Wann verweigert ihr jegliche Hilfe anderer?
Ich finde es ganz schön, wenn mir mein Partner, Arbeitskollegen oder irgendwelche anderen Personen von selbst aus in bestimmte Situationen ihre Hilfe anbieten. Manchmal lehne ich das aber ab, wenn ich etwas unbedingt alleine schaffen will und auch weiß, dass ich das auch schaffen kann und werde. Dann will ich mir das einfach selbst beweisen.
Sicher wäre es bequemer, mir dann manchmal einfach unter die Arme greifen zu lassen, aber das möchte ich eben nicht immer. Wann verweigert ihr jegliche Hilfe anderer und weshalb? In welchen Situationen war das bei euch schon zuletzt so?
Ich lehne es ab, wenn ich etwas bestimmtes im Kopf habe, was umgesetzt werden soll. Dann habe nur ich das im Kopf und dann will ich das keinen anderen Menschen erklären müssen. Im Normalfall bin ich aber auch kein unhöflicher Mensch und daher würde ich das schon annehmen, wenn jemand unbedingt helfen will. Allerdings bekomme ich ja auch sehr viele Sachen selber hin. Meistens ist es ja so, dass man von etwas hört und dann aus Höflichkeit Hilfe anbietet, das kann man dann aber auch ablehnen, wenn man das selber kann.
So oft brauche ich im Alltag eigentlich gar keine Hilfe, dass es groß etwas zu verweigern gibt. Ich kenne die Gestalten auch, die bei der kleinsten Schwierigkeit wimmern und sich umgucken, ob nicht jemand verhindern könnte, dass sie sich minimal anstrengen oder etwas zweimal versuchen müssen. Die haben ihr Umfeld meistens auch so konditioniert, dass gleich jemand gesprungen kommt: "Übernimm dich nicht, ich kümmere mich schon!"
Aber das ist eigentlich nicht meine Art. Wenn mir mein Partner beispielsweise bei einer ganz normalen Alltagstätigkeit, die ich schon hundertmal gemacht habe, "Hilfe" anbieten würde, würde ich ihn groß anschauen und mich erkundigen, was denn in ihn gefahren sei. Und wenn ich das verdammte Gurkenglas tatsächlich nicht aufbekomme, komme ich schon angerannt.
Und bei den kleineren Herausforderungen des Erwachsenenlebens, die doch hin und wieder mal vorkommen, gehen wir die Sache gemeinsam an. Wenn wir unsere Talente und Erfahrung zusammenschmeißen, sind wir sowieso gut aufgestellt. Aber "Lass mich, ich kann das selber", finde ich schon eher kleinkindhaft im Umgang.
Grundsätzlich lehne ich Hilfen eigentlich immer ab. Ich bedanke mich höflich dafür, dass man mir seine Hilfe anbot, aber teile mit, dass ich darauf zurückkommen werde, wenn es benötigt wird. Das bedeutet eben auch, wenn ich umgezogen bin, dass ich es eigentlich mit meinem Bruder meist allein geregelt bekommen hatte, auch wenn dies für mich bedeutet hat, mehrere zig Kilos schleppen zu müssen oder den Schrank mit 140 Kilogramm stemmen zu müssen.
Gerade beim Thema Umziehen ist mir nämlich nicht selten diese süffisante Art entgegen getreten, wie soll eine Frau die schweren Möbel denn mit nur einer Person oder zwei Personen rüber tragen. Auch den Herd, die Waschmaschine usw. Das mag ich halt gar nicht und daher habe ich recht früh immer alles allein gemacht und gut gemeistert.
So schleppe ich den Einbau-Herd problemlos allein, die Waschmaschine hiebe ich auf die Sackkarre und sperrige Möbel macht mein Bruder mit mir. Thema Erledigt. Das war mir in solchen Fällen immer wichtig und auch mein Freund musste da schon echt Staunen, warum ich es nicht benötige, dass mir jemand ständig hilft.
Das einzige Thema, wo ich meist Hilfe benötige ist beim Tapezieren. Dafür habe ich jedoch meinen Vater, der das sehr ordentlich macht und ich mit einem Knick der Optik nicht so erfolgreich bin. Es kommt also wirklich darauf an, wer mir seine Hilfe anbietet, in welchen Tönen und worum es geht. Ich nehme sie nur selten an, bin aber dennoch für jegliches Angebot dankbar.
Ich empfinde es auch als angenehm, wenn mir von anderen Menschen Hilfe angeboten wird. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen ich die Hilfe von anderen ablehne. Das kann verschiedene Gründe haben. Zum einen möchte ich mir manchmal beweisen, dass ich auch alleine etwas schaffen kann. Das gibt mir ein gutes Gefühl von Selbstständigkeit und Stärke.
Außerdem gibt es manchmal auch Situationen, in denen ich einfach nicht möchte, dass andere sich einmischen oder mich unterstützen. Das kann zum Beispiel in einer beruflichen Situation der Fall sein, in der ich selbst die Verantwortung für eine bestimmte Aufgabe trage und die Entscheidungen allein treffen möchte. Auch in zwischenmenschlichen Konflikten ist es für mich manchmal wichtig, selbst aktiv zu werden und die Situation allein zu klären.
In der letzten Zeit war das für mich beispielsweise der Fall, als ich eine neue Sportart erlernt habe. Obwohl ich noch Anfängerin war und es mir schwer fiel, habe ich die Hilfe von anderen abgelehnt, da ich das Gefühl hatte, dass ich es alleine schaffen kann und auch will. Dadurch konnte ich meine Fähigkeiten und Grenzen besser kennenlernen und mich persönlich weiterentwickeln.
Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, in jeder Situation selbst abzuwägen, ob man Hilfe benötigt oder nicht. Es ist keine Schwäche, sich helfen zu lassen, aber manchmal kann es auch ein Zeichen von Stärke sein, allein zu handeln und Entscheidungen zu treffen.
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