Wann tun euch andere Menschen persönlich nicht gut?

Ich hatte schon mit vielen Menschen näheren Kontakt, die mir nicht gut getan hatten. Natürlich habe ich das dann meistens erst im Nachhinein gemerkt. Und auch wenn ich rechtzeitig erkannt habe, dass jemand mir nicht gut tut, dann habe ich es trotzdem nicht immer geschafft, diese toxische Beziehung zu beenden.

Wann tun euch andere Menschen nicht gut? Ich kann es nicht leiden, wenn ich mich auf andere nicht verlassen kann. Wenn ich immer wieder versetzt oder angelogen werde und unnötig Hoffnung in diesen Kontakt stecke und doch wieder enttäuscht werde, ist es für mich besser, es bleiben zu lassen.

Da gibt es sicherlich viele Beispiele. Menschen, die einen einfach so ausnutzen, die immer nur wollen und nichts geben. Ich denke, dass einem auch Menschen schaden, die lästern unehrlich sind und letztendlich auch einfach nicht zu einem stehen, wenn es darauf ankommt. Man muss einfach sehen, ob jemand hinter einem steht oder nicht und man eine Einheit ist oder man sich quasi einen Feind in die Nähe holt.

Enttäuschungen gehören doch auch zum Leben dazu und diese muss einem ja jemand vermitteln. Aber ich bin da dennoch ziemlich tolerant und breche deswegen nicht gleich alle Kontakte ab. Mich stört ein bisschen das "persönlich nicht gut tun", denn das hieße ja, dass man aus jedem Menschen einen Vorteil ziehen möchte und bei denen das nicht der Fall ist, die lässt man dann links liegen und schenkt denen keinerlei Beachtung mehr. Empfinde ich als etwas zu kurz gedacht und als eine Überreaktion.

Ich sehe es auch nicht gerade als den Job anderer Menschen an, mir "gut zu tun". Die überwältigende Mehrheit der Leute, die mir im Alltag so unterkommen, ist nett und normal und schwankt zwischen "flüchtige, aber erfreuliche Begegnung" und dicker Freundschaft. Und die Leute, die ich nicht wirklich ins Herz geschlossen habe, sind mir zum allergrößten Teil egal.

Ich bin nicht der Typ, der auch die mieseste zwischenmenschliche Beziehung pflegt und den Leuten immer wieder eine Chance gibt. Schon oft habe ich erlebt, wie erwachsene Leute anderen praktisch hinterhergelaufen sind und sich immer wieder aufgedrängt haben, weil es ja nicht sein kann, dass zwischen zwei Menschen keine Beziehung außer maximal professioneller Höflichkeit existiert, und das auch nur, weil es etwa im Job unbedingt sein muss.

Bevor ich mich also mit Leuten herumschlage, die mir auf die Nerven gehen oder tatsächlich nicht "gut" für mich sind, gehe ich emotional lieber auf Distanz und breche jede nähere Beziehung ab. Man kann durchaus mit jemandem im gleichen Büro oder am gleichen Kaffeetisch sitzen, höflich Small Talk machen und sich innerlich am Aschermittwoch besuchen lassen. Problem gelöst.

Mir tun andere Menschen nicht gut, wenn ich merke, dass diese mich verändern wollen oder mich in meiner Freiheit einschränken. Oder eben auch, wenn sie mich absichtlich verletzen. Ist alles schon vorgekommen. Ich halte von solchen Menschen dann lieber Abstand und gehe weiter meinen Weg.

Kompliziert wird es jedoch, wenn es sich um Menschen handelt, an die ich auf eine gewisse Art und Weise gebunden bin und von denen ich abhängig bin. Beispiele könnten hier Kollegen auf der Arbeit sein oder Menschen in der Familie. Manchmal kann man es sich nicht aussuchen, mit welchen Menschen man seine Zeit verbringt. Aber hier ist die innere Einstellung wichtig. Ich lasse niemanden mehr an mich heran, von dem ich weiß, dass er mir nicht gut tut.