Wann lohnt sich die Anwesenheit in einer Vorlesung?
Ich hatte schon mit einigen Dozenten zu tun und muss gestehen, dass sich die Anwesenheit in der Vorlesung einiger Dozenten gar nicht gelohnt hat. Manchmal kam es dann, dass der Dozent die Stichworte der Folien einfach stumpf abgelesen hat, ohne wirkliche Erklärungen, was er genau damit meinte. Die Folien konnte ich online auf der Uni-Homepage herunterladen und zuhause nachlesen.
Ich habe es dann oft so gemacht, dass ich die ersten Wochen regelmäßig zur Veranstaltung gegangen bin und erst danach entschieden habe, ob sich die weitere regelmäßige Anwesenheit lohnt oder eben nicht. Wenn nicht, so habe ich mir das Skript oder die Folien zusammengesammelt und sie mir zuhause angeeignet. Dazu habe ich mir einige Bücher aus der Universitätsbibliothek ausgeliehen, um mich noch genauer in die Thematik einzulesen.
Parallel dazu habe ich aber noch die Übungen der Module besucht, in denen Aufgaben besprochen wurden und aufkommende Verständnisprobleme geklärt wurden. Für mich hat es gereicht und ich konnte auf die Vorlesung verzichten.
Allerdings musste ich dabei wirklich zusehen, dass ich nicht langsamer war als der Dozent selbst. Oft habe ich dann Kommilitonen, die die Vorlesung regelmäßig besucht haben, gefragt, wie weit der Dozent gekommen war und habe bis zu dieser Folie die Sachen nachgearbeitet.
Wie ist das bei euch? Besucht ihr regelmäßig die Vorlesungen oder Veranstaltungen in der Uni? Wann lohnt sich eurer Meinung nach die Anwesenheit in einer Vorlesung?
Wahrscheinlich gibt es auch bei euch eine gewisse Anzahl an Vorlesungen, die ihr einfach besuchen müsst, damit ihr nachher positiv abschließen könnt. Dann gibt es natürlich auch erfahrenere Studenten, die genau wissen, welche Dozenten es gut machen und welche eben nicht. Dort, wo es sich dann nicht lohnt, würde ich, so gut es sich eben ausgeht dann auch nicht teilnehmen.
Ich würde aber immer hingehen, wenn es um ein Thema geht, dass mich auch interessiert. Denn auch, wenn es nicht interessant präsentiert wird, kann das Thema dann doch für einen interessant sein und man merkt sich dann schon einiges in der Vorlesung, weil man eben interessiert ist. Das ist dann das, was man sich später dann spart, um noch extra dazu zu lernen.
Aber so ein Patentrezept, wann sich die Anwesenheit einer Vorlesung lohnt, gibt es sicher nicht. Denn die Meinungen der Studenten gehen ja oft auch etwas auseinander. Dozenten, die die einen als angenehm empfinden, finden andere vielleicht schrecklich und auch umgekehrt. Es kommt sicher auch auf den Lerntyp darauf an. Lerntypen, die durch sehen und schreiben lernen, finden diesen trockenen Overheadtypen vielleicht ansprechend, während du selber lieber anders gelernt hättest.
Ich finde, die Anwesenheit in einer Vorlesung lohnt sich immer dann, wenn man merkt, dass der Dozent eine Bereicherung fürs Lernen ist. So hatte ich auch schon Dozenten, die im Prinzip nur stumpf vorgelesen habe, was auf der Folie stand und nichts zusätzlich erklärt haben. Lesen kann ich auch selbst, dafür brauche ich niemanden, der mir vorliest. Da finde ich es dann doch besser, wenn man sich den Stoff autodidaktisch selbst aneignet.
Ich finde auch, es kommt vielmehr auf dich an, wie du lernst und wie du lernst. Mein Gedächtnis ist eher fotografisch, wenn ich in der Vorlesung anwesend war, muss ich später nicht mehr viel lernen, weil sich das alles in der Anwesenheit gut eingeprägt hat. Außerdem verpasst du natürlich auch viele Inhalte, die so vielleicht nicht auf der Folie sind, die die grauen Zellen aber in Bewegung gesetzt hätten
Lohnen tut sich die Anwesenheit in einer Vorlesung für mich dann, wenn der Dozent nicht immer einfach nur die Folien abliest, die auch noch dazu frei zugänglich im Internet zur Verfügung stehen. In solchen Fällen finde ich es tatsächlich meistens unnötig, die Vorlesung zu besuchen. Die Folien kann ich mir ja immerhin auch selbst durchlesen, ohne dass das jemand für mich macht. Wenn dann auch noch gar kein zusätzliches Wissen vermittelt wird, kann ich mir die Zeit dann wirklich sparen und das einfach zu Hause durcharbeiten. Dabei bin ich effektiver und es geht schneller voran.
Wenn der Dozent jedoch nicht nur einfach alle Folien einfach vorliest, sondern auch selbst wichtige Sachen dazu sagt, die man nicht einfach so nachlesen kann, dann finde ich es sehr wichtig, auch in die Vorlesung zu gehen. Die Folien reichen dann allein nicht, sondern man muss sich noch selbst Notizen machen, die wichtig sind, um eine Klausur zu bestehen. Von daher gehe ich in solchen Fällen auch immer in die Vorlesungen.
Es kommt aber auch immer darauf an, wann eine Vorlesung stattfindet. Wenn eine Vorlesung, bei der nur Folien vorgelesen werden, meine erste oder letzte Veranstaltung an einem Tag ist, dann gehe ich da nicht unbedingt hin. Wenn sie hingegen mitten zwischen anderen Veranstaltungen ist, dann muss ich ja ohnehin in der Uni bleiben, egal was ich mache, so dass ich dann doch eher hingehe, auch wenn sie mir nicht so viel bringt.
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