Wann wurde der 24.12. zu Weihnachten?

vom 29.11.2024, 18:32 Uhr

Wer sich ein bisschen mit dem Christentum auskennt, weiß sicherlich, dass der Heilige Abend der Vorabend des Weihnachtsfestes ist. Um zu merken, dass der 24.12. kein Feiertag ist, reicht es aus, an diesem Tag vormittags in der Stadt unterwegs zu sein: Es haben alle Geschäfte geöffnet. Vielleicht liegt es daran, dass nachmittags quasi Feiertag ist und aufgrund anstehender Weihnachtsbesuche ging man in unserer säkularisierten Welt dazu über Heiligabend im engsten Kreis im eigenen Haushalt zu feiern. Der Beginn der Weihnachtszeit wird dann oftmals an den beiden Weihnachtsfeiertagen mit den eigenen Eltern (und Verwandten) und der Schwiegerfamilie verbracht.

Ich könnte mir vorstellen, dass solche praktischen Gründe, gepaart mit dem Glaubensverlust unserer Gesellschaft dazu führten, dass in der öffentlichen atheistischen Wahrnehmung Heiligabend bereits Weihnachten ist. Mir scheint, dass es vielen Menschen auch völlig egal ist. In meiner Kindheit war es schon so, dass es quasi ausreichte zu wissen, dass Weihnachten Jesus geboren wurde. Ich kannte als Kind ein paar Lieder, in dem Jesus Christus vorgekommen ist, aber mindestens ebenso viele moderne Songs, in denen es nicht um den Geburtstag von Jesus geht, sondern um Glöckchen, Tannenbäume, Backen, Schnee oder Rentiere.

Heutzutage sehe ich fast überall, dass es ein Familienfest ist. Sowohl in meiner Gegend, also auch in der Region, wo ich aufgewachsen bin, hat sich die Zahl der Kirchenbesucher während der Pandemie mehr als halbiert und das betrifft auch Weihnachten. Doch für die meisten Menschen begann die Entfernung von der Bedeutung des Weihnachtsfestes sicherlich schon viel früher. War für euch immer schon Heiligabend bereits Weihnachten? Oder hat sich dies in eurer Wahrnehmung und ihrem Erleben irgendwann verändert? Wenn ja, wo seht ihr die Gründe dafür?

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» Trisa » Beiträge: 3273 » Talkpoints: 21,86 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Da musst du dich bei Martin Luther bedanken. Früher gab es die Geschenke zum Nikolaustag. Das ist beispielsweise in den Niederlanden noch heute so, obwohl dort protestantisch oder calvinistisch sind. Da gibt es Geschenke zu Sinterklaas und der heilige Abend gehört der Familie ohne Geschenke.

Weil halt in deutschen protestanischen Regionen die Heiligenverehrung und damit der Nikolaustag durch die Reformation entfallen sind, wurden die Geschenke für die Kinder auf Heiligabend verschoben. Das hat sich dann auch in katholischen Regionen durchgesetzt und jetzt gibt es überall zu Nikolaus nur eine Kleinigkeit.

Wie lange das schon ist, zeigt auch das englische Königshaus. Seit siebzehnhundertirgendwas ist das englische Köningshaus eigentlich deutsch, die Herrscher gehörten zum Köningshaus Hannover. Und bis heute gibt es bei Königs auf der Insel am 24.12.Geschenke. Das englische Volk beschenkt sich dagegen erst am Morgen des 25.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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