Wann stellt sich Siegessicherheit bei euch ein?

Jeder Mensch hat Ziele im Leben, das kann im privaten Rahmen sein, aber auch im Berufsleben. Dementsprechend wird dann auch versucht, das Ziel oder die Ziele zu erreichen. Wann stellt sich bei euch eigentlich ein Gefühl von Siegessicherheit ein? Erst dann, wenn das Ziel schon erreicht ist oder freut ihr euch auch schon, wenn das Ziel greifbar scheint und ihr praktisch auf der Zielgeraden seid? Was haltet ihr für sinnvoller und warum?

Ich finde es natürlich schön, wenn ich ein Ziel erreiche. Vor allem wenn ich lange daraufhin gearbeitet habe. Aber ich muss sagen, dass ich da noch nie so etwas wie Siegessicherheit empfunden habe. Natürlich freut man sich dann sehr und ist sicherlich auch stolz, aber von Siegessicherheit würde ich da eher nicht sprechen.

Ich bin kein sonderlich kompetitiver Mensch, der sich mit anderen messen muss, um seine eigenen Leistungen im richtigen Licht zu sehen. Deswegen kann ich mit dem Begriff Siegessicherheit für mich auch nicht viel anfangen, weil er ja impliziert, dass man gewinnt und andere verlieren. Wenn jemand bei einem Rennen die Konkurrenz weit abgehängt hat oder den Mitbewerbern für einen Job offensichtlich weit überlegen ist, dann stellt sich bei manchen Leuten bestimmt Siegessicherheit ein.

Aber wenn ich eine Prüfung gut bestehe, oder damals, als ich meinen Uni-Abschluss auch mit einer guten Note geschafft habe, hatte das für mich nichts mit Siegessicherheit zu tun. Ich habe ja niemanden besiegt, sondern war eben nur für meine Verhältnisse ganz gut und kann mich über das Ergebnis freuen. Es bleibt ja niemand jammernd auf der Strecke, wenn ich etwas gut hinbekomme, von der Diät bis zum Apfelkuchen, und ich stand auch noch nie in irgendeinem Halbfinale. Deswegen wüsste ich nicht, in welchem Kontext ich siegessicher lächeln könnte.

Siegessicherheit setzt bei mir ein, wenn ich kurz davor bin ein Ziel zu erreichen und es absehbar ist, dass wirklich rein gar nichts mehr schiefgehen kann. Wobei ich dann auch nicht überheblich werde, sondern mich einfach nur freue, wenn ich ein Ziel erreichen kann. Das zu erreichende Ziel muss dabei auch nicht so leicht zu erreichen gewesen sein, damit sich bei mir ein Hochgefühl einstellt.