Wann Kinder Streit besser selbst austragen lassen?
Dass Kinder sich streiten, ist ja völlig normal. Ich weiß, dass auch ich mich manchmal mit anderen Kindern im Kindergarten gestritten habe. Allerdings kann das ja auch in der Schulzeit vorkommen oder auch unter Geschwistern. Nicht immer verläuft der Streit dabei harmlos. Gerade Kleinkinder neigen dann auch dazu, sich mit irgendwelchen Spielzeugen auf den Kopf zu schlagen, wenn der eine vielleicht etwas hat, was der andere auch haben will.
Wann sollte man denn als Eltern die Kinder den Streit selbst austragen lassen und wann sollte man eingreifen? Ist es denn besser, wenn die Kinder darauf angewiesen sind, ihren Streit selbst klären zu müssen? Ab wann ist denn das nötige Verständnis dafür überhaupt da?
Es gibt ja ein Sprichwort, das besagt, dass man sich grundsätzlich bei Kindern und verheirateten Menschen nicht einmischen solle. Warum? Weil sie den Konflikt unter sich selbst ausmachen müssen. Ich finde es wichtig, dass man sich bei Kinder nicht sofort einmischt. Man sollte sie einfach mal machen lassen und beobachten was passiert. Wenn sie sich zu prügeln beginnen und gegenseitig verletzen, würde ich natürlich schon eingreifen. Bei einfachem Gezanke und Gezicke würde ich noch nichts tun.
Immerhin müssen die Kinder lernen, wie sie mit ihren Mitmenschen respektvoll umgehen können und auch wie man am besten Konflikte löst. Greift immer ein Erwachsener ein, so kann ein Kind sich nie auf solche Situationen einlassen und wird auch im späteren Leben ein Problem haben einen Streit selbstständig zu lösen.
Ufert ein Streit jedoch derart aus, was ich mir vor allem bei größeren Kindern vorstellen kann, dass die Sache zu Mobbing wird und ein Kind stark darunter leiden muss, dann muss man auch als Erwachsener eingreifen. Vor allem in unserem Zeitalter können solche Konflikte durch die sozialen Netzwerke sehr schnell zu einem Lauffeuer werden und die betroffenen Kinder ernsthaft psychisch verletzen. Immer wieder liest man in den Nachrichten, dass sich ein Jugendlicher das Leben aufgrund von Mobbing in sozialen Netzwerken genommen hat. So etwas darf nicht von den Eltern ignoriert werden.
Ich finde, dass Birdy da schon einen wichtigen Punkt angesprochen hat. Solange keine Gewalt vorhanden ist, muss man sich als Erwachsener ja gar nicht einmischen. Bei kleineren Zankereien würde ich mich da auch komplett raushalten, sonst lernen die Kinder nichts über Konfliktbewältigung. Man kann ihnen als Erwachsener nicht jede Erfahrung abnehmen, so lernen sie ja nichts und das ist auch nicht Sinn der Sache und des Lebens.
Konflikte zu bewältigen gehört dazu und muss aber auch gelernt werden, deswegen würde ich mich per se erstmal nicht einmischen. Einmischen würde ich mich erst, wenn jemand zu Schaden gekommen ist, also jemand Schmerzen hat, weil Gewalt angewendet wurde und wenn man mich um Hilfe bittet. Würde mein Kind also auf mich zukommen und nach einer Lösung fragen, dann würde ich mir beide Seiten anhören und meinen Rat geben, letztendlich muss es aber selber geklärt werden.
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