Wann habt ihr zum ersten Mal Piercing oder Tattoo bereut?
Tattoos und Piercings sind ja auch Modesache. Nur, wer es einmal hat machen lassen, der steht dann da und muss schon damit leben wenn er nicht gerade viel Geld für das Entfernen ausgeben will.
Habt ihr schon mal ein Tattoo bereut? Welches war es? Habt ihr überlegt es weg machen zu lassen? Wann habt ihr es machen lassen? Habt ihr euch ein Piercing schon mal bereut und stört euch nun das Loch sehr oder findet ihr, dass man einfach zu seinen Jugendsünden stehen muss?
Man sollte schon zu seinen Jugendsünden stehen, schließlich kann man diese nicht mehr ungeschehen machen und diese mal eben verschwinden lassen geht auch nicht mal eben so einfach.
Ich habe sowohl ein paar Piercings als auch ein Tattoo. Bereut habe ich bis jetzt aber nur ganz ganz kurz meine zwei Labrets. Der Grund war einfach, dass ich auf Ausbildungssuche war, und des öfteren wegen meiner Piercings im Gesicht abgelehnt wurde. Dadrüber war ich natürlich ziemlich wütend und einmal überkamen mich halt Zweifel, ob es wirklich so schlau war damals, mich Piercen zu lassen. Aber direkt danach habe ich mir wieder gedacht, dass es deren Problem ist, wenn sie jemanden nur wegen so etwas ablehnen. Ich weiß, dass ich in den Jobs gut gewesen wäre, also ist es deren eigenes Pech.
Heute liebe ich meine Piercings noch immer heiß und innig und ich warte auch ganz gespannt auf neue Stecker, mit denen ich mich verzieren kann.
Ich denke, dass gerade die Menschen ein Piercing oder Tattoo bereuen, die vorab nicht groß und gründlich darüber nachgedacht haben und es einfach getan haben. Wenn man Entscheidungen nicht gründlich vorher überlegt, sondern einfach nach vorne prescht, ist das Bereuen schneller und meiner Ansicht nach einfacher. Ich habe noch nie eine Entscheidung bereut, da ich mir sehr genau überlege, ob ich etwas wirklich will oder nicht.
Ich habe kein Piercing bereut, obwohl ich mit einem kurz nach dem stecken lassen, durchaus Probleme hatte. Allerdings lag das daran wie es gestochen worden war und auch wo. Ein Piercing habe ich irgendwann aus gesundheitlichen Gründen auch wieder entfernt. Mir tat des schon sehr leid darum, weil ich es gerne mochte. Allerdings war es einfach für die Gesundheit besser und ich wollte da möglichen Problemen vorbeugen. Bereut habe ich dennoch keins, da ich es mir vorher schon ausreichend überlegt habe.
Ein Tattoo habe ich nicht, aber selbst da würde ich es nur stechen lassen, wenn ich mir wirklich sicher wäre und völlig im klar im Kopf. Man hört ja öfter mal, dass jemand ein Tattoo als "Jugendsünde" oder ähnliches bezeichnet und es dann bereut. So etwas kann man sich ja durchaus ersparen.
Ich habe mir mein Tattoo vor ziemlich genau einem Jahr stechen lassen, und ich warte noch darauf, dass ich es bereue. Dadurch, dass ich meine "Jugendsünde" mit gut über 30 abgehandelt habe, ist das Motiv nämlich noch schön frisch und gut in Schuss. Und weder das Design noch die Stelle haben sich bisher als nachteilig erwiesen, wobei mir natürlich schon im Voraus klar war, dass ich bei konservativen Familienfeiern von da an zumindest im Sommer herausstechen würde.
Aber negatives Feedback habe ich keines erhalten. Heute hat fast jeder jüngere Mensch ein Tattoo und auch im Berufsleben sieht man sie ständig. Von daher habe ich den Eindruck, dass diese durchaus in der "Mitte der Gesellschaft" angekommen sind. Der Reiz des Neuen hat sich auch bei mir allmählich gelegt, weswegen ich die allermeiste Zeit gar nicht an meine Tätowierung denke. Und natürlich wird sie wie der Rest von mir altern und irgendwann gammlig aussehen, aber daran lässt sich sowieso nichts ändern.
Da ich weder Tattoos noch Piercings habe, gibt es auch nichts zu bereuen. Ein Piercing finde ich insgesamt weniger problematisch, weil man es ja jederzeit wieder herausnehmen kann, und das Löchlein stelle ich mir wenig störend vor. Ein Tattoo hingegen wäre mir zu endgültig und zu auffällig, und da ich zeitlebens schon ein Mensch mit wechselndem Geschmack war, könnte ich mir kein Tattoo vorstellen, das mir garantiert mein Leben lang gefallen würde. Also bleibe ich lieber ohne Verzierungen.
Ja, der wechselnde Geschmack vor allem im jugendlichen Alter. Zum Glück habe ich keine meiner damaligen Piercing- oder Tattoo Pläne je in die Tat umgesetzt, ansonsten hätte ich jetzt einiges zu bereuen. Es fing irgendwann mit Mitte 20 an, dass ich mir ein Piercing im Gesicht vorstellte, über der Oberlippe. So ähnlich wie Charlotte Roche es gehabt hat, nur höher und mehr an der Marilyn Monroe Leberfleck Stelle.
Mein nächster grenzgenialer Einfall, der an Peinlichkeit nicht zu überbieten war, war nun ausgerechnet ein Arschgeweih. Damals hatte das weder den blöden Namen noch das schlechte Ansehen, sondern war in den neunziger Jahren der heißeste Kram. Da bin ich jetzt besonders froh, es doch nicht gemacht zu haben. Einige Jahre später, so um die 30, sollte es dann ein richtiger Kracher sein. Eine Tätowierung so groß, dass sie vom Dekolletee über die Schulter den ganzen Rücken runter und wieder nach vorne über den Hüftknochen gegangen wäre.
Auch hier bin ich heute froh, dass mein Körper frei von dem ganzen Kram ist. Mit 30 im Bikini hätte das sicher noch toll ausgesehen, aber man wird ja auch älter, entwickelt sich weiter und ich bin ein Typ, der sich mit dem Thema nicht mehr identifizieren könnte.
Verbena hat geschrieben:Ja, der wechsende Geschmack vor allem im jugendlichen Alter.
Naja, auch wenn ich vielleicht nur noch 20 Jahre zu leben habe, könnte ich mich immer noch nicht für ein Tattoo für mein restliches Leben entscheiden. Das hat nichts mit meinem Lebensalter zu tun. Ich würde mich ja auch heute noch nicht für eine Jacke oder einen Pullover entscheiden wollen, den ich garantiert mein restliches Leben lang tragen wollte. Ich mag einfach keine irreverseblen Veränderungen an meinem Körper, die ich mir freiwillig zugefügt habe. Die unfreiwilligen Veränderungen (graue Haare, Falten) reichen mir schon völlig aus.
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