Wann jemanden verantwortlich für eigene Fehler machen?
Eigentlich ist ja jeder selbst für seine Fehler verantwortlich, wobei ich schon oft mitbekommen habe, dass manche Personen anderen die Schuld für ihre Fehler geben und sie dafür verantwortlich machen. Es soll ja Personen geben, die ihre Eltern und deren gescheiterte Ehe dafür verantwortlich machen, dass sie selbst keine stabile Beziehung aufrechterhalten können.
Habt ihr schon jemanden verantwortlich für eure eigenen Fehler gemacht? Wann war das der Fall und um welche Fehler handelte es sich dabei? Findet ihr, dass man überhaupt jemanden für eigene Fehler verantwortlich machen kann oder findet ihr das eher blödsinnig?
Ich denke, dass es schon mal in einem Streit vorkommen kann, dass man seine Fehler dem anderen in die Schuhe schiebt. Ich denke aber, dass sich die Meisten dafür entschuldigen, wenn ihre Wut mal verraucht ist. Ich würde eher niemand anderen für meine Fehler verantwortlich machen. Bei den meisten Dingen ist es doch logisch, dass man selbst Schuld ist. Ich finde es da ungerecht, wenn man die Fehler dann jemand anderem zuschieben will. Das wird sicherlich meist nur gemacht, damit man selbst ein besseres Gefühl hat. Oftmals braucht man ja einen Sündenbock. Natürlich ist es auch leichter, wenn man die eigenen Fehler jemandem zuschieben kann und sich nicht eingestehen muss, dass man es selbst verbockt hat.
Für ein Kind ist das eine gängige Praxis, da wird der andere beschuldigt mit dem Streit angefangen zu haben, etwas weggenommen zu haben, kaputt gemacht zu haben und so weiter. Man sollte sich aber weiterentwickeln und diese Art mit den eigenen Fehlern umzugehen ablegen. Ich versuche fair mit den Leuten in meiner Umgebung zu sein und daher möchte ich auch ganz bewusst meine Fehler wahrnehmen und mich dafür dann auch entschuldigen, wenn es sein muss. Wir alle machen Fehler und sollten dazu stehen können.
Von was für "Fehlern" reden wir hier? Ich würde zum Beispiel eine gescheiterte Ehe oder einen Jobverlust nicht zwangsläufig als "Fehler" bezeichnen. Wie ein weiser Raumschiffkapitän schon gesagt hat, kann man keine Fehler machen und trotzdem geht etwas in die Binsen, weil das Leben einfach so spielt.
Generell empfinde ich es als einen Vorteil des Erwachsenenlebens, dass Fehler aller Art, wie sie jedem passieren (können), gar kein so großes Drama mehr sind. Als Kind wird man "geschimpft", erzogen, gegängelt und sonstwie auf Vordermann gebracht, als Erwachsener macht man den Fehler, wenn möglich, wieder gut oder lebt mit den Konsequenzen. Da sehe ich keinen Sinn darin, künstlich das Drama früherer Zeiten zu erzeugen, indem man darüber streitet, "wer zuerst angefangen hat", oder panisch jede Schuld von sich weist, weil Mutti vor 50 Jahren zu großzügig mit dem Kochlöffel bei der Hand war.
Wohlgemerkt, ich rede hier von Alltagsereignissen. Wenn ich jemanden im Straßenverkehr umniete oder versehentlich eine Tankstelle überfalle, würde ich das nicht als "Fehler" bezeichnen, sondern eher das übersehene Parkverbotsschild, die runtergefallene Tasse oder das doppelt gekaufte Weihnachtsgeschenk.
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