Wann überspielt ihr als Erwachsener eure Müdigkeit?

vom 13.01.2020, 00:58 Uhr

Von Kindern kennen wir das ja alle ganz gut. Es ist abends und Schlafenszeit für das Kind und man macht dem Kind klar dass es ins Bett muss. Da bekommt man dann den Satz zu hören "Ich bin noch gar nicht müde. Ich schlafe bestimmt nicht ein". In Wirklichkeit fallen dem Kind schon fast die Augen zu und es dauert keine fünf Minuten bis es letztendlich schläft.

Mein Partner legt dieses Verhalten auch heute noch gelegentlich an den Tag. Er spielt irgendwelche Onlinespiele am PC oder schaut Filme im Fernsehen. Es ist dabei ziemlich offensichtlich, dass er eigentlich ins Bett gehört. Dennoch äußert er mir gegenüber dass er noch überhaupt nicht müde ist und hält sich krampfhaft wach nur um mir zu beweisen dass er nicht müde ist. Hin und wieder fallen ihm dann allerdings doch die Augen zu und er schläft auf dem Sofa ein.

Habt ihr auch solche Momente dass ihr eure Müdigkeit überspielt und euch krampfhaft wach haltet? Wollt ihr dabei unbedingt noch etwas zu Ende bringen oder habt ihr einfach keine Lust aufs Bett?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich muss funktionieren und da interessiert es meine Kinder nicht, ob die Kleine gerade einen Zahn bekommt und ich nicht geschlafen habe. Müdigkeit ist denke ich mit 2 kleinen Kindern ein Dauerthema und sicherlich kann man das nicht mit einem normalen Alltag gleichsetzen, aber ich kann deinen Mann schon ein bisschen verstehen, denn mir geht es abends auch oft so. Da hat man dann gearbeitet, die Kinder betreut und möchte dann am Abend einfach etwas Freizeit haben und deswegen passiert es mir auch schon mal, dass ich mich dann eher wach halte um noch etwas Zeit für mich zu haben.

Aber auch am Tag überspiele ich, dass ich müde bin, weil ich funktionieren muss. Ich kann nicht mal eben sagen, dass ich mich nochmal hinlege oder meinen Schlaf brauche und ihn deswegen nachholen muss, da muss ich mich dann auch wachhalten und das machen, was für den Tag ansteht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn ich immer ins Bett gehen würde, sobald ich müde genug bin, hätte ich in den meisten Fällen so gut wie gar keinen Feierabend. Es ist schon manchmal etwas unvernünftig, aber ich finde es auch reichlich deprimierend, nur noch zum Essen, Schlafen und Arbeiten zu kommen und gar keine Zeit mehr für Hobbys wie Lesen oder auch mal ein bisschen Fernsehen zu haben. Deswegen bleibe ich auch oft länger wach, als eigentlich empfehlenswert wäre. Dennoch gehe ich für gewöhnlich gegen 22 Uhr ins Bett, um mich gesundheitlich nicht völlig zu ruinieren.

Auch am Tag musste ich schon öfter meine Müdigkeit "überspielen". Es macht leider einen schlechten Eindruck, wenn ich am Schreibtisch einnicke oder beim Gespräch mit dem Chef herzhaft gähne. Für mich gehört es zu einem professionellen Auftreten einfach mit dazu, dass man seine Gefühle und Befindlichkeiten aller Art halbwegs im Griff hat und sich auch biologische Bedürfnisse nicht über Gebühr anmerken lässt. Schließlich ist es nicht das Problem meiner Mitmenschen, wenn ich schlecht geschlafen habe.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wenn ich auf der Arbeit bin oder Verpflichtungen in Form offizieller Termine habe, dann macht es einen schlechten Eindruck, wenn ich leer vor mich hinstarre und immer wieder eindöse. Selbst, wenn ich mal schlecht geschlafen habe und sehr müde bin, muss ich meinen Aufgaben trotzdem gewissenhaft nachkommen und mich dann eben mal einen halben Tag zusammenreißen. Da überspiele ich meine Müdigkeit also schon oder halte mich viel eher durch die Konzentration auf den Job wach.

Im Privaten bin ich mittlerweile ziemlich ehrlich und ungehemmt, wenn mich die Müdigkeit übermannt. Sehe ich mit meinem Freund einen Film und merke, dass mir die Augen andauernd zufallen, dann breche ich den Couchabend auch ab und bitte entweder darum, dass wir am nächsten Tag weiterschauen, oder lasse ihn alleine fertiggucken. Auch, wenn ich mit Freunden in der Stadt unterwegs oder irgendwo zu Besuch bin und mir die Puste ausgeht, sitze ich die Situation nicht ewig aus, sondern verabschiede mich irgendwann nach Hause. Es macht ja keinen Sinn, wenn es für mich nur eine Quälerei und keinerlei Spaß mehr ist, denn das bekommen die anderen ja auch irgendwann mit. Lieber bin ich dann ehrlich, und in aller Regel zeigt das Umfeld auch Verständnis dafür.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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