieser Hype? Warum hinterfragen die Menschen so wenig und beschäftigen sich kaum mit den Hintergründen?
Diese Frage stelle ich mir auch seit geraumer Zeit. Ich selbst bin deswegen auch kein großer Verfechter der E-Mobilität, weil ich denke, dass zumindest die derzeitigen Verfahren zur Herstellung von E-Autos dazu beitragen, die Umweltschädigung auf andere Länder abzuwälzen, wo wir sie nicht so einfach zu sehen bzw. zu spüren bekommen.
Weiß eigentlich jemand, ob es schon Versuche in Richtung Wasserstoffantrieb bei Autos gibt? Zumindest einzelne Bahnen und Linienbusse greifen schon auf diese Technik zurück, und ich könnte sie mir als eine Alternative zu E-Antrieben vorstellen. Wasserstoff kann man ja aus Wasser durch Zuführen von elektrischem Strom erzeugen und wäre somit doch eine Alternative zum Speichern elektrischer Energie?
Ich bin fest davon überzeugt, dass die E-Mobilität in einigen Jahren wieder verboten wird. Denn schon der Abbau des Lithiums ist nicht gerade umweltfreundlich, wie du schon sagst. Weiterhin soll man sich mal überlegen, wenn die Mehrzahl der Bevölkerung ein E-Auto hat, wo sie diese aufladen sollen. Und spätestens dann, wenn die ersten Akkus Fratze sind und entsorgt werden müssen kommt das nächste Problem. Wo soll man diese umweltfreundlich entsorgen? Da ist Plastik im Meer wohl das geringste Problem. wenn es dann soweit ist.
Ich halte überhaupt nichts davon, dass diese E-Mobilität von der Politik so hoch gelobt wird. Mir scheint, dass da keiner weiter geschaut hat als bis zur Wand. Sicher ist es erst mal eine saubere Sache, wenn man alles andere drum herum nicht sieht.
Das vorrangige Ziel ist die Reduzierung der Emissionen in den Großstädten und Ballungsräumen, die durch die Auspuffgase der landläufigen Verbrennungsmotoren entstehen. Insofern dürfte ein Elektroantrieb tatsächlich eine Luftverbesserung bewirken können. Die Nachteile sind einmal in der Gesamtbilanz des Resourcenverbrauches zu sehen. Von der Herstellung, dem Stromverbrauch bis hin zu den bislang kaum in die öffentliche Diskussion gelangten Gefahrenpotenziale durch Explosionsgefahr bei Massenkarambolagen auf der Autobahn, wofür klammheimlich Feuerwehren schon jetzt Speziallöschmittel vorhalten müssen.
Auch gerade die nicht genormte Ladestationinfrastruktur ist zum Zankapfel zwischen verschiedenen Automobilherstellern geworden, wo jeder seine Marktchance wittert, und sein Modell favorisiert, weil dieses sich auch mit der Ausbaustufe seiner zugehörigen Ladeinfrastruktur hervortut. Dabei muss man sich einmal vor Augen führen, wie hoch der Stromverbrauch tatsächlich ist. In der Öffentlichkeit scheint die Meinung vorzuherrschen, das Akku-Aufladen wäre so unkompliziert wie das Aufladen der üblichen Starterbatterie. Um hier einmal eine Größenordnung in den Raum zu stellen: 300 Kilowatt braucht ein Schnelladevorgang. Das ist so viel, wie der gemittelte Stromverbrauch für ein Vierteljahr einer normalen Familie (ohne Durchlauferhitzer).
Und im Fernsehfilm wurde einmal gezeigt, wozu das führen kann. Auf einer Italienreise mit dem Super-E-Auto- mussten mehrere "Tankstops" an der E-Ladesäule vorgenommen werden, dann am Urlaubsort hing das Auto die ganze Nacht über am Lichtnetz, wo dann weder Backofen noch Waschmaschine noch sonst ein Gerät mit etwas mehr Stromverbrauch als eine Glühlampe benutzt werden konnten, sollte es nicht zu einer Überlastung des Hausanschlusses kommen. Und jetzt stelle man sich vor, das macht jetzt nicht nur ein Urlauber, sondern gleich Hunderte. Das Chaos auf dem Stromversorgerbereich ist doch vorprogrammiert.
Ganz einfach - man schaut nur auf die Emissionen durch den Autoverkehr. Natürlich verbessert sich die Luft in Innenstädten weil der benötigte Strom ja nicht vor Ort produziert wird. Für die Klimabilanz ist es aber egal wo genau die Emissionen entstehen.
Und Lithium wird halt nicht bei uns abgebaut. Ich denke es ist leichter die Folgen unserer Industrialisierung zu ignorieren wenn man die Folgen nicht vor der Haustür sieht. Die meisten richtig dreckigen Geschichten sind schon lange in Länder ausgelagert worden, die arm genug sind um der Zerstörung ihrer Umwelt und der Ausbeutung ihrer Bevölkerung nichts entgegen zu setzen.
Batterien können übrigens zu 99% recycelt werden, das wirkliche Problem heißt Strombedarf. Es wird schon in dicht mit Einfamilienhäuschen bebauten Gebieten schwierig wenn jeder sich ein E-Auto in die Garage stellt, bei Mehrfamilienhäusern würde die Stromversorgung komplett zusammen brechen.
Kurios finde ich in dem Zusammenhang ja, dass Stromheizungen immer als umweltschädlich abgestempelt wurden. Dabei ist heizen mit Strom viel einfacher als fahren mit Strom, weil das Akkuproblem weg fällt. Wenn man schon weg von den fossilen Brennstoffen will, wäre es nicht viel sinnvoller wenn man Öl, - und Gasheizungen durch Stromheizungen ersetzen würde?
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