Wann nach Tod eines Tieres neues Tier anschaffen?
Ich hatte ja früher einmal ein Zwergkaninchen gehabt, welches mit fünfzehn Jahren gestorben ist. In den zahlreichen Ratgebern, die ich hatte, stand drin, dass man sich nicht direkt ein neues Tier holen sollte, wenn ein Tier gestorben sei. Viele Leute würden wohl dazu neigen, sich direkt ein neues Tier anzuschaffen, um die Trauer zu überwinden und um sich vom Verlust abzulenken. Allerdings sollte man die Trauer zulassen und den Tod verarbeiten, um akzeptieren zu können, dass ein neues Tier eben nicht mehr das Alte sei und dass es auch anders behandelt werden müsste.
Für mich wäre es nach dem Tod meines Kaninchens ohnehin nicht in Frage gekommen, mir direkt ein neues Tier anzuschaffen. Ich wollte ohnehin kein Tier mehr haben, weil ich gegen die Käfighaltung bin, aber ich wäre eben auch nicht sofort bereit dazu gewesen, mich sofort wieder auf ein neues Tier einzulassen. Wie lange habt ihr nach dem Tod eines Tieres gewartet, bis ihr euch ein neues Tier angeschafft habt und wie lang sollte man warten?
Meine Haustiere sind Hunde. Das soll jetzt in keinem Fall irgendwo böse klingen, aber ein Hund als Haustier ist im Vergleich zu einem Kaninchen natürlich noch eine Prise mehr im Familienleben integriert. Mit meinem ersten Hund bin ich förmlich aufgewachsen und habe sie wirklich irgendwo als ein Geschwisterchen gesehen. Der Hund gehört einfach dazu, ohne ihn gibt es meine Familie nicht.
Als es dann früher oder später dazu kam, dass wir sie verloren haben, ist für mich schon eine kleine Welt zusammengebrochen, denn irgendwo habe ich jemanden verloren, der einer Schwester und Freundin ziemlich nah kommt, egal ob es ein Tier ist. Meine Eltern waren natürlich auch ziemlich niedergeschlagen und uns war klar, dass wir dann erstmal kein Tier mehr haben. Zumal wir tatsächlich auch mal eine Zeit ohne die zusätzliche Verpflichtung und Einschränkung eines Hundes haben wollten. Die Zeit war nicht schlimm, aber irgendwo fehlte immer etwas und besonders glücklich war keiner von uns.
Schon ein paar Monate später begann dann zuerst einmal das Suchen zum Spaß. "Nur gucken". Dann spontan ein Ausflug zu einem Züchter und dann noch einer und noch einer und plötzlich war man mit dem Züchter seines Vertrauens im Kontakt, der bei einem neuen Wurf auch anrief, wo sogleich ein passender Welpe bei war.
Alles in allem, haben wir unsere eigentlichen Pläne sehr schnell über Bord geworfen. Ich glaube manche Menschen können gar nicht ohne Haustiere. Bei uns ging es auch schneller als erwartet. Dass irgendwann wieder ein Hund ins Haus soll, stand zwar fest, aber nicht so schnell. Ich finde so wie es geschehen ist allerdings auch völlig in Ordnung. Es ist auch nicht so, dass es sich anfühlt, als hätten wir die Hunde einfach ersetzt. Nein, wir haben genug getrauert um unseren ersten Hund, den Wunsch nach einem zweiten zu unterdrücken bringt das Tier auch nicht wieder zurück. Davon hat niemand etwas.
Ich finde nur, man sollte sich etwas Zeit nach dem Tod eines Haustieres nehmen und überlegen, was man wirklich will. Braucht man das Tier in seinem Alltag, passt es immer noch gut ins Leben? Oder will man vielleicht auch mal versuchen ohne zu leben, ein paar Jahre ohne Pflichten und Verantwortungen in dieser Richtung.
Kommt drauf an. Bei Gruppentieren wie Kaninchen, Ratten, Mäusen, etc. halte ich immer mindestens 3 Tiere zusammen und hole mindestens ein neues Tier, wenn es nur noch 2 Tiere sind. Bei Hunden habe ich bislang auch immer sofort einen neuen geholt, wenn der Alte starb. Jetzt habe ich 2 Hunde.
Da weiß ich nicht, was ich mache, wenn einer stirbt. Nachvollziehen kann ich aber nicht, wieso man um ein Kaninchen trauert, dass einem ja anscheinend egal war, sonst hätte man es ja nicht 15 Jahre lang alleine vor sich hin vegetieren lassen.
Nun wollen wir mal nicht übertreiben. Natürlich sollten Kaninchen nicht allein gehalten werden, aber manchmal lassen die Umstände nur eine Einzelhaltung zu, und es ist schon ein starkes Stück, jemandem deswegen gleich jedwedes Gefühlsleben abzusprechen. Eine Freundin von mir musste ihre beiden Kaninchendamen auch getrennt halten, weil sie völlig unleidlich mit Artgenossen waren, und getrennt erheblich weniger gestresst als zusammen. Nur als Beispiel.
Zum Thema passend finde ich, dass es keine eindeutigen Regeln geben kann, was die “Trauerzeit“ für Haustiere angeht. Ich halte es für völlig legitim, sich gar kein Haustier mehr zuzulegen, etwa weil sich die Lebensumstände geändert haben. Aber manchmal ergibt es sich auch, dass relativ schnell wieder ein neues Tier einzieht, und das heißt ja nicht, dass man pietätlos handelt oder was auch immer.
Beispielsweise hatten meine Eltern schon eine Woche nach dem Ableben der letzten Katze eine neue im Haus. Es hat sich eben zufällig ergeben, dass ein Waisenkätzchen dringend ein Zuhause gesucht hat. Wieso hätten wir also eine Trauerphase einhalten sollen, und das Tier ins Tierheim stecken?
Abgesehen davon, dass jeder unterschiedlich mit dem Verlust umgeht. Man muss schließlich erst einmal ein neues Tier finden. Wenn mir zum Beispiel nicht zufällig ein neuer Hund begegnet, dann kann es auch einmal drei Jahre dauern, bis das gewünschte Tier zu haben ist. Was nicht heißt, dass es dann auch passt.
@Gerbera: Welche Umstände rechtfertigen denn die lebenslange Einzelhaltung eines Kaninchens? Mit wie vielen Kastraten hat denn deine Freundin eine Vergesellschaftung probiert?
Ich war ja erst etwa acht Jahre alt und natürlich weiß man in dem Alter doch noch nicht unbedingt, dass man bestimmte Tiere nicht einzeln halten sollte. Zumindest ich wusste das damals nicht und dazu stehe ich auch. Abgesehen davon hätte ich im Leben nicht zwei Tiere halten dürfen. Da waren meine Eltern strikt dagegen.
So schlecht konnte es dem Tier ja auch nicht gehen, wenn es 15 Jahre lang gelebt hat. Immerhin werden Zwergkaninchen ja eigentlich nur etwa acht bis zehn Jahre alt. Es durfte immer den ganzen Tag frei herumlaufen und war nicht im Käfig eingesperrt, so dass es zumindest die Gesellschaft der Familie hatte.
Ich sage nicht, dass das ausreicht und ich ein anderes Tier ersetzen konnte. Natürlich war das nicht so und natürlich würde ich mir niemals mehr ein einzelnes Tier anschaffen, wenn man davon absieht, dass ich mir ohnehin kein Nagetier mehr anschaffen würde. Aber ich habe zumindest versucht, das beste daraus zu machen und meinem Kaninchen ein möglichst schönes und angenehmes Leben zu ermöglichen, sofern es mir eben möglich war.
Das Kaninchen ist also mit 15 Jahren gestorben als du 8 warst? Weil du es mit -7 Jahren bekommen hast?
Sternenbande hat geschrieben:Das Kaninchen ist also mit 15 Jahren gestorben als du 8 warst? Weil du es mit -7 Jahren bekommen hast?
Genau so sieht es aus. Ich habe das Tier natürlich schon viele Jahre vor meiner Geburt bekommen, damit es sich optimal auf mich vorbereiten und gewöhnen konnte. Spaß beiseite - eigentlich nur logisch, dass ich es bekommen habe, als ich etwa acht war, oder?
Dann warst du also 23 als es gestorben ist. Und mit 23 warst du noch so unreif, dass du Einzelhaltung ok fandest? Ich hatte in der Grundschule auch ein Kaninchen bekommen, aber mit 16 war mir dann klar, dass Einzelhaltung nicht artgerecht ist und ein Zweites her muss.
Aber mit 23 sollte man wirklich schon weiter sein.
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