Wann ist eine berufliche Neuorientierung sinnvoll?

Manche Leute orientieren sich ja beruflich neu - auch dann, wenn sie schon viele Jahrzehnte in einem völlig anderen Berufsfeld gearbeitet haben. Manchmal ist es aber Zeit für eine große Veränderung. Gründe, weshalb jemand sich beruflich komplett neuorientiert, kann es viele geben. Manche Personen sind einfach nicht mehr glücklich in ihrem aktuellen Berufsfeld und wollen daher wieder einen Job haben, der ihnen Spaß macht.

Manche haben einfach Lust, etwas Neues auszuprobieren. Manche finden in ihrem aktuellen Beruf keinen Job und sind schon lange arbeitslos, wobei sie in anderen Bereichen vielleicht bessere Chancen hätten. Wann ist eine berufliche Neuorientierung eurer Meinung nach sinnvoll und wann sollte man es besser lassen? Hat das eurer Meinung nach mit einem bestimmten Alter zu tun?

Meiner Ansicht ist das eher eine Charakterfrage und hat nichts mit dem Alter oder Beruf zu tun. Ich bin ein Mensch, der sich in Berufen langweilt, die routiniert sind und wo man nichts Neues mehr lernt. Daher würde ich mich direkt umorientieren, wenn ich merken würde, dass da nichts Neues mehr kommt und ich mich gelangweilt und unterfordert fühle. Administrative Aufgaben sind auch nichts für mich. Daher würde ich auch in meinem Alter unter solchen Umständen umsatteln und nicht erst bis 50 warten.

Hat das eurer Meinung nach mit einem bestimmten Alter zu tun?

In meinen jüngeren Jahren waren die meisten Menschen davon überzeugt, dass man eine berufliche Umorientierung nur in jungen Jahren in Erwägung ziehen könnte. Und sicher ist es nach wie vor einfacher, sich neu zu orientieren, wenn man nicht schon kurz vor der Rente steht.

Ich persönlich bin nun schon über 50, aber mein Wunsch nach einer Neuorientierung in meinem Alter wächst. Meine persönlichen Gründe wären: ich bin ein Mensch, dem es nach einigen Jahren im immergleichen Job langweilig wird. Die Motivation und das Interesse gehen verloren. Dazu kommt, dass mein Beruf sowieso nie wirklich zu mir gepasst hat.

Die Berufswahl war damals eher aus Vernunftgründen geschehen und hatte nur wenig mit meinen Interessen und Neigungen zu tun gehabt. Insofern war ich nie besonders glücklich gewesen, und die Aussicht auf weitere 14 Jahre in diesem Beruf erfüllen mich nicht mit Begeisterung.