Wann Kindern von Erkrankung der Eltern erzählen?
Ich habe zwei Cousins, Brüder, die mittlerweile 16 und 13 Jahre alt sind. Ich habe eher durch Umwege erfahren, dass mein Onkel A also ihr Vater eine Krebserkrankung haben soll. Ich habe dann ganz vorsichtig den älteren der beiden Cousins gefragt, ob es den Eltern denn gesundheitlich gut gehen würde, wobei mein Cousin geantwortet hat, dass alles in bester Ordnung sei.
Von dem Bruder B meines Onkels habe ich dann erfahren, dass A tatsächlich Krebs hat und deswegen kurze Zeit in der Klinik war. Mittlerweile ist er jedoch schon wieder zu Hause. Leider ist B nicht bekannt, welche Art von Krebs es ist und wie die Prognosen der Ärzte sind. Er sagt mir aber Bescheid, wenn er mehr weiß. Wann würdet ihr euren Kindern erzählen, solltet ihr oder euer Partner eine ernsthafte Erkrankung haben solltet?
Ich würde es meinem Kind immer sofort sagen, wenn ich krank bin. Das gehört einfach dazu. Gerade, wenn man Krebs hat und wirklich kämpfen muss, eventuell Haare verliert und Chemos mitmachen muss, dann ist man eben auch nicht in bester Laune und dann sollte man die Zeit, die einem bleibt auch nutzen mit seinen Kindern. Man weiß ja nie, wie so eine Erkrankung endet und am Ende trauern die Kinder und das doppelt, weil das Elternteil es nicht sagen wollte. Das belastet dann auch noch mal.
Man kann das ja auch kinngerecht sagen und es gibt da mittlerweile auch viel Material um das einem Kind gut zu erklären, aber verschweigen finde ich ganz schlimm, gerade wenn die Kinder das schon verstehen können und schon Teenager sind.
Es kann doch auch eine Erkrankung sein, die wieder geheilt werden kann. Und da ist es vielleicht schon sinnvoll, das nicht zu erzählen, wenn man davon ausgeht, dass die Kinder sich total Sorgen machen und es den Betroffenen noch mehr belastet, die Angst und Sorge der Kinder zu erleben.
Ich würde es den Kindern auch sofort sagen. Also sobald ich eine Weile darüber nachgedacht, es etwas verdaut habe und mir überlegt habe, wie ich es sage. Aber ich würde es auf keinen Fall wirklich vor den Kindern geheimhalten.
Man muss da als Familie durch. Die Kinder brauchen eine Erklärung für die Veränderungen, die sie auf jeden Fall spüren werden, egal wie sehr man es vor ihnen versteckt. Der kranke Elternteil braucht eine Extraportion Liebe und der nicht kranke Elternteil braucht ebenso Unterstützung.
Stellen wir uns mal vor, die Erkrankung wird schlimmer und man muss es den Kindern dann doch sagen. Die fühlen sich doch verraten, dass sie nichts davon gewusst haben. Sie fühlen sich vielleicht sogar schuldig, dass sie ihr Zimmer nicht häufiger aufgeräumt haben oder sonstige Probleme gemacht haben.
Klar ist es schwierig und es wäre schöner, wenn die Kinder da nicht durchmüssten. Aber in dem man es ihnen verschweigt, verschwindet die Krebserkrankung nicht. Man lügt sie einfach nur an und genauso werden sie es empfinden, wenn sie es dann doch erfahren. Egal, ob das dann passiert, wenn der Krebs schlimmer wird oder wenn sich ein Verwandter verquatscht oder erst in 30 Jahren.
Es ist schwer zu sagen, wann der richtige Zeitpunkt wäre, seinem Kind zu offenbaren, dass man eine schwere Krankheit hat oder eben im Allgemeinen krank ist. Ich denke, dass das Alter der Kinder oder des Kindes da eine große Rolle spielt. Kleine Kinder verstehen nur wenig oder eben auch schlecht, dass das Elternteil erkrankt ist und, woran das Elternteil erkrankt ist. Weshalb man da abwägen sollte, inwiefern man den Kindern erzählt, dass man erkrankt ist.
Ich denke, dass man größeren Kindern schon erzählen sollte, wenn man eine Krankheit hat, die nicht so schnell heilbar ist. Natürlich muss man den Kindern nicht alle Einzelheiten erzählen, aber es ist schon wichtig, den Kindern überhaupt etwas darüber zu erzählen.
Immer hin ist es für die Kinder sehr schockieren, wenn sie von der Krankheit nichts wissen, aber das Elternteil letztendlich im Krankenhaus besuchen gehen müssen. Oder die Kinder wissen nichts von der Krankheit, machen sich aber sorgen, weil das Aussehen sich verändert, wie zum Beispiel bei einer Chemotherapie und desgleichen.
Vielleicht sollte man den Kindern nicht gleich davon berichten, wenn man ein paar Minuten vorher erst die Diagnose bekommen hat. Am Anfang sollte man vielleicht abwarten, wie schwer die Erkrankung wirklich ist. Immer hin kann auch eine schwere Krankheit letztendlich einen harmlosen Verlauf haben, das ist natürlich Glück. Aber ich persönlich würde es den Kindern erst erzählen, wenn ich genau weiß, wie es um mich steht, damit die Kinder sich nicht umsonst Gedanken machen und Ängste entwickeln.
Eine Bekannte ist damals auch an Krebs erkrankt. Sie hatte eben auch viele Kinder, denen sie erzählen musste, dass sie an Krebs erkrankt ist. Sie hatte schon erwachsene Kinder und sie hatte auch noch Kinder im Haus unter dreizehn Jahren. Die großen Kinder, wussten von Anfang an bescheid, dass die Mutter eben an Krebs erkrankt ist.
Die Sorgen und die Ängste, um die Mutter waren trotzdem groß. Die kleineren Kinder haben diese Mitteilung erst bekommen, als feststand, dass die Mutter so schwer erkrankt ist, dass die Ärzte eine Bestrahlung und desgleichen befürworten. Dieser Zeitpunkt es, den kleineren Kindern zu sagen, fand ich persönlich im Nachhinein betrachtet sehr gut. Denn es war eben nun mal so, dass die Kinder die Mutter von da an mit anderen Augen gesehen haben und ständig Angst um ihre Mutter hatten. Die natürlich begründet war.
Ich finde, dass man hier einfach zu wenige Informationen hat. Es kann natürlich sein, dass die Kinder noch gar nicht Bescheid wussten. Es kann aber genauso gut sein, dass die Kinder das für sich erst einmal verdauen wollten und gar keine Lust hatten, darüber zu sprechen. Manche Menschen sind dann ja auch empfindlich und haben dann direkt das Gefühl, ausgefragt zu werden und wenn ich keine Lust hätte, mit anderen über ein privates Thema zu sprechen, würde ich mich ehrlich gesagt auch dumm stellen und das Thema abblocken.
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