Wart ihr je verunsichert, was Erziehung eurer Kinder angeht?

vom 26.03.2016, 14:12 Uhr

Gerade dann, wenn man sein erstes Kind bekommt und bisher noch keine Erfahrung mit der Kindererziehung gesammelt hat, ist man ja oft etwas verunsichert, wie man in bestimmten Situationen reagieren soll, was die Erziehung angeht. Wenn man die Situationen zum ersten Mal mit seinen Kindern erlebt, dann weiß man vielleicht gar nicht richtig, wie man handeln und was man erlauben soll. Ich denke, dass man immer sicherer wird, was die Erziehung angeht, je mehr Erfahrung man einfach gesammelt hat.

Wart ihr schon einmal verunsichert, was die Erziehung eurer Kinder angeht? Gab es je Situationen in eurem Leben, in denen ihr nicht so recht wusstet, wie ihr handeln und reagieren sollt, was die Erziehung eurer Kinder angeht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Während meiner Schwangerschaft damals habe ich die Zeit genutzt und zum Teil auch Erziehungsratgeber gelesen. Als mein Sohn dann da war, bekam ich von allen Seiten erst Recht Ratschläge und Tipps, wie ich mich zu verhalten hätte und welches die beste Erziehung sei.

Sämtliche Informationen, die ich erhalten habe, haben sich total widersprochen und haben mich nur unnötig verwirrt und verunsichert und ich hatte das Gefühl, wirklich alles falsch zu machen, besonders wenn dann erfahrene Personen wie die eigenen Eltern ankommen und eben alles besser wissen wollen als jemand, der noch so gar keine Erfahrung in der Kindererziehung hat.

Man darf aber nicht darauf hören und sollte damit anfangen, auf sein eigenes Bauchgefühl zu achten. Ich lasse mir von niemandem mehr einreden, dass ich eine schlechte Mutter bin und alles falsch mache.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht. Ich hatte nie den Anspruch an mich selbst perfekt zu sein. Ein Erziehungsfehler macht kein Kind kaputt. Natürlich Schläge, andere Formen der Gewalt und psychischer Zwang oder Erniedrigung ausgenommen.

Ich habe aber auch kein Problem, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen und Fehler einzugestehen. Man reagiert irgendwann einfach einmal falsch, ist zu gestresst oder ist ungerecht. Wenn das nicht die Regel ist und man Fehler korrigiert, dann ist das kein Problem.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Also natürlich macht man sich als Elternteil oder Erziehungsberechtigter immer Gedanken über die Erziehung. Und wer von sich aus behauptet, noch nie verunsichert gewesen zu sein, hat entweder ein Musterkind, oder lügt sich selber an. Es gibt immer einmal wieder in allen Lebenslagen Unschlüssigkeiten.

Beispielsweise gibt es ja auch in vielen Erziehungssachen Streitfragen. Dort gelten für die einen eben die einen Regeln und für die anderen die anderen. Alle Erziehungsmaßnahmen können von den Menschen, die sie ausführen begründet werden. Beispielsweise erziehen manche Eltern ihre Kinder dazu zu zu schlagen, damit sie sich wehren können. Meistens sind es Eltern, die sich selber als Kind auch nicht gewehrt hatten und dadurch immer gemobbt wurden.

Wieder andere Eltern sind der Meinung, dass Kinder immer den Teller leer essen sollten, weil sie es von zu Hause auch so beigebracht bekommen hatten. Ich bin der Meinung, das Kind sollte sich selber von alledem so viel schöpfen wie es möchte, dann kann man verlangen, dass es den Teller ausessen muss. Ansonsten finde ich es etwas übertrieben, da man als Erwachsener ganz ein anderes Hungergefühl hat und meistens zu viel schöpft.

Bei Fragen, die die Gewalt in der Erziehung betreffen, kann ich aber Eltern, die diese selber anwenden, nicht verstehen. Vor allem weil die Kinder ja lernen sollten, dass es auch ohne Gewalt geht. Es gibt zahlreiche andere Methoden wie Belohnungsmethoden oder Streichen diverser geliebter Aktivitäten wie Fernsehen oder Computer spielen. Lieber mit den Kindern zusammen etwas machen. Aber dadurch würden sich die Eltern selber mehr Arbeit machen, deshalb werden solche Mittel leider selten eingesetzt.

Also ich muss wirklich zugeben, mein Kind ist noch nicht einmal zehn Jahre alt und ich habe mir bis jetzt in jedem Lebensjahr mindestens einmal Gedanken darüber gemacht, ob ich alles richtig mache. Natürlich gibt es keine Universallösung. Allerdings ist es schon so, dass manche Eltern mehr falsch machen, als andere, es aber wahrscheinlich gar nicht selber merken. Ich behaupte, dass jeder versucht, das Beste zu geben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe keine Zweifel an meiner Erziehung und ich halte diese ganzen Elternratgeber und Erziehungsbücher für den letzten Dreck. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Das ist eigentlich ganz einfach, dafür stellt man sich selbst die Frage was für Ansprüche man an sein Kind stellt. Dann überlegt man sich einen Weg wie man dieses Ziel erreichen kann und fertig ist das ganze.

Mein Erziehungsstil nenne ich gerne "Hohe Mauern, breite Wege". Es gibt feste Regeln ohne die nichts läuft. Aber solange er sich dort drinnen bewegt, kann er alles ausprobieren und machen was ihm gefällt. Tut ihm etwas nicht gut und er merkt es, dann wunderbar. Manchmal braucht er einen kleinen Denkanstoß von mir dazu, jedoch den letzten Schritt muss er immer alleine gehen.

So mische ich mich auch nicht in seine Konflikte mit seinen Freunden ein. Wenn er heim kommt und weint, dass das anderer Kind böse war dann frage ich was das andere Kind gemacht hat und was er gemacht hat. Oftmals kommt er selbst drauf, dass es nicht in Ordnung war was er gemacht hat da er auch kein Unschuldslamm ist. Worauf ich aber Stolz bin, dass er seine Fehler eingesteht. Er entschuldigt sich auch beim anderen Kind dafür, wenn er am Vortag etwas böses gemacht hat.

Bislang erfüllt er meine Erwartungen mehr als zufriedenstellend. Das ist für mich aber auch die Resonanz, dass ich mit meinem Erziehungsstil richtig liege bei ihm. Bei anderen Kindern mag das nicht funktionieren, deswegen sage ich auch, dass jeder seinen eigenen Weg dazu finden muss. Erst wenn die Erwartungen gänzlich nicht erfüllt werden, müsste ich mir die Frage stellen ob ich mit meiner Methode richtig an die Sache heran gegangen bin. Solange mir der Erfolg recht gibt, sehe ich keinen Grund zum Zweifeln an mir.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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