Wann Handschrift absichtlich verstellen?

vom 17.07.2016, 14:08 Uhr

Wenn man in der Uni Evaluationsbögen ausfüllt, wird empfohlen, die eigene Handschrift zu verändern, wenn man positive oder negative Kommentare dalassen möchte. Die Bögen werden ja anonym ausgefüllt und wenn man sicher nicht will, dass man aufgedeckt wird, soll man in Blockbuchstaben schreiben oder die Schrift verstellen.

Bei den Evaluationsbögen mache ich das auch immer, wobei ich meine Handschrift sonst aber nie verstelle. Ich muss sagen, dass ich das auch absolut nicht kann. Auch wenn ich in großen Blockbuchstaben schreibe, sieht man direkt, dass es von mir kommt. In welchen Situationen versucht ihr, eure Handschrift zu verstellen und warum?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Bei uns gab es an der Uni damals nie diesen Hinweis. Denn die Dozenten haben diese Bögen nie zu Gesicht bekommen. Bei uns war es immer so, dass die Fachschaft diese Bögen ausgeteilt und später wieder eingesammelt und ausgewertet hat. Der Dozent hat im Endeffekt nur die Ergebnisse bekommen ohne irgendwelche "Beweise". Daher war es da auch gar nicht nötig, die Handschriften zu verstellen, weil der Dozent da eh nichts hatte, was er hätte erkennen oder vergleichen können.

Selbst bei den Klausuren kenne ich das eher so, dass die Dozenten die Klausuren nicht selbst korrigieren, sondern dass eben wissenschaftliche Mitarbeiter oder Studentische Hilfskräfte das für die Dozenten übernehmen. Daher kannten die Dozenten eh nicht die Handschriften ihrer Studenten, sodass so eine Sicherheitsmaßnahme von Anfang an überflüssig wäre.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Was meinst du mit Evalutationsbögen? Das was am Ende des Semesters ausgegeben wird, um den Dozenten Feedback für die Veranstaltung zu geben? Da wurde bei und nie aufgefordert, die Handschrift zu verändern. Und es kommt ja auch immer darauf an, wie man Feedback gibt. Also wenn man höflich und konstruktiv konstruiert, dann geht das schon.

Allerdings frage ich mich, ob diese Erhebungsbögen am Ende vom Semester eigentlich überhaupt irgend etwas bewegen oder verändern oder ob sie nicht irgendwie nur pro Forma gemacht werden, um den Studenten das gute Gefühl zu geben, dass ihre Meinung Einfluss hat.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich sehe keinen Grund darin meine Handschrift zu verändern, wieso denn auch? Nur weil jemand es dann auf mich beziehen kann? Ich bin so offen und fair und würde sogar meinen Namen darauf schreiben wenn es gewünscht ist oder zur Wahl steht. Ich finde es einfach traurig, dass inzwischen vieles Anonym laufen muss weil man sich nicht mehr trauen kann seine Meinung offen und Ehrlich zu sagen.

Die Evalutationsbögen gab es bei uns an der Universität auch. Diese konnte man direkt Online ausfüllen und somit brauchte man das ganze gar nicht handschriftlich machen. Dem Dozenten wurden am Ende nur die Bögen in die Hand gedrückt, dort stand weder die Nummer drauf noch der Name. Finde ich ein wenig schade, denn wenn es Probleme gab könnte der Dozent sie nochmals konkret mit der Person besprechen. Oftmals werden dort aber auch nur persönliche Differenzen ausgetragen und entsprechend die Bewertung abgegeben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Bei mir an der Uni war es auch so, dass die Dozenten persönlich die Bögen nie eingesammelt haben und meiner Meinung nach auch nie einsammeln durften. Dies hat immer die Fachschaft übernommen und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies damit zusammen hängt, dass die Dozenten so nicht sagen können welcher Bogen von welchem Studenten ist und so genau vermieden wird, dass einzelne Rückschlüsse gezogen werden. Sicher kann der Dozent immer noch vermuten, dass ihn bestimmte Studenten nicht leiden können, aber dies würde auch nicht ausgeschlossen werden, wenn die Dozenten die Bögen selbst einsammeln.

Bei uns in der Schule war es aber so, dass die Lehrer diese Bögen eingesammelt haben. Wir haben sie dann zwar alle immer an das Ende der Sitzreihe durch gegeben, aber ich denke, dass die Lehrer dann trotzdem immer noch sortieren können, wenn sie wissen wollen, welcher Bogen von wem ist. Deshalb empfiehlt es sich, wenn man in solchen Bögen immer sachlich und neutral bleibt und dann eben vielleicht so schreibt, wie man sonst nicht schreibt. Das heißt, dass man dann eben in Blockschrift schreibt und vor allem auch einen anderen Stift benutzt als sonst. Es bringt meist schon sehr viel, wenn man den Stift anders hält als sonst.

Wenn es aber so ist wie bei dir, dann würde ich einfach in den sauren Apfel beißen und eine positive oder eine neutrale Bewertung abgeben. Ich würde die Fehler dann außen vor lassen oder mir einen anderen Weg suchen, um diese anzusprechen. Mir wäre das Risiko viel zu groß, dass es sonst auf mich zurückfällt und ich dann am Ende die Blöde bin, die die schlechte Bewertung abgegeben hat und dann dementsprechend schlechtere Noten bekommt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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