Wann habt ihr schon etwas aufgegeben?

vom 19.05.2019, 16:41 Uhr

Es kommt sicherlich immer wieder mal vor, dass etwas einfach nichts bringt und man nicht weiter kommt. Da ist es sicherlich oftmals die Konsequenz daraus, dass man es eben aufgibt. Das mag sein, wenn man jemandem immer wieder das gleiche sagt und dieser einfach unbelehrbar scheint. Oder auch, wenn man immer wieder Hilfe anbietet und diese abgelehnt wird. Aber manche Aufgaben oder Herausforderungen entpuppen sich vielleicht als zu groß oder schwierig und man muss vielleicht irgendwann einsehen, dass man dem nicht gewachsen ist.

Wann habt ihr schon etwas aufgegeben? War das eine Person, eine Beziehung oder vielleicht eine Aufgabe? Fällt es euch schwer euch einzugestehen, dass man auch mal aufgeben muss? Kommt das für euch nicht in Frage? In welchen Situationen wart ihr schon zur Aufgabe gezwungen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Dein Beitrag ergibt für mich gar keinen Sinn. Warum sollte ich eine Person aufgeben? Ich bin kein Mensch, der andere Menschen grundsätzlich "umkrempeln" muss, soll heißen, dass ich ihnen ein anderes Sportverhalten, eine andere Ernährung oder einen anderen Lebensstil (Rauchen, Party) angewöhnen möchte. Es steht mir nicht zu, meine Menschen optimieren zu wollen, daher nehme ich sie so, wie sie sind. Alles andere ergibt für mich gar keinen Sinn.

Abgesehen davon frage ich mich, wie du "aufgeben" definierst. Aufgeben bedeutet für mich, dass man etwas sein lässt und es gar nicht mehr versucht, auch wenn man das Ziel unbedingt erreichen möchte, dass man eben hoffnungslos ist und meint, dass es eh nicht klappen wird. Sprichst du schon vom "aufgeben", wenn sich die Prioritäten verschieben und man seine Ziele neu definiert und setzt? Ist es für dich schon "aufgeben", wenn man eine Art Pause einlegt, um Kräfte zu sammeln und neue Lösungswege zu finden? Was verstehst du überhaupt unter diesem Begriff?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Manchmal gibt man doch auch den Kontakt zu Menschen auf, die einem nicht gut tun. Oder man gibt es eben auf, wenn jemand kommt, um Rat fragt und man ihm immer wieder das gleiche sagt und es doch nichts bringt. Etwas aufgeben kann doch in vielen Situationen vorkommen. Mir ist nicht klar, war du daran nicht verstehst.

Es kann auch ein Hobby aufgegeben werden, weil sich Interessen verändern oder man einfach keine Zeit mehr hat. Manchmal gibt man vielleicht auch auf, für etwas zu kämpfen, was man beruflich erreichen möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Manchmal frage ich mich, wie viel Geld, Zeit, Energie und sonstige Ressourcen verplempert werden, weil unhinterfragt davon ausgegangen wird, dass "Aufgeben" immer etwas Schlechtes ist und die Guten, Erfolgreichen und Beliebten sich nur dadurch auszeichnen, dass sie "niemals aufgegeben" haben. Vielleicht hatten sie ja auch nur gute Gene oder reiche Eltern und waren nie in der Verlegenheit, etwas "aufgeben" zu müssen?

Ich finde auch, dass es darauf ankommt, wie man "Aufgeben" definiert. Manchmal ist es objektiv gesehen die einzig richtige Entscheidung, einen Traum oder ein Ziel aufzugeben und sich für einen anderen Weg zu entscheiden. Ich selber habe beispielsweise schon diverse Hobbys wie Musik aufgegeben, weil offensichtlich war, dass ich nie über die unterste Stufe des Hampelns und Fiepsens hinauskommen werde.

Bei Menschen dagegen würde ich den Begriff "aufgeben" gar nicht verwenden, da ich andere Leute nicht als mein persönliches Projekt ansehe. Ich käme gar nicht auf die Idee, dass es mir zustünde, jemandem etwas einzureden oder eine Person zu ihrem "Glück" zwingen zu müssen, wie es so schön heißt. Und wenn ich gar nicht erst versuche, anderen meine unausgegorenen Lebensweisheiten aufzudrängen, kann ich den Versuch auch nicht aufgeben.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Es ist immer ein Frage der Definition, das ist glaube ich bei nahezu allen Dingen so. Aber ich denke schon, dass man für sich selbst Dinge, Ziele oder auch Personen aufgeben kann. Es mag dann sehr hart klingen, ist aber manchmal nicht anders möglich. Die Frage ist immer nur, was gebe ich auf. Ganz einfache Dinge, wie das Fragen ob jemand mitkommen möchte oder die berühmte Frage nach der Hilfe oder ob man helfen soll, kann man tatsächlich irgendwann mal aufgeben. Das ist ja auch das was man meistens auch dann so sagt.

Auf Personen ist das ganze schon wesentlich schwieriger. Personen bei denen ich leichtfertig sagen kann, dass ich sie aufgebe, die stehen mir auch nicht besonders nahe, von daher gibt es eh schon ein relatives Desinteresse. Personen die mir aber wichtig sind, Freunde, Familie und der Lebensgefährte/in, würde ich hingegen niemals aufgeben. Das würde für mich schon gar nicht funktionieren. Mir liegt schließlich was an diesen Menschen, ergo kann ich sie gar nicht aufgeben. In diesem Bezug sagt man höchstens schon mal recht schnell "ich gebe es auf" aber man tut es dann nicht wirklich. Aber dafür gibt es natürlich auch Extremfälle, wie in jeder Situation.

Träume oder Ziele sind schon Dinge die man aufgeben kann oder sogar muss. Und auch dafür gibt es so viele verschiedene Ursachen, dass man das nicht wirklich pauschalisieren kann. Ich und meine Lebensgefährtin, um ein Beispiel zu nennen, würden gerne nochmal Eltern werden. Wir sind aber auch schon Anfang 40 und wissen, dass es alles andere als einfach ist nochmal auf normalem Wege schwanger zu werden. Auch wir müssen uns dann irgendwann mal überlegen ob wir diesen Traum aufgeben müssen. Das kann man dann auf so viele Situationen übertragen. Der Mann der sich sein Traumauto wünscht, aber nicht genug Geld dafür verdient. Ich wollte immer ein eigenes Haus haben, hat aber aus vielen Gründen und vielen Rückschlägen nie geklappt und ich habe es auch aufgegeben, weil ich weiß, dass ich mit den Altlasten, die ich noch habe in den nächsten Jahren mir den Traum nicht erfüllen kann und dann wird es auch langsam zu spät dafür. Also gebe ich diesen Traum langsam aber sicher auf, weil ich einfach weiß, dass es nicht klappen wird.

Das Alles kann man auf so viele Sachen und Situationen beziehen, dass man das alles gar nicht pauschal sagen kann. Aber sicher ist, dass jeden Tag Menschen irgendetwas aufgeben, weil sie nicht mehr daran glauben oder auch um sich zu verbessern. Die ganzen Flüchtlinge sind ein gutes Beispiel dafür. Die geben auch alles auf, in der Hoffnung, woanders ein besseres Leben führen zu können. Vielleicht geben sie in unseren Augen nicht viel auf, für sie ist es aber in dem Moment ihr ganzes Leben.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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