Wart ihr schon das Opfer von Rassismus?

Rassismus ist leider etwas, vor dem sich niemand so wirklich schützen kann. Rassismus ist unabhängig von sexueller Orientierung, Nation oder Hautfarbe. Man kann genauso gut als Einheimischer irgendwo Opfer von Rassismus werden. Mich würde mal interessieren, ob ihr schon einmal mit Rassismus Erfahrungen machen musstet. Seid ihr schon Opfer von Rassismus geworden? Wie kam es dazu und in welchen Situationen war dies eindeutig der Fall?

Man kann genauso gut als Einheimischer irgendwo Opfer von Rassismus werden.

Was verstehst du denn unter "Einheimischer" und wie konstruierst du dann einen möglichen Rassismus, wenn du vorher schon alle Differenzierungsmerkmale (Religion, Hautfarbe, Nation) ausschließt? Ganz so verstehe ich also die Frage nicht ganz.

Wenn ein Schwarzer (großgeschrieben bedeutet, dass es sich nicht um eine Eigenschaft von Menschen handelt, sondern um Menschen, welche durch eine Rassismuserfahrung verbunden sind, eine Alternative für "farbige" oder "schwarze" wäre "People of Color", was mir aber wg. des englischen nicht gefällt) als deutscher Staatsbürger Rassismus erfährt, dann ja ausschließlich auf Grund der Hautfarbe. Obwohl er ja tatsächlich ein echter Einheimischer sein mag.

Aus meiner Sicht reduziert sich Rassismus immer auf Eigenschaften, welche nicht der Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Religion ist aber eher nicht geeignet, weil diese praktisch "frei wählbar" ist. Herkunft hingegen nicht und wird daher von Rassisten gerne gewählt, um die "Anderen" zu identifizieren.

Also ich selber war in meinem Bezirk schon öfter Opfer von Rassismus. Ich stamme nämlich aus einem benachbarten Tal, dem man eben nachsagt, dass die Menschen dort klauen würden. Außerdem sind sie sehr engstirnig und haben eine eigene Sprache.

Es hat mich aber nicht gestört, dass die Menschen so geredet haben. Ich habe dann einfach zurück geschossen und gesagt: "Wir geben schon alles wieder zurück was wir geklaut haben, weil wir es schon doppelt und dreifach zu Hause haben!"

Wenn man nicht darauf einsteigt oder mit coolen Sprüchen kontert, dann ist Rassismus kein Thema mehr. Meistens wird er nämlich von den Leuten angewendet, die nicht gerade viel im Oberstübchen haben. Deshalb kann man als intelligenter Mensch relativ gut kontern.

Ja wurde ich, aber auch wenn das viele nicht hören wollen, bei Weitem nicht von Deutschen selber, sondern grundsätzlich von optisch muslimisch wirkenden Menschen. Auch selten Frauen, sondern meist Männer. Wenn ich nicht so reagiere, wie die wollen, kommt ganz gerne „deutsche Schlampe“ usw im Wortlaut dazu. Das geht mir tierisch auf den Sack.

Als ich mit meiner Ex-Freundin zusammen war, waren diese Sprüche und viele weitere Aussonderungen Alltag für mich, da ich in einer Stadt lebe, wo der Anteil an Muslime auch immer größer wird. Trotzdem sind es selten die Frauen, sondern eher die jüngeren Herren und Jugendliche, die dann auf unterschiedlich ekelhafte Schienen kommen und gerne den Begriff „Deutsch“ mit etlichen Schimpfwörtern benutzen.

Das ist für mich auch Rassismus, wenn man ständig meine zumindest vermutete Herkunft, weil ich Weiß bin nutzt, um mich damit zu beleidigen. Doch das wird ja medial und auch von vielen Menschen so nicht ernst genommen, weil offenbar gerne nur die rassistische Seite der Weißen gegenüber jeden anderen einbezogen wird. Ob es nun die Russen sind, die Deutschen, die Amerikaner usw. Da hat man immer das Gefühl, kommt sofort die Nazikeule, aber im Umkehrschluss weniger!

Eine meiner Ex-Freundinnen war optisch ein wenig dunkler als Typ. Haare & Co. Da haben viele muslimische Jungs immer gedacht, sie sei eine Südländerin. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was da teilweise alles radikales vom Stapel gelassen wurde. So ist es ja mal bei Weitem nicht und als man dann ja eben merkte, dass wir ein Paar waren, um Himmels Willen. Da gab es viele gefährliche Situationen.