War der Titel Handball-Europameister verdient?

vom 01.02.2016, 10:37 Uhr

Seit gestern ist Deutschland zum zweiten Mal Europameister im Handball geworden und die Superlative hören nicht auf. Von der grössten Sensation im Handball ist die Rede und dass diese Mannschaft eine sehr große Zukunft hat. Doch hat sich diese Mannschaft den Titel auch verdient oder kommt er für die junge Mannschaft doch noch etwas zu früh?

Ich blicke dafür gerne einmal auf die Spiele zurück: Schon das erste Spiel hat gezeigt, dass diese Mannschaft sehr viel Potential hat. Nur durch eine 15-minütige Schwächeperiode lagen sie aussichtslos zurück und die Spanier brachten das Spiel mit all ihrer Erfahrung locker nach Hause.

Das zweite Spiel war dann ein echter Krimi gegen die Schweden und es ging hin und her. Mit etwas Glück ging das Spiel dann mit einem Tor Unterschied an Deutschland. So hatte die deutsche Mannschaft es selbst in der Hand, ein wirklich gute Ausgangssituation für die Hauptrunde zu schaffen.

Das Spiel gegen Slowenien brachte die deutsche Mannschaft dann locker nach Hause und ging mit 2:2 Punkten in die Hauptrunde. Für die starke Vorrundengruppe konnte man dies schon als Erfolg werten. In der Hauptrunde gab es dann erst mal ein klaren Sieg gegen die Ungarn. Das sah schon richtig locker aus.

Jetzt ging es gegen Russland und wieder war das Spiel lange Zeit offen und wurde zu einem echten Krimi, das sich die deutsche Mannschaft wieder einmal gewann. Doch dieser Sieg wurde richtig teuer erkauft, denn zwei der besten Spiele wurden stark verletzt und mussten das Ende der EM von der Tribüne aus beobachten.

Gegen Dänemark ging es dann um alles. Nur ein Sieg hätte für ein Halbfinale gereicht. Und kurz vor Schluss lagen die Dänen sogar zwei Tore vor. Aber dann zeigte diese Mannschaft ein wirklich klasse Spiel, wobei man den Dänen doch ansah, dass sie drei Spiele in vier Tagen machen mussten.

Das Halbfinale gegen Norwegen war dann eines der spannendsten Spiele, die ich je im Handball gesehen habe. Es ging hin und her und keine Mannschaft konnte sich wirklich absetzen. Und wieder lag die deutsche Mannschaft kurz vor Schluss hinten. Mit viel Glück gelang kurz vor Schluss noch der Ausgleichstreffer. In der Verlängerung wurde die Mannschaft immer stärker und von Nervosität sah man hier gar nichts.

Im Endspiel ging es dann wieder gegen Spanien. Das Ergebnis sah zwar sehr deutlich aus, aber es war auch eine echte Handball-Demonstration. In der Defensive stand die deutsche Mannschaft exzellent und ließ kaum mal einen Wurf zu. Und wenn mal ein Spanier sich durchsetzen konnten, scheiterten sie reihenweise am deutschen Torwart, der mehr als die Hälfte aller Würfe abwehrte.

Und gerade mal 6 Gegentreffer in 30 Minuten ist für den Handball schon sehr wenig. Eine neue Mannschaft war geboren, die mit ihrer Willensstärke alles schaffen kann. Man darf nicht vergessen, dass im Finale allein 6 Stammspieler wegen Verletzung fehlten - also trat die deutsche Mannschaft fast mit einer B-Mannschaft aus hungrigen jungen Spielern auf.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass die deutsche Nationalmannschaft im Handball sich absolut zurecht die beste Mannschaft Europas nennen darf. Sicherlich waren zwei oder gar drei Spiele sehr knapp, aber das ist im Handball doch keine Seltenheit. Zudem waren die Dänen ja auch der absolute Favorit auf den Titelgewinn. Letztlich hatte die deutsche Mannschaft den besten Zusammenhalt und war weniger auf Einzelspieler angewiesen.

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