War Franz Kafka an Magersucht erkrankt?
Im Jahr 1924 schrieb Kafka eine Kurzgeschichte mit dem Titel "Der Hungerkünstler", in der er sich sehr ausführlich und intensiv mit dem Thema Hunger und Essen auseinander. Dabei beschreibt er den Drang, immer weiter zu hungern, freiwillig, so detailreich und genau, dass man meinen könnte, Kafka litt selbst an einer Essstörung.
Gerade bei Anorexie oder auch Bulimie handelt es sich um psychische Krankheiten, in denen Betroffene Gedanken und Zwänge haben, die für Außenstehende, bzw Leute, die niemals eine Essstörung hatten, besonders schwer nachzuempfinden und zu verstehen sind.
Ein weiteres Indiz wäre die Tatsache, dass Kafka in den meisten seiner Lebensphasen im Untergewicht war, wobei dies natürlich nicht zwangsläufig auf eine Krankheit hinweisen muss. Doch in vielen seiner Werke kommen seine asketischen Lebensweisen schon ziemlich zur Geltung.
Was meint ihr? Konnte er sich einfach nur gut in andere hineinversetzten, oder war Kafka womöglich selbst ein Betroffener?
Ich glaube mal gelesen zu haben, dass er tatsächlich magersüchtig und auch Vegetarier war, der sich für das eigene Leben strenge Regeln auferlegt hatte. Warum sollte das auch nicht so sein? Solche Erkrankungen gibt es in jeder Gesellschaftsschicht und es ist absolut normal. Ich glaube man kann sich auch nur bis zu einem gewissen Punkt in so eine erkrankte Person hineinversetzen, aber letztendlich kann man nur genau darüber schreiben, wenn man es erlebt hat.
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