Wann habt Ihr gelernt mit Geld umzugehen?
Vor einem Jahr noch als ich meinen neuen Job angetreten habe, habe ich das Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen. Ich war regelmäßig in Schnellimbissen wie McDonalds, habe mir Tablets gekauft wenn ich wollte, und auch so allen Leuten etwas ausgegeben. Dabei habe ich noch ein paar Schulden gehabt bei meinen Eltern, da sie mir meinen Umzug ausgelegt haben und auch so etwas für mein Auto geliehen haben.
Nun bin ich seit Anfang des Jahres in einem Ratenvertrag drin für ein paar Möbel und zahle seitdem jeden Monat 100 Euro was mir auch so auffällt. Gekoppelt mit ungünstig gefallenen Einmalzahlungen (Autoreparatur, Anwaltsgebühren...) bin ich nun doch deutlich knapper dran und kann meinen aufwändigen Lebensstil so nicht ganz finanzieren. Seitdem achte ich mehr auf mein Geld, spare gerne mit Apps wie Scondoo, schaue bewusst durch Prospekte und kaufe gerne mal Sonderangebote - nicht weil ich es sonst nicht über die Runden schaffe, aber weil ich den Wert des Geldes zu schätzen lerne und mir lieber etwas zur Seite lege.
Wie ist das bei Euch, habt Ihr immer ein gutes Händchen für Euer Geld gehabt oder wart Ihr auch verschwenderisch und musstest schon mal am Abgrund baumeln bevor es Klick gemacht hat?
Ich musste recht früh einen großen Teil meines Budgets allein verwalten. Ich habe sehr früh einiges über Beritt und Hundeausbildung dazu verdient und hatte eine üppige Halbwaisenrente. Meine Mutter hat früh nicht mehr für mich bezahlt. Einen Teil meiner Waisenrente und das Kindergeld hat sie einbehalten. Das war für Wohnen und Essen und einen Sparvertrag für mich für später.
Kleidung, Schulbücher, Hobbys, eben alles, was über Wohnen und Essen hinausging, musste ich von meinem eigenen Geld bezahlen. Spätestens als ich 14 war, war das alles völlig normal für mich. Es war auch nicht unfair, schließlich hatte ich recht üppige Beträge zur Verfügung.
Mit 16 Jahren kam dann das eigene Pferd dazu, auch das war allein meine Sache. Natürlich hatte ich im Notfall Unterstützung. Ich stand nicht plötzlich mit einer Tierarztrechnung von 3.000 DM da und musste zusehen. Aber mir wurde dann schon deutlich gemacht, dass ich eigentlich genug Geld gehabt hätte, um solche Polster anzusparen.
Daher war der Schritt in ein komplett eigenes Leben nicht so schwer. Ich wusste, wie anstrengend es sein kann, Geld zu verdienen. Und ganz viele Kosten waren mir einfach geläufig. Die hatte ich ja schließlich schon seit Jahren. Das Modell war vielleicht ungewöhnlich, aber es war durchaus praktisch.
Ich habe das auch relativ früh gelernt. Schon im Kindesalter habe ich durch Taschengeld und Sparen gelernt, bewusst mit Geld umzugehen, obwohl meine Eltern natürlich immer noch für das meiste bezahlt haben. Mit zwölf habe ich schon größere Anschaffungen wie ein PC vom eigenen Budget bezahlt. Mein erstes eigenes Geld habe ich mit 15 verdient, als ich im Betrieb von Verwandten mitgearbeitet habe. Und mit 20 habe ich von meinem regelmäßigen Einkommen die ersten Wertpapiere gekauft.
Die wichtigste Erkenntnis beim Umgang mit Geld ist, dass man nicht nur die Ausgabenseite optimieren muss. Die Einkommensseite ist eigentlich viel wichtiger, weil dort der Hebel viel größer ist. Man kann viel leichter 100 Euro im Moment dazu verdienen wie 100 Euro sparen. Die Zeit, die man mit dem Wälzen von Sonderangeboten verbringt, kann man oft produktiver und gewinnbringender einsetzen.
Beim Sparen ist es am besten, wenn man sich auf die größten Positionen konzentriert. Das sind in der Regel Wohnung, Auto, Lebensmittel und reisen. Wobei die beste Strategie beim Sparen der Verzicht ist. Statt mein Fleisch im Sonderangebot zu kaufen, esse ich einfach weniger Fleisch. Ein Eigenheim ist sowieso finanzieller Selbstmord. Und beim Auto muss man sich einfach bewusst sein, dass das Benzin eben nicht der größte Kostenpunkt ist.
Dann beschwere dich mal bei deinen Eltern, dass sie dir den Umgang mit dem Geld nicht gelernt haben. Denn ich gehe davon aus, wer es in der Kindheit oder spätestens im Teeniealter gelernt hat, bekam die Grundlagen im Elternhaus vermittelt. Meist wird das ja übers Taschengeld geregelt, wo man eine bestimmte Summe bekommt und da klar geregelt ist, was man noch von den Eltern bekommt und was man eben über diese Gelder finanzieren muss.
Bei mir ging es in der 2. oder 3. Klasse mit dem Taschengeld los und meine Mutter hat mir das wöchentlich gezahlt. Sonntags hat sie sich mit mir hingesetzt und es wurde der Rest, wenn einer vorhanden war, in die Geldkassette getan. Dazu wurde auch eine Buchführung gemacht, wo man heute, mehr als 30 Jahre später, noch sehen kann, welche Einnahmen und Ausgaben ich damals so hatte.
Und genauso habe ich das mit meinen Kindern auch angefangen. Sie haben dadurch auch gelernt, dass man größere Ausgaben nur tätigen kann, wenn man vorher Geld angespart hat. Sicherlich kann man auch mal Geld leihen, wie es letztes Jahr im Urlaub gemacht wurde. Aber zu Hause haben sie sofort ihre Schulden bei mir beglichen und nicht vor sich her geschoben oder gar nach Ratenzahlung gefragt.
Ich habe gelernt mit Geld umzugehen als ich mein erstes Taschengeld bekommen habe. Bei mir war es auch so, dass ich bei meinem Bruder gesehen habe, wie es nicht laufen sollte und so habe ich mir sehr schnell angewöhnt mit meinem Geld gut umzugehen und es auch zu sparen. So komme ich auch im Monat mit recht wenig Geld aus und war auch immer schon beriet für mein Geld zu arbeiten.
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