Wart ihr im Leben schon mal richtig verzweifelt?

vom 13.04.2018, 11:34 Uhr

Ich denke, dass es viele Menschen gibt, die schon mal in einer scheinbar für sie ausweglosen Situation waren. Da verzweifelt man sicherlich durchaus schon mal und weiß nicht, was man tun soll, um da eine Lösung zu finden.

Bei Menschen reichen gewiss auch schon Kleinigkeiten, um sie zur Verzweiflung zu bringen. Andere halten da durchaus mehr aus und da muss schon etwas wirklich schlimmes und gravierendes passieren.

Wart ihr in eurem Leben schon mal richtig verzweifelt? Was habt ihr da gemacht? Konntet ihr selbst eine Lösung finden? Oder habt ihr Hilfe und Rat bei Freunden und Familie geholt? Bringen euch durchaus schon mal Kleinigkeiten zur Verzweiflung?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich war auf jeden Fall schon mal richtig verzweifelt. Damals wollte ich schnellstmöglich bei meinen Eltern ausziehen, da diese mir einfach geschadet haben psychisch. Danach war ich dann nochmal verzweifelt als mein Opa gestorben war. Bei beiden Situationen hat mir mein Mann geholfen, der mir eine echte Stütze war. Nachdem er mich immer wieder gestärkt hat, habe ich dann wieder zu mir gefunden, konnte Selbstbewusstsein aufbauen und gestärkt daraus hervorgehen aus den Situationen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ja, das war ich schon öfters. Ich habe psychische Probleme, wobei eine meiner Erkrankungen erst vor zwei Jahren diagnostiziert worden ist. Diese hat mich total verrückt gemacht, und ich war sehr verzweifelt, als eine Psychose ausbrach, was ich aber nicht wusste, da ich mich mit einer Psychose nicht auskannte. Ich fühlte mich verfolgt und bedroht, jeder Dritte wollte mir in meinen Gedanken etwas Schlechtes. Da war ich sehr verzweifelt.

Generell verzweifle ich dennoch nicht so schnell. Es muss wirklich etwas Gravierendes passieren oder ich muss mich überfordert und erschöpft fühlen. Glücklicherweise habe auch ich einen lieben Freund, der mich aus so einer Situation dann gut heraus holen kann. Ansonsten rufe ich auch meinen besten Freund an, der mir dann weiter hilft. Ich denke, es ist sehr wertvoll, wenn man solche Menschen im Leben hat.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



So richtig verzweifelt im engeren Sinne war ich im Leben noch nie, wenn ich so darüber nachdenke. Extrem gestresst, durchaus, auch in tiefer Trauer über Monate hinweg, auch mal ziemlich hilflos, aber eigentlich wusste ich immer, wie es mit mir weitergeht, auch wenn es oft lange Zeit nicht besonders lustig war.

Mein Glück in diesem Fall ist eine im Rückblick betrachtete erstaunliche Resilienz, die es mir ermöglicht hat, auch Situationen zu überstehen, die andere vielleicht tatsächlich zur Verzweiflung gebracht hätten in Kombination mit Familie und Freunden, die mich nicht haben untergehen lassen. Wäre ich in den weniger rosigen Zeiten meines Lebens ganz alleine dagestanden, wüsste ich auch nicht, wie ich reagiert hätte.

Aber ich konnte zumindest immer davon ausgehen, ein Dach über dem Kopf zu haben und jemanden, der mich nicht im Stich lässt. Wenn jemand das Glück nicht hat, kann ich schon verstehen, dass diese Person dann völlig verzweifelt und gar keinen Ausweg mehr sieht.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Für mich persönlich gibt es keine ausweglosen Situationen. Für mich gibt es nur Situationen, die zwar eine Lösung haben, aber diese Lösung hat man nicht immer auf dem Schirm. Daher drehe ich bei scheinbar ausweglosen Situationen gar nicht durch, reagiere auch nicht verzweifelt oder übertrieben emotional, sondern analysiere die Situation und versuche so dem gewünschten Ziel näher zu kommen.

Solange nicht akut das eigene Leben durch Krankheit oder Gefahr bedroht ist oder man mit einem Fuß in der Obdachlosigkeit steht und nicht weiß, wo man hin soll, hat man doch keinen Grund verzweifelt zu sein meiner Ansicht nach. Natürlich kann man nicht auf jede Lösung von alleine kommen und ich liebe Brainstorming und den Austausch mit engen Angehörigen, weil man so teilweise auf Ideen und Lösungswege kommt, auf die man von alleine gar nicht gekommen wäre. Aber das hat mit Verzweiflung gar nichts zu tun.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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