Wart ihr schon mal Opfer einer Fehldiagnose?
Oftmals hört und liest man ja auch mal etwas von ärztlichen Fehldiagnosen und wenn sich diese bewahrheiten, dann kann das ja mitunter auch sehr schlimme Folgen haben. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass es bestimmt sehr schwierig ist, dem Arzt eine Fehldiagnose überhaupt nachzuweisen, gerade wenn seither vielleicht schon Tage oder gar Wochen vergangen sind. Wart ihr oder jemand aus eurem Umfeld schon mal Opfer einer Fehldiagnose und als wie schwerwiegend hat sich diese im Nachhinein herausgestellt?
Das allgemeine Problem ist, dass Ärzte aufgrund von Symptomen hin zumeist auf die Krankheit schließen. Manche Diagnosen sind nur mit sehr aufwändigen Mitteln und Gerätschaften zu stellen. Diese fehlen oftmals oder die Krankenkasse ordnet Sparmaßnahmen an und drängt die Ärzte, möglichst schnell eine Diagnose zu finden.
Geht man etwa zum Arzt und schildert Bauchkrämpfe und Übelkeit, wird vom Arzt wahrscheinlich der Verdacht einer Grippe ausgehen. Dies erscheint ihm ja am naheliegendsten. Hier aber noch Ultraschalluntersuchungen zu machen, einen Bluttest oder ähnliches macht kaum einer. Es wird immer abgewartet, vermutet und gehofft, dass die Probleme von allein wieder verschwinden. Man zahlt wirklich sehr viel Geld in das deutsche Gesundheitssystem ein, bekommt aber selten die gerechtfertigte Leistung dafür zurück.
Ich bin auch schon fehldiagnostiziert worden, allerdings war das bei mir nichts gravierendes. So ist mir mal vom Arzt ein Antibiotikum verschrieben worden nach einer Diagnose, dabei waren meine Beschwerden viral bedingt und das Antibiotikum war damit überflüssig. Da ich aber weiß, worauf ich achten muss und nur den Schein brauchte, um nicht zur Arbeit gehen zu müssen, habe ich das Rezept nie eingelöst und mich zu Hause auskuriert.
Ich bin schon häufiger fehldiagnostiziert worden. Der bisher gravierendste Vorfall bezog sich auf einen Abszess im Rachen hinter einer Mandel, der vom Hausarzt trotz zweier Konsultationen wegen extrem starker Halsschmerzen und zunehmender Schwellungen als harmloses Halsweh diagnostiziert worden war. Anstatt mich schnellstmöglichst zu einem HNO-Arzt zu schicken, empfahl er mir Lutschtabletten aus der Apotheke.
Erst als ich in der Nacht von Freitag auf Samstag nachts fast erstickt wäre, weil mein Hals so stark zugeschwollen war und ich am Samstag dann in eine HNO-Notfallpraxis ging, wurde ich auf schnellstem Weg ins Krankenhaus geschickt, wo ich noch am selben Tag operiert wurde. Kaum zu glauben, dass mir am Tag zuvor der Hausarzt noch mehr oder weniger unterstellt hatte, ein jammernder Hypochonder zu sein.
Das kommt doch eigentlich sehr schnell mal vor, wenn man nicht typische Symptome hat oder man einfach zu allgemeine Symptome hat. Ich hatte auch schon mal das Pech eine Fehldiagnose bekommen zu haben. Bei mir war es damals so, dass ich mir dann eine Creme auf die Haut schmieren sollte, die aber nichts gebracht hat, weil ich etwas anderes hatte. Mit der richtigen Creme habe ich es dann aber wieder weg bekommen. Ich habe letztendlich auch im Internet danach gesehen und da war es wirklich nicht so eindeutig vom Hautbild her, also finde ich das okay. Es ist auch nicht immer leicht die richtige Diagnose zu stellen.
Fehldiagnosen kamen und kommen bei mir häufig vor. Meine Hautprobleme an den Händen wurden als Schuppenflechte diagnostiziert. Dabei kenne ich Schuppenflechte aus der Familie - die sieht völlig anders aus! Es bestand nicht mal eine entfernte Ähnlichkeit! Aber ich bin ja kein Arzt! Ich bekam eine Salbe auf Teerbasis, die die ganzen Hände schwarz färbt. Das hätte ich ja noch ertragen, wenn nicht dieser unerträgliche Juckreiz gewesen wäre, der mich an nichts anderes denken ließ, mit dem ich nicht schlafen konnte.
Ich ließ die Salbe weg und besorgte mir wieder einen Termin beim Arzt. Der Juckreiz wurde mit dem Absetzen schon mal erheblich weniger. Beim Termin schilderte ich dem Arzt, was passiert war, und dass es meiner Meinung nach keine Schuppenflechte ist. Er schrie mich daraufhin an. Er sei der Arzt! Wenn er etwas verschreibt, hätte ich es zu nehmen!
Ich nahm die Salbe natürlich nicht wieder. Den Arzt konsultierte ich auch nie wieder. Ich ertrug erst mal meine Symptome, bis ich die Möglichkeit hatte, zu einem anderen Arzt zu gehen. Der wusste auch nicht, was es war, besah sich aber immerhin die Symptome und verschrieb mir eine Salbe, die die Symptome beseitigte. Wir haben dann schließlich herausgefunden, dass es eine simple Allergie gegen mehrere Stoffe war: Äpfel, Möhren, Tomaten und Spülmittel.
Weitaus schlimmer war die Fehldiagnose bezüglich meiner Kopfschmerzen. Ich hatte schon mehrere Jahre immer wieder mal Migräne, war damit aber nie beim Arzt gewesen, denn damals war es noch nicht so verbreitet, dass man deswegen zum Arzt ging. Plötzlich hatte ich aber unerträgliche Kopfschmerzen, die nicht mehr weg gingen. Es half auch kein Schmerzmittel. Gar nichts half. Außerdem hatte ich Sehstörungen.
Die Ärzte diagnostizierten Spannungskopfschmerzen. Klar - ich war übergewichtig und saß viel vor dem PC. Meinen Einwand, dass die Schmerzen sehr viel heftiger waren, ignorierte man. Ich bekam Massagen verordnet. Weit über einen Monat musste ich die Schmerzen ertragen, bis ich zu einem Neurologen geschickt wurde, der ein EEG machte. Ihm gefiel das Ergebnis nicht und er schickte mich zum CT. Dort bekam ich kein Ergebnis, aber mir wurde gesagt, dass ich SOFORT wieder zu meinem Neurologen solle mit den Bildern.
Wir fuhren sofort wieder dort hin. Na ja, und der Neurologe stellte sich rauchend ans Fenster und eröffnete mir, dass ich einen Gehirntumor hätte und noch am selben Abend ins Krankenhaus müsse. Der Tumor sei schon so groß, dass akute Lebensgefahr bestehe. Wie ich später erfuhr, kamen meine Kopfschmerzen davon, dass der Tumor lebenswichtige Blutgefäße abgedrückt hatte. Die ganze Zeit, wo ich Schmerzen gehabt hatte, hätte ich also auch schon sterben können. Nun ist der Tumor heraus, es blieben außer einer Narbe keine Folgen. Und die Migräne war ich auch viele Jahre los.
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