Wann Fuß in die Tür wegen Karriereplanung bekommen sinnvoll?

vom 25.04.2016, 18:55 Uhr

Eine Freundin von mir, A, ist in meinen Augen ziemlich schlau. Sie ist kurz davor den Bachelor abzuschließen und hat heute auch schon ihre Bachelorarbeit angemeldet. Sie möchte im Herbst nahtlos in den Master übergehen und hat auch schon sehr genaue Vorstellungen von ihrer Karriere nach dem Studium. So hat sie eine Zeit lang in einem Forschungsinstitut gearbeitet, wobei der Vertrag aber wegen der fehlenden Mittel nicht verlängert werden konnte. Sie hält aber trotzdem die persönlichen Kontakte, die sie damals dort geknüpft hat und möchte sie für ihre zukünftige Karriere nutzen.

So hält sie Kontakt zu dem Chef dort, aber auch zu Abteilungsleitern und hat sich dazu bereit erklärt, aushilfsweise stundenweise kostenlos dort zu arbeiten, wenn Not am Mann ist und möchte dafür eine Bescheinigung über ihr Engagement für spätere Bewerbungen haben. Sie meint selbst, wenn die Mittel es zulassen sollten, wird sie vielleicht sogar fest eingestellt, egal ob jetzt als Studentische Hilfskraft oder später sogar fest. Möglicherweise schreibt sie dort sogar ihre Doktorarbeit und würde so schneller an entsprechende Stellen kommen, da man vermutlich eher Menschen engagiert, die man kennt als komplett fremde Menschen zu nehmen.

Sie erzählt aber selbst, dass sie nicht unbedingt auf Verständnis stößt. So gibt es Menschen, die meinen, dass es doch viel zu früh für solche Gedanken wäre und dass sie doch nach dem Masterabschluss immer noch Zeit dafür hätte. Wann würdet ihr einen Fuß in die Tür bekommen wollen? Wann ist das überhaupt bei einer Karriereplanung sinnvoll? Kann man da überhaupt zu früh mit anfangen, wenn es um die eigene Karriere geht?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde das Verhalten deiner Bekannten durchaus erstrebenswert und finde es sehr gut, dass sie sich jetzt schon Gedanken darüber macht, wie es eben in der Zukunft für sie weitergehen soll. Das zeigt doch nur, dass sie weiß, was sie möchte und bestimmte Ziele vor Augen hat, die es heißt zu erreichen.

Auch finde ich es nicht falsch, wenn man da verschiedene Kontakt nutzt, um eben an so eine Stelle zu kommen. Sie macht damit ja nichts verwerfliches und ich finde es auch nicht zu früh, sich darum zu bemühen. Besser so, als auf den letzten Drücker zu suchen und dann vielleicht nicht fündig zu werden.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


In industrienahen Fachbereichen, zum Beispiel Wirtschaftsingenieurwesen oder BWL ist es so, dass eine Menge Stellen, vor allem bei den sehr beliebten Großunternehmen, sogar schon vor dem Studium vergeben werden. Das Stichwort heißt hier "duales Studium". Man kann sich also schon teilweise ein Jahr vor dem Abitur dort bewerben und bekommt einen bezahlten Studienplatz. Die Übernahmequote nach dem Studium ist sehr hoch, allerdings gibt es auch viele Absolventen, die danach in ein Masterstudium wechseln.

Ansonsten knüpfen viele Studenten während der ersten Praktika oder spätestens zur Abschlussarbeit schon die nötigen Kontakte, um eine Stelle als Absolvent zu bekommen.

Erst nach dem Studium nach einer Stelle zu suchen, wäre viel zu spät. Natürlich kann man dann immer noch etwas finden, aber die Auswahl ist schon sehr stark eingeschränkt. Besonders wenn man in einem Großkonzern arbeiten möchte, hat man eine sehr viel geringere Chance.

Das gilt wie gesagt aber nur für bestimmte Studiengänge, die direkt für den Einsatz in der Industrie gedacht sind. Darunter dürften ein Großteil der technischen und betriebswirtschaftlichen Fachrichtungen fallen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^