Wart ihr schon einmal unter Tage?

vom 06.06.2015, 13:04 Uhr

Ich habe nicht oft Gelegenheit, unter Tage zu gehen, aber wenn es sich ergibt, dann nutze ich das schon gerne. Ich war bisher schon zwei mal unter Tage und habe verschiedene Bergwerke besichtigt. Ich fand das extrem interessant und auch sehr spannend und würde das jederzeit wieder machen.

Ich fand das auch gar nicht beengend oder befremdlich oder so, plötzlich kein Tageslicht zu sehen und durch die engen Gänge zu gehen. Ich weiß aber auch, dass das nicht jedermanns Sache ist und manche Menschen wohl Klaustrophobie bekommen würden und vielleicht sogar Panikattacken. Manche Menschen fühlen sich vielleicht auch lebendig begraben und meiden solche Situationen ganz bewusst.

Ward ihr persönlich schon einmal unter Tage? Oder würde euch das überhaupt nicht reizen? Wie sehr würdet ihr psychisch damit zurecht kommen, wenn ihr unter Tage wärt? Würdet ihr so eine Gelegenheit nutzen, wenn es sich ergeben würde?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe schon öfters mal ein Bergwerk oder eine Höhle besichtigt, es gibt da ja eine ganze Reihe Möglichkeiten. Das Kind in mir findet es natürlich immer toll, wenn man in Bergwerken irgendwo runter rutschen oder in einer kleinen Bahn durch die Gegend fahren kann.

Aber am beeindruckendsten finde ich Tropfsteinhöhlen. Das ist irgendwie schon eine Welt für sich mit einer magischen Ausstrahlung und wenn man sich dann überlegt, wie lange es dauert bis Tropfsteine entstehen, das ist schon faszinierend. Und für mich gibt es da nichts psychisch zurecht kommendes. Wenn es nicht sicher wäre ein Bergwerk oder eine Höhle zu besichtigen dürfte man da auch nicht rein.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich war bisher nur einmal im Bergbaumuseum in Bochum unter Tage. Das ist zwar nicht das gleiche, wie ein bestehendes Bergwerk zu besichtigen, aber ich fand es trotzdem sehr spannend. Die Führung war ganz toll und es wurde richtig gut erklärt, wie der Ablauf unter Tage so war. Ich hatte schon ein bisschen ein komisches Gefühl, da so weit unter der Erde herumzulaufen, aber wenn sich die Gelegenheit bieten würde, würde ich mir auch mal ein noch bestehendes Bergwerk ansehen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Den Besuch von Höhlen und Schaubergwerken würde ich nun nicht unbedingt als „unter Tage fahren“ bezeichnen obwohl sie natürlich meistens unter der Erdgleiche liegen. Gerade hier bei uns im Harz gibt es fantastische Höhlen (sogar für Theateraufführungen) die Besuchern offen stehen und auch etliche Bergwerke. Die sind für mich tourismusmäßig aufbereitet und haben nach meiner Einschätzung nicht mehr so viel mit der Ursprünglichkeit des einstigen Bergmannberufes zu tun. Aber bitte schön, das ist meine ganz persönliches Empfinden.

So richtig unter Tage war ich aber auch schon und zwar zweimal in einem alten Salzbergwerk welches als Lagerstätte für radioaktive Abfälle genutzt wurde. Damals konnten sich interessierte Leute für eine Besichtigung anmelden. Ich muss sagen dass ich fasziniert und gleichzeitig etwas eingeschüchtert war. Ich hatte einen Heidenrespekt vor der riesigen Anlage, immerhin ging es ein paar hundert Meter mit einem Förderkorb in die Tiefe.

Vorher wurde man belehrt, mit Schutzkleidung und allen Sicherheitsausrüstungen ausgestattet. Man bekam Dosimeter wegen der Strahlung und auch eine lange Einweisung. So ein Förderkorb fährt ziemlich rasant nach unten und er macht auch ziemlichen Krach. Die Windgeräusche habe ich noch ziemlich unangenehm in Erinnerung und den Druck auf den Ohren.

Es gab verschiedene Sohlen, dort wo wir waren war die mittlere mit glaube ich 400 Meter Tiefe. Als altes Salzbergwerk war es dort sehr trocken und warm, deutlich über 20° würde ich heute sagen. Die Gänge waren riesig groß weil dort auch riesige Fahrzeuge durchfahren mussten die übrigens da unten auch zusammengebaut wurden. Natürlich war auch alles sehr weitläufig, die Strecken wurden alle befahren weil es zu weit zum Laufen war.

Besichtigen konnten wir dort die Reste des kommerziellen Bergbaus und den Lagerort der radioaktiven Stoffe. Es gab riesige Hohlräume die damit verfüllt wurden und auch fantastische Formationen. Jahre späte war ich dann noch einmal dort als die eigentlich für immer dort eingelagerten Fässer mit dem radioaktiven Müll wieder herausgeholt wurden. Das war nicht weniger interessant, auch weil man sah was sich alles verändert hatte.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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