Wann Kinder über sexuelle Vielfalt aufklären sinnvoll?

Sexuelle Vielfalt gehört ja mittlerweile schon zum Leben dazu. Man kommt nicht um dieses Thema herum, weil mittlerweile sehr oft über Transsexualität und Homosexualität gesprochen wird. Schlimm finde ich das überhaupt nicht, nur stellt sich die Frage, wann sollte man Kinder darüber aufklären und informieren?

Laut Zeitungsberichten hat der Berliner Senat beschlossen, 2000 Broschüren zum Thema sexuelle Vielfalt zu drucken und diese an Berliner Kitas zu verteilen. Die Kita-Kinder sollen jetzt schon über sexuelle Vielfalt aufgeklärt werden, was ich persönlich etwas zu früh finde.

Gerade in dem Alter sollte man Kind sein dürfen meiner Ansicht nach und die Kinder nicht mit Fragestellungen zur sexuellen Identität konfrontieren. Wie seht ihr das? Findet ihr eine Aufklärung von Kita-Kindern zu diesem Thema durchaus sinnvoll und angemessen? Oder total verfrüht und kontraproduktiv?

Wie weltfremd muss man denn durch die Gegend laufen, damit das nicht zum Thema wird. Schwule und Lesben sieht man doch überall und selbst auf dem Spielplatz. Da kann man doch kurz sagen, dass das in Ordnung ist und jeder den lieben darf, den er lieben möchte und gut ist. Da muss man keine Stellungen und so weiter erklären, sondern einfach nur sagen, dass es das auch gibt und dann ist es gut. Ein Kind in dem Alter versteht das doch sehr gut und akzeptiert das auch so.

Also ich verstehe nun auch nicht zwingend den Sinn dieser Broschüren, denn Kindergartenkinder werden sie sowieso nicht lesen, aber vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen Elternpaar, das sich so informiert, wie man mit seinem Kind angemessen über diese Themen redet. Man glaubt es kaum, wie viele verklemmte, stocksteife Ansichten es hier noch gibt und wie viele Eltern große Schwierigkeiten haben, überhaupt das Thema Sexualität anzusprechen.

Bei meinem Sohn war das bisher ein Thema von 15 Sekunden. Er sah einmal beim Einkaufen 2 "Papas" die sich küssten und fragte mich etwas erstaunt warum sie das tun. Ich sagte ihm dann, sie hätten sich einfach lieb, so wie sein Papa und seine Mama sich lieb hätten. Ich habe ihn dabei genau beobachtet und für ihn war das Thema damit beendet. Bedarf für tiefgreifendere Erklärungen waren noch nicht nötig. Ich bezweifle das diese Dinge für Kinder im Kita Alter schon relevant sind, es sei denn sie hätten es tagtäglich vor Augen.

Ich sehe sowohl Kinder als auch sexuelle Orientierungen relativ stressfrei und würde daher sagen: Sobald die Kinder sich für das Thema interessieren und Fragen stellen. Wann das genau ist, weiß ich als kinderloser Mensch nicht so genau, aber mir sind schon viele clevere und aufmerksame Vier- und Fünfjährige begegnet, die die Welt schon sehr genau wahrnehmen, sich ihre Gedanken machen und eben auch nachfragen.

Ich würde also nicht vor lauter "ich bin ja so aufgeklärt und finde es gar nicht schlimm, dass mein Nachbar ein Transmann ist", schon kleinen oder schlicht desinteressierten Kindern irgendwelche Vorträge reindrücken, wie es sich mit den Details zur menschlichen sexuellen Identifikation verhält, wenn Sohn oder Tochter gerade lieber Lego spielen will. Und gerade das Beispiel Transsexualität finde ich selber schon recht komplex und glaube auch nicht, dass jedes Kindergartenkind mitbekommt, dass die "Frau Meier" schon ein bisschen tiefkehlig und grobknochig daherkommt. In diesem Alter werden Erwachsene schlicht so hingenommen, wie sie sind.

Ich glaube daher, dass die Broschüren weniger für die Kita-Kinder als für ihre Betreuerinnen (Betreuer gibt es ja kaum) gedacht sind, weil ja auch unter Erwachsenen genug Vorurteile und Ängste kursieren, die tunlichst nicht auf die Kinder übertragen werden sollten. Sozusagen, damit die Erzieher auf eventuelle Fragen vorbereitet sind, wieso Kind X jetzt "zwei Papas" hat und das Thema weder über Gebühr dramatisiert noch weggeleugnet wird, weil zufällig der entsprechende Erwachsene nicht souverän damit umgehen kann.

Derartige Broschüren in Kindergärten zu verteilen, das finde ich schon etwas skandalös und ich würde mich dagegen verwahren. Und gerade was Transsexualität angeht, da habe ich eine etwas andere Meinung, denn in unserem Wohnviertel, da schleicht auch tagtäglich ein junger Mann, etwa 30 Jahre unrasiert, aber auffällig geschminkt und in Frauenkleidern umher und so etwas gehört für mich nicht zu Leben, sondern weggesperrt.

Und gerade was Transsexualität angeht, da habe ich eine etwas andere Meinung, denn in unserem Wohnviertel, da schleicht auch tagtäglich ein junger Mann, etwa 30 Jahre unrasiert, aber auffällig geschminkt und in Frauenkleidern umher und so etwas gehört für mich nicht zu Leben, sondern weggesperrt.

Und wem schadet er damit und inwiefern? Nur weil ein Mann in Bart und Frauenkleidern für dich oder die Mehrheit der Menschheit keine Augenweide ist, heißt es doch noch lange nicht, dass es illegal ist. Wieso sollte er wegen seiner eigenen Ästhetik weggesperrt werden? Oder darf er erst weiter Frauenkleider tragen, wenn der Bart auch ab ist?

Ob mit oder ohne Bart und ob die mir nun schaden oder nicht, ich mag Transen einfach nicht und das sollte doch auch legitim sein. Wenn ich so einem Kerl begegne, dann bekomme ich schon fast Gänsehaut, als wäre mir gerade ein Horrorclown über den Weg gelaufen.

Ob mit oder ohne Bart und ob die mir nun schaden oder nicht, ich mag Transen einfach nicht und das sollte doch auch legitim sein. Wenn ich so einem Kerl begegne, dann bekomme ich schon fast Gänsehaut, als wäre mir gerade ein Horrorclown über den Weg gelaufen.

Ja, aber du sagst doch selbst, dass so eine "Transe" weggesperrt gehört. Aus welchem Grund denn bitte? Weil diese Person für dich hässlich ist? Inwiefern verstößt die Transe denn gegen das Gesetz? Wo kommen wir denn hin, wenn wir Menschen in fragwürdigen Klamotten wegsperren würden.