Wann sich über sich selbst lustig machen?

Ich nehme mich selbst nicht allzu ernst, so dass ich auch mal über mich selbst lachen kann. Für mich ist es kein Problem, auch mal zuzugeben, dass ich etwas nicht kann und das humorvoll zu nehmen. Dass ich mich allerdings richtig über mich selbst lustig mache und das vor anderen, kommt nicht vor. Dass ich mich selbst nicht immer allzu erst nehme heißt nicht, dass ich nun abfällige Bemerkungen über mich machen würde.

Ich kenne Personen die das allerdings so machen, wobei ich das nicht immer so verstehen kann, da sie gemeiner zu sich sind, als es nötig wäre, wenn man das so sagen kann. Macht ihr euch manchmal über sich selbst lustig? Vor welchen Personen macht ihr das? Sollte man das überhaupt?

Man muss das Leben mit Humor sehen. Wenn ich etwas absolut nicht kann und da kommt jemand, der das sehr gut kann, kann ich schon mal einen Witz auf meine Kosten machen. Wobei ich mich nicht ständig ins Lächerliche ziehen muss, aber manchmal ergibt es sich einfach, dass man über die eigene Art mal einen Witz reißt. Personen, bei denen ich das mache, sind unterschiedlich, aber meistens mache ich das unter Freunden.

Das kommt doch eindeutig darauf an, mit welchen Personen man sich umgibt. Warum sollte man eine bestimmte Art von Witzen reißen, wenn die Anwesenden diese Art von Witzen gar nicht versteht, weil der Humor einfach eine andere Wellenlänge hat? Das führt doch nur zu peinlichen Situationen und Schweigen, was doch keiner wirklich wollen kann.

Ich finde es immer eher nervig, wenn Leute stolz darauf sind, "über sich selber lachen" zu können. Mal ganz ehrlich: So unglaublich lustig oder auch nur interessant sind die üblichen Alltags-Faux-Pas doch bei keinem, als dass man sie extra "mit Humor nehmen" muss. Dir ist also das Eis runtergefallen, soso. Oder du bist ja so "tapsig" und machst öfter mal Bekanntschaft mit einem Türstock. Merkt man fast gar nicht.

Und diese Leute müssen auch immer selber bestimmen, wann man ihre Späßchen mit Humor zu nehmen hat, und wann nicht. Wenn sich jemand als zu blöd zum Kopieren herausstellt und selber darüber lacht, ist es eine tolle Sache und man hat gefälligst mitzulachen. Schließlich nimmt die Person "sich selbst nicht zu ernst", und das ist irgendwie toll. Den Papierstau darf dann aber doch wieder ich beseitigen, während Kollege X damit beschäftigt ist, sich locker und humorvoll zu geben und sich dabei eigentlich nur in den Mittelpunkt stellen will.

Meiner Erfahrung nach gibt es auf jeden Fall verschiedene Arten von "sich über sich selbst lustig machen". Neben den Leuten, die diese Masche für Aufmerksamkeit nutzen oder sich bewusst ein "Dummchen" Image zugelegt haben gibt es auch Leute, bei denen das eher ein Symptom von mangelndem Selbstbewusstsein ist.

Ich habe eine Bekannte, die ich kennengelernt habe als sie noch stark übergewichtig war und ich habe sie mal gefragt, warum sie einen bestimmten Witz über ihre eigene Figur gemacht hat. Und sie meinte dann, dass das doch eh jeder denken würde und sie spricht es dann lieber selber aus bevor es jemand anders tut, weil es so weniger verletzt.

Ich persönlich finde einfach, dass vieles im Leben schon ziemlich absurd ist wenn man mal drüber nachdenkt und das betrifft auch viele Missgeschicke, die mir selber passieren. Da muss ich einfach lachen. Ich habe mich zum Beispiel heute an einem Pflaster geschnitten, also dem Teil aus Plastik, auf dem das Pflaster drauf klebt. Dieser Schnitt hat mehr weh getan als der Schnitt im Finger, für den ich das Pflaster eigentlich zurecht geschnitten hatte. Über so was kann man doch nur lachen.

Ich glaube, dass es ganz damit zusammenhängt, wie man zu sich selbst steht und vor allem, um was für eine Situation es geht. Wenn man mit etwas wirklich ernsthaft auf die Nase gefallen ist und es für einen selbst extrem peinlich ist und / oder schwere Folgen hat, egal ob beruflich oder privat, dann kann ich verstehen, dass man sich nicht über sich selbst lustig machen möchte und auch nicht drüber lachen kann oder drüber lachen will, jedenfalls nicht, solange es noch frisch ist. In ein paar Jahren sieht es dann vielleicht auch noch anders aus, aber gerade dann, wenn es akut ist, wird man es manchmal noch sehr ernst nehmen, egal, mit wie viel Humor man sonst durch den Alltag geht.

Ich selbst bin ein Mensch, der viele Dinge relativ locker nimmt und auch mal über sich selbst lachen kann. Jedoch habe auch ich ein paar extrem wunde Punkte und das sind dann Situationen, wo bei mir der Spaß aufhört, auch wenn ich noch so humorvoll bin. Diese Punkte hat denke ich auch jeder und bei gewissen Sachen kann man sich dann nicht mehr über sich selbst lustig machen, vor allem, wenn bei einer Aktion andere Menschen ernsthaft zu schaden gekommen sind oder vielleicht Schaden nehmen könnten.

Ich denke, dass es wichtig ist, sich selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen und auch mal über sich selbst lachen zu können. Es zeigt eine gewisse Gelassenheit und Humor, die ich persönlich sehr schätze. Allerdings denke ich auch, dass es darauf ankommt, wie man sich selbst belächelt. Es gibt einen Unterschied zwischen einer humorvollen Selbstironie und einer abfälligen Selbstkritik. Wenn man sich selbst auf eine abfällige Art und Weise belächelt, dann kann das ein Anzeichen für mangelndes Selbstbewusstsein oder sogar Selbsthass sein.

Ich persönlich mache auch mal gerne Witze über mich selbst, allerdings meistens nur in einem vertrauten Kreis von Freunden oder Familie. Ich denke, dass es wichtig ist, ein gewisses Maß an Selbstironie zu haben, aber dass man auch darauf achten sollte, wie man von anderen wahrgenommen wird. Wenn man sich ständig selbst herabsetzt oder abwertet, dann könnte das auch von anderen als Schwäche oder mangelndes Selbstbewusstsein wahrgenommen werden.

Letztendlich denke ich, dass es darauf ankommt, wie man sich selbst belächelt und vor welchen Personen man das tut. Es ist sicherlich in Ordnung, sich selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen und auch mal über sich selbst zu lachen, aber es ist auch wichtig, dabei ein gesundes Maß an Selbstachtung und Selbstbewusstsein zu bewahren.