Wann und warum wart ihr das letzte Mal in Aufbruchstimmung?
Einer meiner Söhne ist zurzeit in Aufbruchstimmung. Er hat eine gut bezahlte Stelle gefunden und plant nun alles mögliche, wie etwa einen Umzug, eine Reise nach Florida und die Einrichtung eines Hobbykellers, den seine neue Wohnung unbedingt haben muss. Mich steckt so eine Stimmung immer an. Es ist schon lange her, dass sich bei mir etwas geändert hat und ich habe nun auch Lust, mein Leben, wie, weiß ich noch nicht, zu ändern. Denn so ganz zufrieden bin ich zurzeit nicht.
Lasst ihr euch leicht von Aufbruchsstimmungen anstecken? Wann wart ihr zuletzt in einer solchen Stimmung? Ist sie von außen gekommen oder aus einer eigenen Unzufriedenheit heraus? Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr etwas geändert oder war der innere oder äußere Gegenwind zu groß? Bereut ihr eure Entscheidungen?
Ich lasse mich nicht leicht davon anstecken, also nur weil ein Freund umzieht, muss ich nicht gleich meine Ziele ändern, aber ich komme schon immer mal wieder in solche Phasen und gerade während Corona musste man sich ja auch sehr mit sich selber beschäftigen und hat dann sicherlich auch Dinge gesehen, die man anders machen will, verändern will und so weiter und das habe ich dann in gewisser Weise auch gemacht und geplant. Ich finde es immer sinnvoll sich mal mit sich selber zu beschäftigen und auch ein bisschen Tatendrang walten zu lassen.
Wenn ich darüber nachdenke, schon lange nicht mehr. Klar, damals nach dem Abi beispielsweise war es schon eine aufregende Zeit: Zum ersten Mal weg von daheim, niemanden mehr um Erlaubnis fragen zu müssen - juhu! Oder auch später, als ich einen neuen Job an Land gezogen habe: alles neu und aufregend, und ich kann viel lernen und zeigen, was ich kann!
Aber wie schon öfter erwähnt neige ich generell nicht zu Gefühlsspitzen und habe mittlerweile auch verinnerlicht, dass nach der Aufbruchsstimmung eigentlich immer eine gewisse Art der Ernüchterung folgt. Das ist ja auch ganz normal - der Mensch ist dafür gemacht, sich an seine Umstände anzupassen und zu gewöhnen und früher oder später kehrt immer wieder Routine ein. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich auf Aufbruchsstimmung in meiner jetzigen Lebensphase nicht allzu viel gebe.
Über Abwechslung wie Urlaub oder neue Projekte im Job freue ich mich zwar durchaus, aber zumindest aktuell kann ich nicht behaupten, mit meinem Leben speziell unzufrieden zu sein. Es gilt zwar als chic, immer etwas Neues zum Optimieren zu finden, aber ich finde es auch ganz angenehm, wenn mal etwas läuft, wie es soll, ohne daran herumverbessern zu wollen.
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