Wann und warum emotionalen offenen Brief schreiben sinnvoll?

vom 28.03.2018, 06:48 Uhr

Ich las vor kurzem von einem emotionalen Brief einer Krankenschwester an den Gesundheitsminister Spahn, in dem sie den Pflegenotstand kritisiert. Der Brief ist öffentlich gepostet worden und in den sozialen Medien bereits fast 25.000 Mal geteilt worden.

Das ist ja nicht das erste Mal, dass jemand einen offenen Brief an eine bestimmte Person schreibt. Wann und warum würdet ihr persönlich einen offenen Brief schreiben? Bei welchen Themen findet ihr dies besonders sinnvoll? Oder meint ihr, dass so ein öffentlicher "Seelen-Striptease" eh keine Wirkung haben wird und man sich die Mühe eigentlich auch sparen könnte?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Seit wann ist es ein "Seelen-Striptease", wenn man einen Missstand öffentlich kritisiert und sich dabei direkt an die "oberste" zuständige Person wendet? Wenn ich das Ganze richtig verstanden habe, hat die gute Frau den Herrn Minister ja nicht mit ihrem Liebeskummer, der Sorge um die Gesundheit ihres Hundes oder ähnlichen privaten Problemen vollgejammert, sondern den Pflegenotstand angekreidet. Und da wird sie wohl recht haben, dafür gibt es genügend Beispiele, Studien und Statistiken und es ist dennoch offensichtlich, dass sich trotz harter, kalter Beweise an der Front gesellschaftlich viel zu wenig tut.

Da kann man schon emotional werden. Ohne den genauen Wortlaut zu kennen bin ich durchaus der Meinung, dass es nicht schadet, wenn hin und wieder mal klar wird, dass hinter den ganzen Zahlen und Statistiken lebendige Menschen stecken, denen irgendwann der Kragen platzt oder die sich die Gesundheit ruinieren. Dadurch wird auch mehr öffentliche Aufmerksamkeit generiert, und die braucht es nun mal, wenn sich etwas ändern soll. Wenn keiner den Mund aufmacht, bleibt alles beim Alten.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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