Wann Kind Schulbrot selbst schmieren lassen?
In einem anderen Thread erwähnte Prinzessin_90 ja, dass ihre Mutter ihr während der Schulzeit das Pausenbrot vorbereitet hat und wollte eben auch wissen, was es bei anderen Schülern immer für die Schulpause zu Essen gegeben hat.
Das brachte mich zum Nachdenken, denn bei uns war es nicht so, dass die Eltern immer das Essen für die Pause vorbereitet haben. In der Grundschule war das noch normal, vor allen Dingen, weil viele Eltern ja auch etwas ängstlich sind, ihr Kind mit Messer hantieren zu lassen. Aber spätestens in der Mittelstufe musste ich mir mein Schulbrot selbst schmieren. Das erfolgte immer als kleine Steigerung.
Ganz am Anfang der Mittelschule war es so, dass mein Vater zwar die Brote geschmiert hatte, ich sie aber selbst belegen und wegpacken musste. Für mein Trinken war ich auch selbst verantwortlich. Aber je älter ich wurde, desto mehr musste ich dann auch machen und ab der 8. Klasse war ich komplett selbst für mein Pausenbrot verantwortlich und habe auch keine Hilfe bekommen, es irgendwie zu organisieren. Wenn ich zu faul war, mir mein Pausenbrot selbst zu schmieren, musste ich eben hungern. Denn Geld für die Cafeteria gab es damals keins.
Ich finde, dass man ab einem gewissen Alter auch alt genug ist, sich das Pausenbrot selbst zu schmieren und zusammenzustellen. Ich finde es schon merkwürdig, wenn Erwachsene ihr Brot immer noch von „Mama“ schmieren lassen. Das wirkt auf mich extrem unselbstständig, egal ob die Mutter jetzt Hausfrau ist oder nicht.
Wann würdet ihr euer Kind sein Schulbrot selbst schmieren lassen? Von welchen Faktoren ist das in euren Augen abhängig? Lasst ihr vielleicht schon eure Kinder das Pausenbrot selbst zusammenstellen?
Ich glaube nicht, dass meine Kinder sich in der weiterführenden Schule ihr Schulbrot selber schmieren müssen. Da lasse ich sie lieber zehn Minuten länger schlafen. Da haben sie einfach mehr von.
Ich finde es auch nicht schlimm. Ich mache meinem Mann auch Brote für die Arbeit. Das hat für mich auch nichts mit Selbstständigkeit zu tun, denn natürlich können die Kinder sich ihre Brote selber machen. Aber sie sollen sich vor der Schule nicht abhetzen.
Wenn ich früher die Wahl gehabt hätte, zwischen länger schlafen oder Brote machen, hätte ich mich auf jeden Fall fürs Schlafen entschieden. Deshalb wäre ich wohl immer ohne Essen in die Schule gegangen. Und bevor ich meine Kinder ohne essen gehen lasse, mache ich ihnen lieber etwas.
Ich hatte auch später keine Probleme, nachdem ich ausgezogen bin, von daher denke ich nicht, dass es den Kindern schadet oder sie zur Unselbstständigkeit erzieht.
Meine Kinder müssen sich ihr Schulbrot nicht selber schmieren. Das mache ich gerne für sie und zwar so lange, wie sie zur Schule gehen. Die einzige Ausnahme würde für mich darin bestehen, dass sie von alleine zu mir kommen und mir sagen, dass sie sich von nun an selber um ihr Schulbrot kümmern möchten.
Ich finde, es gibt nichts Traurigeres als morgens alleine aufzustehen und sich sein Schulbrot zu schmieren. Natürlich sollte ein Kind ab einem gewissen Alter in der Lage sein, ein Brot zu schmieren aber ich finde, morgens und vor der Schule ist das was Anderes. Selbstständigkeit kann man auch anders fördern.
Meine Kinder stehen auf, dann steht das Frühstück schon auf dem Tisch. Das Schulbrot ist fertig und sie können sich morgens auf die wichtigen Dinge konzentrieren, wie zum Beispiel darauf, sich vernünftig fertig zu machen und ihre Schulsachen alle dabei zu haben. Damit sind sie zu dieser Tageszeit schon voll ausgelastet.
Ich habe meine Schulbrote ab etwa der siebten Klasse selbst geschmiert und ich finde daran auch gar nichts verkehrt. Es war dann so, dass wir uns morgens, nachdem wir uns fertig gemacht hatten, gemeinsam in die Küche setzten und unsere Brote geschmiert haben, also meine Eltern, meine Geschwister und ich.
Meine Eltern sind beide berufstätig und mussten damals auch schon um 7 Uhr morgens das Haus verlassen. Also in etwa zu der Zeit, zu der wir Kinder auch zur Schule los mussten.
Ich war durch das selbstständige Brot schmieren jetzt nicht überfordert oder so. Mir hat es Spaß gemacht, dass wir gemeinsam unsere Brote gemacht haben und dabei auch geredet haben. Anschließend gab es dann Frühstück.
Ich habe früher Klassenkameraden von mir beobachtet, die sich teilweise darüber geärgert haben, was ihre Mutter ihnen an diesem Morgen das Brot zubereitet hatte. Entweder es war die falsche Wurst, zu viel Butter oder sonst etwas stimmte mit dem Brot nicht, sodass sie sich weigerten, es zu essen. Das Brot landete dann in der Mülltonne. So etwas fand ich damals sehr schade und ich habe es nicht verstanden, wie man etwas wie ein leckeres Brot einfach wegschmeißen kann.
Wenn man als Kind selber sein Brot schmiert, passiert das meiner Meinung nach nicht, denn man bestimmt selber, was aufs Brot kommt und in welcher Menge. Und auch wenn es die erste Zeit nicht klappt und das Brot nicht so schmeckt, wie von der Mama zu bereitet, so lernt man mit der Zeit, wie man sein Brot zubereiten muss, damit es einem selbst schmeckt.
Ich finde es sehr wichtig, diese Selbstständigkeit zu fördern. Auch wenn sie dafür 10 Minuten weniger Schlaf bekommen. Dann sollten die Kinder lieber 10 Minuten früher ins Bett gehen.
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