War ein drittes Geschlecht für Intersexuelle überfällig?

Laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, muss sich ja die nächste Regierung sich Gedanken über ein „neues“ und drittes Geschlecht machen und per Gesetz bis Ende 2018 auf den Weg bringen. Tat diese Verfassungsbeschwerde und die daraus resultierende Entscheidung eurer Meinung nach wirklich Not und war schon lange überfällig? Habt ihr in der alten Regelung auch eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte und keine selbstbestimmten Entwicklungsmöglichkeiten dieser Menschen gesehen?

Ein solches Gesetz ist schlicht und ergreifend einfach nur unnötig. Dabei haben wir es einfach nicht nötig, dass Schwule, Lesben und jetzt auch noch Intersexuelle eine Ehe schließen dürfen. Denn man stelle sich mal vor, wenn die Menschheit nicht intelligent genug ist, unsere Wirtschaft vernünftig zu managen dann kann nur so ein Schrott rauskommen. Dies bedeutet irgendwann wird der Zeitpunkt definitiv kommen, wo es keine Kinder mehr gibt und dann haben wir ein ganz dickes Problem.

Denn wenn es keine Kinder gibt, wird es auch keine Arbeit geben, keine Wirtschaft sowie keine Sozialkontakte usw. Denn Rest kann man sich dann ausmalen was passiert. Diese Gesetze dienen einfach nur dazu Kosten einzusparen und damit macht die Regierung einen großen Fehler. Denn die Zukunft zeigt ganz klar, es wird früher oder später alles von Robotern betrieben und der Mensch selber hat keinen Stellenwert mehr.

Äh GI KA, wovon redest du eigentlich? Intersexuelle Menschen werden mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren. Diese Menschen haben entweder nicht eindeutig männliche oder weibliche Chromosomen, also beispielsweise XXY statt XX oder XY. Oder sie haben nicht eindeutige Geschlechtsmerkmale, also da ist beispielsweise ein Penis neben der Vagina. Oder der Hormonspiegel ist weder weiblich, noch männlich.

Und bisher konnte ein Kind nur als männlich oder weiblich eingetragen werden. Alle, die zufällig nicht in dieses Muster passen, haben einfach kein Geschlecht. Und das ist natürlich Diskriminierung. Stelle dir vor, du gehst ganz normal als Mann oder Frau oder von mir aus androgyn durchs Leben, aber eine Geschlechtsbezeichnung wird dir verwehrt. Nie kannst du sagen, dass du etwas bist, du kannst immer nur sagen, dass du nicht bist.

Übrigens finde ich dein Gewettere gegen die Ehe für alle, die nun gar nichts mit Intersexualität zu tun hat, auch ziemlich lächerlich. Als ob Heterosexuelle immer Kinder bekommen, wenn sie heiraten. Warum dürfen die in der Sozialversicherung, im Steuerrecht und im Erbrecht Vergünstigungen haben, nur weil sie sich umeinander kümmern und füreinander sorgen?

Glaubst du wirklich, Homosexuelle werden heterosexuell und bekommen Kinder? Oder Heterosexuelle werden plötzlich homosexuell? Dir nimmt doch niemand etwas, wenn zwei Menschen Verantwortung füreinander übernehmen und damit den Staat entlasten. Ob die nun verschiedene Geschlechter haben oder nicht, das ist doch egal. Kinder werden trotzdem innerhalb und außerhalb von Ehen geboren.

Ehe man sich Gedanken über so ein Gesetz macht, hätte man sich im Vorfeld doch lieber mal schlau machen sollen, um was für eine Größenordnung es sich bei den Intersexuellen handelt. Das weiß nämlich auch keiner und darüber gibt es nur vage Schätzungen. Selbst die Gelehrten streiten nun darüber, ob man dies nun Sexualdifferenzierungsstörung oder als Störung der Geschlechtsentwicklung nennt, um vielleicht auch nicht den Begriff Gendefekt in den Mund nehmen zu müssen. Und weil nun eine(r) mal geklagt hat, gleich so einen Rummel darüber zu veranstalten, das finde ich schon auch übertrieben.

Warum muss es denn eine große Anzahl geben? Es ist auch unerheblich, ob man es Gendefekt oder Laune der Natur nennt. Die mangelnde Zuordnung hat für die Betroffenen massive Auswirkungen. Das beginnt direkt nach der Geburt. Da werden Eltern gedrängt, ein optisch abweichendes Geschlecht operativ anzugleichen, damit das Kind nichts anderes kennt.

Der Schock, die medizinische Beratung und das Drama beim Standesamt bewegen Eltern dazu, einer Angleichung zuzustimmen. Doch gut gedacht, ist nicht automatisch gut gemacht. Denn da es operativ einfacher ist, ein Loch zu schneiden, als einen Pfahl zu bauen, werden die meisten Betroffenen zu Mädchen. Das kann fatale Folgen haben, wenn sie sich später männlich fühlen.

Ein drittes Geschlecht erhöht die Akzeptanz und verbessert die Chancen darauf, dass Betroffene selbst entscheiden können, ob und was gemacht wird. Und erst einmal Zahlen zu wollen, das ist zynisch. Der Staat wünscht bisher eine Eintragung als männlich oder weiblich, Mediziner wollen schnell angleichen. Das bedeutet, dass Betroffene früh weg rationalisiert werden. Ob die mit der von Fremden getroffenen Entscheidung leben können, das ist irrelevant. Damit möchte, wie Diskutant, niemand belästigt werden.

Also zunächst einmal zu dir GI KA. Intersexuelle Menschen sind Menschen, deren Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig zu erkennen sind, um zum Beispiel sagen zu können, er ist ein Junge oder sie ist ein Mädchen. Wie würdest du ein Kind nennen, welches eine Vagina und einen Penis hat? Das ist dann weder Junge noch Mädchen und für solche Dinge sowie im Bezug auf die Chromosomen gibt es eben das „dritte Geschlecht“. Das ist eine gute Idee und ich denke, das kann man begrüßen. Es tut niemanden weh, wenn man diese Bezeichnung aufnimmt und es ist auch kein Drahtseilakt. Doch offenbar bei Leuten wie GI KA ein großes Problem, wo doch offenkundig eine „Homophobe Einstellung“ da ist.

Intersexuelle Menschen mit homosexuelle Lebensweisen oder der Ehe für alle gleichzusetzen, zeugt auf jeden Fall von viel Wut vor anderen oder Angst, wenn es um andere Lebensweisen geht. Denn ob homosexuelle Kinder kriegen oder nicht, spielt letzten Endes wirtschaftlich keine Rolle und die Ehe für alle im Übrigen auch nicht. Denn heterosexuelle Paare bleiben ob Ehe und Lebensgemeinschaft auch kinderlos, denen kannst Du dann gerne einen Vorwurf machen, keine Kinder zu kriegen, aber Homosexuelle für das Aussterben von Wirtschaft, Arbeit & Co dann später verantwortlich machen zu wollen? Das ist absurd!

Mach dir aber mal keine Sorgen, die Chinesen und viele Länder, wo die Menschen bettelarm sind, aber sehr kinderreich werden schon dafür sorgen, dass Du nicht das Aus der Menschheit sehen musst oder gar befürchten muss, dass je weniger Kinder kommen und Heterosexuelle aussterben, dass die Erde bald voller „Homos“ sei. Indien, China, Afrika & Co werden da schon weiter für sorgen und all jene, die Kinder kriegen als Hobby sehen oder deren Frau eine Gebärmaschine ist.

Traurig, dass intersexuelle oder das dritte Geschlecht so derart über den Tisch mit Homosexualität oder die Ehe für alles gezogen wird und dann schon vom indirekten Aussterben der Menschheit gesprochen wird, weil wenn ja jeder schwul und lesbisch sei, gibt es keine Kinder usw.. Es gibt ja nicht auch schon genug Waisenkinder auf der Welt oder Heimkinder, die dankbar wären, ein schwules oder lesbisches Pärchen zu finden, um dort zu leben, aber dafür ist die Gesellschaft ja vielerorts nicht bereit.

Traurig aber wahr. Ansonsten zum Thema zurück. Mich stört es nicht. Es tut mir nicht weh, auch wenn ich niemanden kenne. Es trifft mich nicht, stört mich nicht und ist vollkommen Okay. Ob es nur 1000 Intersexuelle gibt, 400 oder 200 ist dabei für mich auch nebensächlich. Eine Gesellschaft sollte sich immer so anpassen, dass jeder vor dem Gesetz wie in DE es eigentlich ausgesagt wird gleich ist, ob es nun 200 Menschen sind, die Intersexuel sind, 1000 Ehe für alle Menschen usw. spielt für mich dabei keine Rolle.