Wann schlaft ihr besser - tagsüber oder nachts?

Ich bin als Krankenschwester Schichtarbeiter und schlafe daher zu den verschiedensten Zeiten während des Tages und während der Nacht. Ich muss dabei sagen, dass ich in den zwei Jahren, die ich jetzt voll arbeite und dem halben Jahr in dem ich nur in der Nachtschicht war, definitiv sagen kann, dass ich am Tag deutlich besser schlafe. Nachts schaffe ich es meist nicht durchzuschlafen und wache ständig auf, während ich am Tag meist nur einmal aufwache um kurz auf das WC zu gehen.

Wie ist es bei euch? Könnt ihr, wie die meisten Leute, nachts besser schlafen oder seid ihr doch einer der Menschen, die tagsüber besser schlafen können? Arbeitet ihr auch im Schichtdienst?

Ich arbeite zwar nicht im klassischen Wechselschichtmodell, habe aber intermittierend 24-Stunden-Dienste, die - je nach Arbeitsaufwand - mal mehr und mal weniger Schlaf für mich bereithalten. Allerdings gehöre ich ganz klar zu den Personen, die tagsüber überhaupt nicht gerne und gut schlafen, und selbst, wenn ich mal eine schlaflose und arbeitsreiche Nacht erlebe, lege ich mich am folgenden freien Tag eigentlich nie nochmal hin, sondern halte bis zum Abend durch und gehe dann lieber etwas früher zu Bett. Die Male, wo ich es versucht habe, am Tag „nachzuschlafen“, war ich immer nach spätestens 2 Stunden wieder wach und oftmals noch knatschiger als vorher.

Am Tag stören mich einerseits deutlich mehr Geräusche im Haus und außerhalb, weil mein Partner, meine Nachbarn und alle anderen Menschen um mich herum wach sind und ihrem Alltag nachgehen, und zum anderen fühlt es sich für mich auch an, als würde ich etwas „verpassen“ und „Zeit vergeuden“, wenn ich mich zur Blüte des Tages hinlege. Mir ist klar, dass ich dabei die Belastung der Nacht zuvor und das Bedürfnis meines Körpers nach Ruhe kategorisch ignoriere, aber ich bekomme den Gedanken trotzdem einfach nicht aus meinem Kopf und bin dann gar nicht innerlich ruhig genug, um zu schlafen. Lieber mache ich den Tag über etwas schönes und entspanntes und betreibe Selbstfürsorge im Wachzustand, aber das Schlafen widerstrebt mir. Außerdem muss ich am Tag darauf dann ja auch wieder normal zur Arbeit gehen, und da will ich es vermeiden, mich noch mehr aus dem Rhythmus zu bringen als so schon.

Bei mir ist es so, dass ich vormittags durchaus schlafen könnte, aber spätestens ab der Mittagszeit empfinde ich es als unangenehm, tagsüber zu schlafen, selbst wenn ich nachts wach gewesen war. Mit echten Nachtschichten hätte ich deswegen wahrscheinlich Schwierigkeiten.

Dazu kommt, dass in meiner Wohnanlage leider tagsüber oft viele Geräusche unterschiedlichster Art zu hören sind: die anderen Mieter trampeln durchs Treppenhaus, Kinder schreien, Türen knallen, jemand hämmert oder bohrt, und so weiter. Das stört mich doch sehr beim Ein- oder Weiterschlafen. Und derzeit ist außerdem noch eine Baustelle direkt vor meinen Fenstern, wo man bevorzugt zwischen 7 und 9 Uhr morgens die lautstärksten Arbeiten verrichtet.

Am Freitag hatte ich beispielsweise frei und wollte ein wenig länger schlafen, aber exakt um 7 Uhr morgens hatte auf der Straße eine laute Höllenmaschine ihren Dienstbeginn. Sie dröhnte, stöhnte, schnaufte und vibrierte aus Leibeskräften eine knappe Dreiviertelstunde lang, und als ich endgültig nicht mehr weiterschlafen konnte, wurde sie abgeschaltet, und es kehrte wieder völlige Ruhe ein.

Ich kann tagsüber nicht wirklich gut schlafen, aber das liegt vielleicht daran, dass ich meinen Tagesrhythmus noch nie komplett umgestellt habe. Ich habe mal Nachtschicht gearbeitet aber danach bin ich dann direkt studieren gegangen und geschlafen habe ich erst am frühen Abend. Außerdem habe ich nur 3 Tage pro Woche gearbeitet und an den anderen Tagen habe ich dann normal geschlafen.

Wie gesagt, ich denke man kann sich schon daran gewöhnen tagsüber zu schlafen, vor allem wenn man wie ich ruhig wohnt und das Schlafzimmer komplett verdunkeln kann. Aber auf Dauer würde mir wohl einfach Tageslicht fehlen. Ich merke jetzt schon, dass ich Abends früher müde werde weil es nicht mehr so lange hell ist.

Ich arbeite nicht in Schichten und habe somit einen klassischen Tagesablauf. Somit war ich auch noch nie darauf angewiesen, tagsüber schlafen zu müssen. Ich musste meinen Tagesablauf noch nie dermaßen umstellen, so dass ich nachts bisher immer die Möglichkeit hatte zu schlafen. Von daher kann ich das wahrscheinlich auch nicht so gut beurteilen wie jemand, der regelmäßig in Schichten arbeitet.

Natürlich kommt es aber mal vor, dass ich aufgrund von Reisen, Krankheiten, irgendwelchen Zwischenfällen oder wodurch auch immer nicht dazu komme, nachts zu schlafen oder nachts nicht schlafen kann. Ich kann dann tagsüber dennoch nicht schlafen, zumindest nicht richtig. Ich wache dann alle paar Minuten auf, indem ich richtig hochschrecke und ganz verwirrt bin. Der Schlaf ist dann auch nie richtig tief, sondern ich befinde mich dann auch eher die ganze Zeit im Halbschlaf. Nach dem Aufwachen bin ich dann ganz durcheinander und im Normalfall noch müder als zuvor.

Allerdings habe ich auch nur ab und zu mal zwischendurch versucht tagsüber zu schlafen und eben nicht an mehreren Tagen oder sogar Wochen hintereinander. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich unter diesen Umständen entsprechend umgewöhnen kann und mit der Zeit tagsüber besser schlafen kann.

Also Nachts kommt man doch schon deutlich mehr in eine Tiefschlafphase als über Tag. Tagsüber habe ich zu viele Nebengeräusche wie den bellenden Hund, als dass ich da die absolute Ruhe finde. Wenn ich über Tag schlafe, ist es meist nur von kurzer Dauer und ich wache total verpeilt auf. Da geht tatsächlich nichts über den Schlaf in der Nacht!