War euch schon einmal sterbenslangweilig?

Das letzte Mal, als ich mich zu Tode gelangweilt habe, müsste einige Jahre zurück liegen. Ich kenne das Gefühl von Langeweile eigentlich kaum noch und dass mir sterbenslangweilig sein könnte, kann ich mir ehrlich gesagt gar nicht mehr vorstellen. Immerhin habe ich zur Zeit einfach immer etwas zu tun, egal ob ich was für die Uni tun, zur Arbeit gehen muss oder solche Sachen wie kochen oder einkaufen anfallen. Irgendwelche Pflichten muss ich eigentlich ständig nachgehen, so dass mir da auch nicht langweilig sein kann.

Und auch wenn ich tatsächlich Zeit für mich habe und nichts tun muss, kommt es bei mir nie zu Langeweile. Ich lese dann etwas, schaue Serien oder genieße es auch einfach nur, auf dem Sofa entspannen und nichts tun zu müssen, ohne dass mir dabei langweilig ist.

Als Kind war mir jedoch öfters sterbenslangweilig, vor allem in den Ferien. Immerhin bin ich Einzelkind, so dass ich keine Geschwister zum Spielen hatte. Wenn dann meine Freunde im Urlaub waren oder wenn sie einfach nicht dann Zeit hatten, wenn ich Zeit hatte, war mir durchaus sehr langweilig. Die Sommerferien waren immer sehr lang und da kam es oft vor, dass nicht immer jemand Zeit für mich hatte. Ich habe mich dann auch viel alleine beschäftigt, wobei ich schon eher ein aktives Kind war und auch keine Lust hatte, immer nur drinnen zu sein.

Ansonsten war mir auch noch wirklich sterbenslangweilig, als ich mein Sprunggelenk gebrochen hatte und mehrere Wochen ans Bett "gefesselt" war. Es war auch Sommer, während viele meiner Freunde weg waren und auch nicht immer jemand Zeit für mich hatte. Und alleine raus zu gehen hatte ich mit den Krücken auch wenig Lust. Ständig nur zu lesen oder vor dem Fernseher oder dem Laptop zu sitzen, war irgendwann aber auch schrecklich langweilig.

War euch schon einmal sterbenslangweilig oder kennt ihr dieses Gefühl gar nicht?

Das Gefühl hatte ich in meiner Jugendzeit sehr häufig. Vor allem wenn das Wetter schön war und keiner Zeit hatte etwas zu unternehmen. Meist wusste ich dann nicht, was ich so unternehmen kann alleine und habe die Zeit alleine zuhause abgesessen.

Zwar bin ich kein Einzelkind, habe jedoch eine Schwester welche sieben Jahre älter ist als ich. So war meine Schwester oft an anderen Dingen interessiert als ich. Ich musste mich demnach gezwungenermaßen oft alleine mit mir beschäftigen oder hoffen, dass Freunde Zeit für mich haben.

Mittlerweile ist mir selten sterbenslangweilig. Es gibt immer etwas zu tun wie Aufräumen, Kochen, Wäsche machen, Auto putzen, den Müll runterbringen, das Kind füttern, wickeln und bespaßen, Einkaufen und sonstige Erledigungen machen.

Als erwachsene Frau ist mir irgendwie nicht mehr langweilig, wobei ich letztes Langeweile im Flugzeug empfunden habe, da ich einfach nur ankommen wollte. Aber irgendwie war mir da auch nicht so langweilig gewesen, dass ich verzweifelt war, sondern ich war ruhig gewesen und die Zeit ist trotzdem vergangen. Ich kenne diese Form von Langeweile nicht mehr, wie ich sie als Kind oder Jugendliche empfunden habe.

Als Jugendliche war mir sehr oft langweilig gewesen, da ich mich auch öfters auf eine bestimmte Sache verkrampft habe und wenn man diese nicht erfüllen konnte, dann wollte ich nichts anderes machen. Außerdem war mir immer langweilig, wenn meine Freunde etwas anderes unternommen haben, zum Beispiel auch ohne mich. Das war für mich auch immer belastend gewesen und hat meine Langeweile verstärkt.