Wann Katze an Artgenossen gewöhnen?
Eine Bekannte von mir hat einen Kater, der schon 13 Jahre alt ist und immer nur ein Stubentiger war. Auch hatte er nie Gesellschaft von Artgenossen oder so. Jetzt ist sie plötzlich auf die Idee gekommen, dass sie doch einen Spielgefährten für ihren Kater ins Haus holen könnte, was ich aber eher kritisch sehe. Ich meine, das Tier ist Gesellschaft gar nicht gewöhnt und kennt es eher so, dass er die volle Aufmerksamkeit von seinen Menschen bekommt. Ich denke, dass das derbe schief gehen könnte, gerade wenn das Tier zu jung ist, das sie sich zusätzlich ins Haus holt.
Außerdem denke ich, dass meine Bekannte schon vor vielen Jahren damit hätte anfangen sollen, wenn sie unbedingt wollte, dass ihm Gesellschaft vertraut ist. Ich weiß jetzt nicht genau, wie alt Katzen werden können, aber ich glaube nicht, dass man diesem Kater das auf seine letzten paar Jahre noch zumuten sollte, zumal er mit einem Artgenossen je nach Alter ziemlich überfordert sein könnte. Wie seht ihr das? Würdet ihr im Falle meiner Bekannten noch ein zweites Tier ins Haus holen? Oder würdet ihr das sein lassen?
Ich denke, dass man das so pauschal gar nicht sagen kann. Es kommt eben auf die Katze deiner Freundin an. Wenn sie noch sehr agil ist und viel spielt, wäre ein Partner vielleicht durchaus eine gute Idee. Auch wenn die Katze viel alleine ist. Gerade bei einem Kater ist manchmal ein anderer Kater ganz sinnvoll, damit die Beiden toben können.
Vielleicht kann deine Freundin einen Artgenossen aus dem Tierschutz nehmen, bei dem sie auch erst mal schauen kann, wie sich bei beiden Katzen verstehen. Die Tierpfleger werden ihre Katzen genau kennen und können sicher einen passenden Artgenossen aussuchen.
Wenn der Kater doch eher ruhig ist und lieber gemütlich irgendwo liegt und seinen Menschen schon für sich beansprucht, dann würde ich es auch so belassen. man möchte dem vorhandenen Tier ja durch einen Artgenossen keinen Stress bescheren. Damit würde man ihm dann ja auch nichts Gutes tun.
Einen so alten Kater würde ich in Ruhe lassen und ihm nicht zumuten, Konkurrenz in Form einer Partnerin oder eines Partners zu bekommen. Mein Kater war schon zehn Jahre alt, als seine jüngere Partnerin verstarb. Wir ließen ihn dann in Ruhe. Er war das allein leben als Katze in unserem Haushalt ja schon gewöhnt. Denn er war schon fünf Jahre alt, als die Rassekatze bei uns einzog.
Davon war er anfangs so gar nicht angetan und mobbte sie wo er nur konnte. Die junge Dame ordnete sich ihm in allem unter und irgendwann akzeptierte er sie dann endlich. Als sie dann verstorben war und er wieder allein sein musste, suchte er sie anfangs und wurde auch krank. Der Tierarzt konnte ihn aber wieder heilen und er blieb uns noch weitere fünf Jahre gesund und munter erhalten.
Ihm aber eine neue Partnerin zu beschaffen, kam uns niemals mehr in den Sinn. Wir hielten ihn einfach für zu alt und viel zu eigen. Man darf nicht nur an die eigene Katze denken. Man muss hier auch betrachten, was man dem neuen jüngeren Tier eventuell antun könnte. Und auch das betrachteten wir realistisch, daher entschieden für uns dagegen noch ein Tier aufzunehmen. Einer entfernten Bekannten war die Katze verstorben und sich suchte nun eine neue Partnerin für ihren alten Kater.
Der war schon siebzehn Jahre alt und ich hieß das nicht gut. Sie probierte es aber dennoch. Mit dem Ergebnis, dass die arme kleine Katze nur unter dem Tisch saß oder sich ab und zu auf den Schrank rettete. Das ging also gar nicht gut und das arme Kätzchen kam zurück in den Haushalt, wo es ihm auch nicht gut ging, da dort zwei Hunde herrschten. Also ging es wieder zurück auf den Schrank. Inzwischen habe ich hier ein Geschwisterpaar im zwölften Lebensjahr.
Ab und zu denke ich schon einmal darüber nach, was wohl wäre, wenn eine Katze einmal für immer gehen müsste. Ich kann das noch gar nicht entscheiden, ob ich der übrig gebliebenen Katze noch eine neue Katze zumuten würde. Aber für möglich halte ich es dennoch. Denn meine jetzigen Katzen sind ausgesprochen liebenswert und anhänglich. Denen würde es vielleicht wieder gelingen, eine neue Freundschaft zu akzeptieren.
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