Wann sind welche Emotionen sinnlos?

vom 13.11.2017, 06:41 Uhr

In dem Beitrag Emotionen weniger belastend wenn sie einen Sinn haben? habe ich ja schon geschrieben, dass Psychologen festgestellt haben, dass Menschen viel besser mit negativen Emotionen klarkommen, wenn sie einen Sinn dahinter erkennen. Dies wäre der Fall, wenn man zum Beispiel bei Ekel vor schlechten Lebensmittel einen Selbstschutz sieht, um seine Gesundheit nicht zu gefährden.

Dieser Beitrag hat mich jedoch zu der Frage geführt, ob Emotionen überhaupt einen "Sinn" haben. Wann sind welche Emotionen sinnlos und wann nicht? Müssen auch positive Emotionen wie Freude für euch einen Sinn haben?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass Emotionen schon einen Sinn haben. Immerhin sieht man daran, wie andere Menschen sich gerade fühlen. Auch veranlassen bestimmte Emotionen ja auch gewisse Reaktion im Körper, die durchaus positiv sein können. Es kann ja auch mal gut tun, wenn man sich mal richtig ausheulen kann oder auch vor Freude durch die Gegend tanzt und hüpft.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Emotionen halten uns am Leben, und es kommt auf den individuellen Grad an Nihilismus an, ob man darin einen Sinn an sich sieht. Ich finde es zumindest interessanter als das Gegenteil.

Würden wir irgend etwas tun, wenn wir keine Emotionen hätten? Wer keine Angst kennt, haut vor dem Säbelzahntiger nicht ab, wer nicht wütend wird, hat keine Chance gegen seine Artgenossen, und ohne Empathie wären wir auch schon in der Jungsteinzeit schlicht ausgestorben. Von daher können Emotionen gar nicht sinnlos sein.

Zumindest bei einer halbwegs innerhalb der Normwerte funktionierenden Psyche. Ich habe nicht gesagt, dass psychische Krankheiten und die Emotionen, die diese mit sich bringen, ebenfalls einen Sinn erfüllen. Es macht beispielsweise schon einen Unterschied, ob jemand quasi aus biochemischen Gründen niedergeschlagen ist oder den ganz normalen, natürlichen Prozess der Trauer durchmacht, um wieder in ein "normales" Leben in der Gemeinschaft zurück zu finden. Wir sind eben nichts anderes als soziale Affen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Es gibt schon Situationen, in denen ich erkennen, dass meine Emotionen total sinnlos sind und dann ist es damit auch ganz schnell vorbei.

Ich meine so etwas wie sich über den öffentlichen Nahverkehr (oder Fernverkehr) aufregen. Mein erster Instinkt ist natürlich auch total genervt zu sein wenn ein Zug ausfällt und man dann auf irgendeinem kleinen, überfüllten Bahnhof warten muss bis es weiter geht.

Aber letztendlich ist es doch so, wenn ich mir ein Getränk hole und mir einen halbwegs ruhigen Platz suche, wo ich warten kann, bin ich nicht später zu Hause als die Leute, die sich furchtbar aufregen und den armen Bahnmitarbeiter anschnauzen, der auch nicht mehr weiß als in der App steht. Ich bin aber sicher deutlich entspannter.

Bei positiven Emotionen gibt es glaube ich kein Vergleichbares Szenario, einfach weil man die nicht als etwas empfindet, was man eigentlich vermeiden möchte. Freuen ohne Grund und ohne, dass es was bringt, ist nicht schlimm.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^