War Hamburgs "Nein" zu Olympia vernünftig?
In einem Olympia-Referendum hat sich ja eine knappe Mehrheit der Hamburger gegen die Ausrichtung der olympischen Sommerspiele 2024 ausgesprochen. Im Lager der Olympia-Gegner wird jetzt gejubelt und bei den Befürwortern, ist erst einmal großes Wunden lecken angesagt.
Ich bin ja bei diesem Thema relativ leidenschaftslos, aber die Argumente der Olympia-Gegner wie Terrorgefahr und DFB-Krise, überzeugen mich jetzt auch nicht so wirklich. Welche Empfindungen habt ihr denn zu dem ablehnenden Olympiaplänen für Hamburg?
Findet ihr diese Entscheidung vernünftig der hat Hamburg und respektive auch Deutschland eine ganz große Möglichkeit verpasst, sich der Welt zu präsentieren? Wie hättet ihr entschieden?
Ganz ehrlich, wenn man mich fragen würde, ob man in meiner Heimatstadt ein derartiges Event aufziehen soll, ich würde auch ablehnen. Mich interessiert Olympia beispielsweise überhaupt nicht. Ich bin schon genervt, dass ich samstags immer überlegen muss, ob der Bundesligaverein von nebenan ein Heimspiel hat oder ich unbelastet auf die Autobahn fahren kann.
Gerade in Großstädten ist doch schon dauerhaft was los. Über Hamburg habe ich mal eine Reportage gesehen, dass es die Händler und die Innenstadtbewohner schon jetzt nervt, dass fast an jedem Wochenende in der Innenstadt Programm ist und man sehen muss, wie man rein und wieder raus kommt.
Olympische Spiele sind vielleicht gut für das Image einer Stadt, aber finanziell lohnt sich das nun wirklich nicht, vor allem wenn man bedenkt, dass das IOC wahrscheinlich ein genauso korrupter und geldgeiler Haufen ist wie die FIFA. Ich denke, dass Deutschland das Geld, das nicht für Olympia ausgegeben wird, an anderen Stellen in den kommenden Jahren einfach viel besser gebrauchen kann.
Und für die Hamburger, die da abgestimmt haben, sind solche Argumente wie "Terrorgefahr" sehr wohl relevant. Überleg mal, was da für ein Sicherheitsaufwand betrieben werden wird und das nicht nur an einem Tag sondern wochenlang. Ich hätte keine Lust darauf, dass man Alltag so eingeschränkt wird für eine Veranstaltung, die mich nicht mal interessiert.
Also ich bin Hamburger und ich habe mit "NEIN" gestimmt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich Olympische Spiele ohne große finanzielle Belastungen durchführen lassen. Die Argumentation der Befürworter haben mich auch nicht wirklich überzeugt.
Im Gegenteil, in den letzten Jahren sind so viele Großprojekte finanziell derart aus dem Ruder gelaufen, dass die Beteuerung diesmal wirklich aufzupassen eher als "running gag" verstanden werden konnte. Ein schlüssiges Finanzierungskonzept konnte ich jedoch nicht erkennen und seitens der Bundesregierung hielt man sich mit Zusagen über finanzielle Beteiligungen ja auch sehr zurück.
Ich denke, dass die Ausrichtung der Olympischen Spiele Hamburg auch baulich stark nachteilig verändert hätte. Bereits jetzt ist der Wohnraum für Normalverdiener kaum noch bezahlbar und die Olympischen Spiele hätten den Trend zu weiteren, exklusiven Wohnanlagen wahrscheinlich weiter verstärkt. Eine ähnliche Entwicklung hat zum Beispiel auch London erfahren, der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2012.
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