Wann werden euch eure Gäste zur Last?

vom 15.06.2016, 18:16 Uhr

Ich mag es schon ganz gerne, Besuch zu empfangen, wobei ich es nicht so gerne mag, wenn Gäste bei mir übernachten wollen. Gerade dann, wenn sie morgens nicht wieder gehen, finde ich das oft belastend. Man muss den Personen ein Bett herrichten und ihnen etwas zu essen machen, wobei man auch immer darauf achten muss, was die Personen essen und was nicht. Außerdem muss man sich ja mit ihnen beschäftigen und die Gäste unterhalten, zumindest dann, wenn sie nicht gerade ein Woche bleiben.

Auch belastend finde ich es aber, wenn Gäste, die eigentlich nicht bei mir übernachten wollen, dennoch scheinbar nie gehen wollen. Irgendwann habe ich dann auch keine Lust mehr, vor allem, wenn es spät ist. Wenn manche Gäste aber einfach nicht gehen wollen, finde ich das nur noch nervig. Wann werden euch Gäste zur Last?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mir geht es da ganz genau so wie dir. Vor allem Gäste die übernachten wollen, bewirte ich oft nur ungern. Ich habe da gleich ein konkretes Beispiel und jedes Mal wenn sie anrufen bin ich sofort entnervt. Es sind entfernte Verwandte zu denen wir sonst keinerlei Kontakt mehr pflegen. Es handelt sich um ein Rentnerpärchen, das die meiste Zeit des Jahres durch Europa tingelt und wann immer es geht selbst fährt.

Wenn sie nun irgendwie an uns vorbeikommen (leider liegen wir an einer Autobahn), rufen sie "spontan" eine Stunde vorher an. Da heißt es dann "ach wir sind gerade in eurer Nähe, da dachten wir, wir kommen vorbei und vielleicht können wir ja bis morgen bleiben". Sie suchen einfach nur eine gratis Unterkunft inklusive Bewirtung. Das veranstalten sie jedes Jahr mindestens ein Mal und ich verstehe einfach nicht, wieso sie uns nicht ein paar Tage im voraus Bescheid geben können.

In letzter Sekunde fliegen dann bei mir die Fetzen, das Gästezimmer muss gesäubert werden, frische Bettwäsche muss her und dann noch schnell einkaufen damit die Herrschaften wie gewohnt bewirtet werden können. Dieser "Brauch" stammt noch aus Zeiten meiner Mutter, die sehr viel Wert auf Gastfreundschaft gelegt hat und sich noch viel mehr Arbeit gemacht hat.

Ich ärgere mich jedes Mal tierisch über die Zwei, vor allem da ich auch rein menschlich überhaupt nichts mit ihnen anfangen kann und der Mann mir sehr unsympathisch ist. Abgesehen davon kostet mich das ganze nicht nur Nerven und Zeit, sondern immer auch einen Batzen Geld, da sie sich mit einem Wurstbrot nicht zufrieden geben würden.

Das i-Tüpfelchen ist dann das Gastgeschenk. Seit etwa 15 Jahren schleppen sie irgendeinen Wein an, obwohl wir ihnen seit 15 Jahren immer wieder sagen, wir seien allesamt keine Weintrinker. Der neuste Gag ist nun seit drei Jahren die Tatsache, das sie jedes Jahr seltsamerweise vergessen haben, das wir einen Sohn haben. Wenn er dann in Erscheinung tritt, fallen sie immer aus allen Wolken, als hörten sie davon zum allerersten Mal.

Da mein Vater aber unseren alten "Brauch" nicht aufgeben möchte, verkneife ich mir alle Kommentare und tue ihm den Gefallen.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde Gäste als Last empfinden, wenn es mir nicht gut gehen würde und die Gäste einfach kein Ende finden. Wenn es offensichtlich ist, dass ich mich schlecht fühle und eigentlich eher Ruhe bräuchte. Ich hatte es an meinem Geburtstag, dass ich krank war und mich die Grippe erwischt hatte.

Ich wollte da auch keinen Besuch und trotzdem mussten unbedingt zwei Leute vorbei kommen. Ich wurde dann zwar nur kurz gedrückt und mir ein Geschenk in die Hand gedrückt, aber alleine dadurch wie schlimm ich aussah, fand ich das doch eher belastend.

Mein Mann ist zum Glück so, dass er etwas sagt, wenn er merkt, dass es mir zu anstrengend oder zu spät wird und die Gäste kein Ende finden. Ich bringe es da nicht fertig, die Gäste dann zu bitten, dass sie doch nun gehen möchten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir werden die Gäste zur Last, wenn es mir körperlich oder seelisch nicht gut geht und ich am liebsten meine Ruhe haben würde um mich zu erholen beispielsweise. Ansonsten empfinde ich Gäste überhaupt nicht als Belastung, auch dann nicht, wenn sie mehrere Tage übernachten und dann länger am Stück bleiben und nicht nur wenige Stunden.

Wenn ein Gast tatsächlich mehrere Tage bleibt, vielleicht sogar eine Woche, dann renne ich nicht hinterher und bediene den Gast. Für diese Zeit sehe ich ihn als eine Art Mitbewohner. Zur ersten Nacht beziehe ich vielleicht noch das Bett, aber dann sehe ich zu, dass der Gast in alltägliche Aufgaben wie zum Beispiel das Gemüse schneiden für die Zubereitung des Abendessens, beim Tischdecken oder anderen Sachen zu helfen.

Ich würde von dem Gast jetzt nicht verlangen meine Unterwäsche zu waschen oder meine Sachen zu bügeln, aber so Sachen, die ihn indirekt auch betreffen, da kann er ruhig helfen finde ich, schließlich wohnt er ja umsonst bei mir und zu viel verlangt finde ich das jetzt nicht, wenn man dann etwas Hilfe bekommen möchte vom Gast.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mir werden Gäste lästig, die einfach nicht gehen wollen. Ich meine, es ist auch irgendwie nett und sympathisch, wenn ein Mensch nicht gehen will, aber gerade wenn man noch etwas machen muss oder am nächsten Tag früh raus muss kann das natürlich nerven. Wobei ich es dann auch durchaus sage. Bei Freunden bekommen wir das auch ab und zu mal gesagt, weil man sich einfach festquatscht. Das passiert dann aber von beiden Seiten und ist nicht so schlimm.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es erst einmal nicht belastend, wenn ein Gast bei mir auch übernachten möchte, wenn ich das lange genug im Voraus weiß. Das ist bei mir auch der Punkt, dass ich informiert werden möchte. Gäste empfinde ich dann als Belastung, wenn sie unangemeldet vor der Tür stehen und ich vielleicht gerade die Bügelwäsche erledige und auch so recht nichts da habe, um Gäste zu bewirten. Das finde ich dann nicht schön und dann bitte ich auch darum, dass doch beim nächsten Besuch rechtzeitig Bescheid gesagt wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mir werden keine Gäste lästig, denn ich unterbinde das ganze rechtzeitig von meiner Seite aus. Wenn jemand bei mir übernachten möchte, dann hat er das in einer angemessenen Zeit vorher anzukündigen damit ich das ganze vorbereiten kann und nicht erst eine Stunde vorher. Würde das jemand bei mir machen, dann würde er auch direkt eine Absage bekommen. Gäste die nicht gehen wollen werden freundlichst vor die Tür gesetzt, denn es gibt dazu auch schöne Floskeln z.B. das das Kind ins Bett muss oder man selbst ins Bett möchte da man früh raus muss. Alleine diesen Wink verstehen meine Gäste auch richtig und merken das es Zeit ist zu gehen.

Auch sehe ich es nicht ein, dass ich jemanden extra bewirten muss nur weil dieser bei mir Übernachtet. Für jeden Übernachtunsgast gelten in meinem Haushalt die gleichen regeln wie für alle festen Mitglieder des Haushaltes auch. Es gibt keine Extra Wurst, Frühstück kommt pünktlich um 7 Uhr auf den Tisch, wer nicht da ist der hat eben Pech gehabt. Nur weil die Person meint erst um 10 Uhr aufstehen zu müssen und dann ein wunderschönes Frühstück nur für ihn zu erwarten, der ist bei mir an der falschen Adresse.

Genauso werden sie in die Alltagspflichten eingebunden. Ich verlange nicht, dass ein Gast meine Unterwäsche wäschst aber abwaschen, Geschirrspüler einräumen oder die Krümel vom Boden nach dem Frühstück aufkehren gehört hier dazu oder auch das mithelfen beim kochen. Ich bediene doch niemanden von vorne bis hinten nur weil er eben zu Besuch ist, denn ich betreibe hier doch kein Hotel oder bekomme dafür im Gegenzug etwas.

Meine Gäste machen das inzwischen auch von sich aus, gerade wenn sie hier häufiger ein und ausgehen ist diese Regel bekannt. Wenn nicht, dann werden sie auch freundlichst dazu ermutigt sich einzubringen. Anders verhalte ich mich auch nicht bei anderen wenn ich zu Besuch bin, ich sehe es als eine Art Dankbarkeit an, wenn man sich mit ein paar Kleinigkeiten revanchieren kann für den kostenlosen Schlafplatz.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich denke, dass es mehrere Faktoren gibt, die einen Gast zu einer Last werden lassen (vielleicht reimt sich das ja nicht grundlos :wink: ) und dass es aber auch davon abhängt, wie sehr man die Person mag. Wenn man sie sehr mag und sie einem wirklich wichtig ist, dann ist man wohl bereit mehr Kompromisse zu machen und verschiedene extraaufwändige Tätigkeiten auf sich zu nehmen als wenn man sie Person nicht wirklich mag und der Besuch eigentlich nur eine Art Pflichtveranstaltung ist.

Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn Gäste bei mir übernachten. Das hängt allerdings damit zusammen, dass ich mit fast 20 noch sehr jung bin und die Gäste dann meist Freundinnen sind, mit denen man dann in meinem Alter auch noch in einem Bett schläft. :wink: Da ist das Ganze dann ein wenig was Anderes, wenn bis spät in die Nacht noch gequatscht wird oder man sich alberne Videos und Fotos auf Facebook anschaut.

Anstrengend finde ich nur die Leute, die sich selbst einladen, das heißt, wenn sie meist die Fragen so formulieren, dass es doch sicher auch in Ordnung wäre, wenn sie kommen? Also so gefragt, dass man da quasi gar nicht mehr nein sagen kann ohne als die Böse oder der Böse da zu stehen. Wenn die Personen dann noch ungefragt jemanden mitbringen, dann ist das Chaos perfekt und man hat mich schon super doll gereizt.

Was ich ansonsten auch noch nervig finde, ist, wenn die Personen ständig Extrawünsche haben, was das Essen angeht. Wenn man Allergien hat oder sich sogar vegan oder vegetarisch ernährt, dann ist das was Anderes,als wenn man einfach nur mäklig ist und einem dies nicht passt und jenes aber auch nicht. Dann soll man sich entweder selbst um das Esse kümmern oder einfach nicht zum Essen bleiben.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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