Wann ist Erfolg zerstörerisch?
Erfolg kann sicherlich etwas Gutes sein, aber manchen steigt der Erfolg auch zu Kopf. Man sagt auch, dass Erfolg ab einem gewissen Grad zerstörerisch wirken kann. Seid ihr derselben Ansicht oder seid ihr da komplett anderer Meinung? Wann ist Erfolg zerstörerisch und durch welche Faktoren ist dies der Fall? Kann man diese potentiell zerstörerische Kraft irgendwie neutralisieren, damit genau das nicht passiert? Oder ist das unmöglich? Habt ihr zerstörerischen Erfolg schon miterleben dürfen? Wie würdet ihr in so einer Situation reagieren?
Für mich ist der Begriff "Erfolg" viel zu schwammig, als dass ich wirklich fassbare Aussagen dazu machen könnte. Wenn es darum geht, dass Erfolg "zerstörerisch" sein kann, fallen mir eigentlich nur irgendwelche "Wunderkinder" ein, die für Filme, Talentshows, sportlichen oder musikalischen Erfolg von Eltern und Trainern verheizt werden, weil ein Sechsjähriger, der virtuos irgend etwas kann, natürlich viel medienwirksamer ist als ein Sechzehnjähriger, und noch dazu leichter zu beeinflussen. Ergo muss man aus jungen Talenten und Persönlichkeiten möglichst schnell möglichst viel Leistung herausquetschen, weil sie irgendwann langbeinig, picklig und rebellisch werden, und die Omis im Publikum nicht mehr zu Tränen rühren. In diesem Zusammenhang kann "Erfolg" für mich zerstörerisch wirken, aber das ist verglichen mit meinem Alltagsleben schon arg weit hergeholt.
Auch Erwachsene können sich für ihren Job, ihr Einkommen, ihr gesellschaftliches Ansehen oder auch nur um ihre Unsicherheiten zu überspielen, praktisch zu Tode arbeiten. Aber das ist ja nicht die Schuld des "Erfolgs", sondern die Konsequenz einer Lebenseinstellung, die wie auch immer gearteten Erfolg über alle anderen Werte im Leben, wie Hobbys, Familie oder Muße stellt. Und was man dagegen tun kann, erschließt sich für mich auch quasi von alleine, sprich, sich oder im ersteren Fall seine begabten Sprösslinge nicht über Gebühr unter Druck setzen, auch mal Fünfe gerade sein lassen und sich überlegen, ob Erfolg wirklich alles im Leben ist.
Ich habe noch keinen "zerstörerischen Erfolg" erlebt, da mir sowohl das Wunderkind- als auch das Workaholic-Schicksal erspart geblieben ist. Ich bin ein absoluter 08/15-Mensch und ehrlich gesagt auch ganz froh darum, dass ich weder mit 4 Jahren ans Klavier geprügelt wurde noch 16-Stunden-Tage in einem mords-anspruchsvollen Job herunterreißen muss, weil das eben der Preis für den Erfolg ist. Mir bedeutet die gesellschaftliche Definition von "Erfolg", also Aufmerksamkeit, Geld und Stress, einfach weniger als mein Wunsch, mir ein schönes Leben zu machen.
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