Wann ist das ideale Heiratsalter und warum?

Ich habe vor kurzem eine Studie von Mathematikern gelesen. Diese wollen das ideale Heiratsalter berechnet haben. Demnach sollen Ehen, die zwischen 26 und 34 Jahren geschlossen worden sind, am längsten halten. Wenn man danach heiraten sollte, würde pro Lebensjahr die Scheidungsrate um etwa 5 Prozent zunehmen und Ehen, die außerhalb dieser Lebensspanne geschlossen sein sollen, sollen angeblich auch unglücklicher sein (was die angebliche Scheidungsrate erklärt).

Jetzt weiß ich auch gar nicht, auf welcher Grundlage diese Berechnung basiert, also wie viele Menschen aus welchem Land da eingerechnet worden sind. Das spielt aber im Endeffekt auch gar keine Rolle, weil mich eure persönliche Meinung interessieren würde. Eine Tante von mir ist der Ansicht, dass man relativ jung heiraten und Nachwuchs bekommen sollte, eine andere ist der Meinung, dass man erst in den 30ern heiraten sollte, wenn man sich quasi schon ausgetobt hat. Sonst würde man das Gefühl haben zu viel zu verpassen. Wie seht ihr das? Ich finde, man sollte beruflich mit beiden Beinen im Leben stehen und auch finanziell unabhängig sein bevor man sich zu so einem Schritt entschließt. Seht ihr das anders?

Ich finde das ganze auch ohne irgendwelche Berechnungen und Statistiken für unseren westlichen Lebensstil ziemlich schlüssig. Mit Austoben hat das eher weniger zu tun. Mit Ausbildung oder Studium ist man in Westeuropa oder in den USA und ähnlichen Industrienationen irgendwann zwischen Mitte 20 und Mitte 30 so weit, dass man weiß, was man möchte und wie das Leben in etwa verlaufen wird.

Vorher kann sich noch viel verändern und Dinge, die super gepasst haben, entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen. Bleibt man sehr viel länger allein oder wenig verbindlich, lässt normalerweise die Kompromissbereitschaft nach. Man mag vieles am eigenen Leben und will es nicht mehr verändern. Außerdem kommt oft Torschlusspanik auf und man wählt unbewusst weniger genau aus.

Ich denke, dass man in dem Stadium schon weiß, was man vom Leben möchte, wissen kann ob man Kinder will oder nicht und diese vielleicht schon bekommen hat oder zeitnah bekommen wird. So eine Beziehung ist einfach fester als die eines 20 Jährigen, der sich noch austoben möchte und noch mitten in seiner Karriereplanung ist. Es kann also schon hinkommen, wobei das nicht sagt, dass man wenn man später heiratet nicht glücklich sein kann, letztendlich muss einfach der Partner zu einem passen.

Ich wüsste auch nicht was das mit austoben gemeinsam haben sollte. Auch mit einem Ehevertrag in der Tasche kann ich mich nach wie vor durch die Betten huren wie ich lustig bin und mich bis morgens in die Puppen volllaufen lassen mit Alkohol und leichten Damen umgeben. Das sagt so etwas von rein gar nichts aus, da kann auch Weib und Kind Zuhause sitzen und würde daran rein gar nichts ändern.

Wie cooper bereits gesagt hat, wenn man hier fertig ist mit seiner Ausbildung oder einem Studium dann ist man meistens schon Mitte 20 bis Anfang 30. Bis dann das Thema mit einer Hochzeit auch aktuell wird und man sich diese leistet, gerade wenn man im großen Rahmen feiern will, vergehen noch einige Jahre in denen die finanziellen Mittel heran geschafft werden müssen.

Warum die Scheidungsrate dann steigt, je älter man ist, desto mehr weiß man auch was man in seinem Leben möchte und lässt sich weniger manipulieren und steuern vom Elternhaus und dem eigenen Partner. Denn es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob man eine Beziehung eingeht und alles noch mit der rosaroten Brille gesehen wird und kindlicher Naivität, oder ob man bereits selbst Lebenserfahrung gesammelt hat auf die man sich stützt, anstatt romantische Filmchen aus dem Fernsehen wie das Leben doch laufen kann.

Realität ist hier das Stichwort, diese holt viele auf den Boden der Tatsachen zurück und wenn sie dann merken es geht mit dem Partner nicht, dann folgt die Scheidung. Bis man in dieser Realität ankommt, ist man schon mal gute Mitte 30 bis Anfang 40 und dann sagt man auch nicht übereifrig Ja zu jedem Heinz der vor einem Kniet mit einem Ring sondern überlegt sich das dreimal, anstatt ins blaue "Ja" zu sagen.