Wann fühlt ihr euch von anderen Menschen manipuliert?

Es kann ja schon passieren, dass andere Personen einen bewusst manipulieren, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Natürlich wird es dann so gemacht, dass man am besten nichts davon merken soll, damit die Personen weiterhin als nett angesehen werden, auch wenn sie es vielleicht gar nicht sind.

Habt ihr euch schon von anderen Menschen manipuliert gefühlt? Wie kam es dazu? Habt ihr die entsprechende Person auch darauf angesprochen oder habt ihr sie sonst irgendwie auffliegen lassen? Hat sich euer Verdacht bestätigt?

Meiner Ansicht nach merkt man es doch recht schnell, wenn man manipuliert werden soll. Eine sehr beliebte Masche hierbei ist, dass man mit dem Emotionen des "Opfers" spielt. Sprich: man löst einfach Schuldgefühle aus, ein schlechtes Gewissen, Hilfsbereitschaft oder das Mitgefühl und schon kann man machen was man will.

Bestes Beispiel ist hierfür eine Kollegin von mir. Sie jammert immer ohne Ende, sie wäre viel zu überlastet und versucht dann gleichzeitig, Mitgefühl und Mitleid zu erregen, damit man "freiwillig" ihr einige Aufgaben abnimmt, um sie zu entlasten. Dummerweise funktioniert diese Tour bei mir nicht. Ich sag dann immer knallhart, dass ich keine Kapazitäten frei habe und damit ist das Thema für mich erledigt. Sie hat es auch schon mehrfach versucht, nicht nur bei mir alleine, sondern auch bei allen anderen. Sie macht sich dadurch ziemlich unbeliebt und merkt es gar nicht.

Dann gibt es noch die Methode, dass manche Personen bestimmte Ziele verfolgen und man das nicht immer sofort kapiert. Das kann zum Beispiel sein, wenn ein Keil zwischen zwei anderen Personen getrieben wird oder dergleichen: Das ist schon schwerer zu durchschauen, aber nicht unmöglich. Ich werde ziemlich schnell misstrauisch und ich frage die Person dann auch immer direkt, was sie davon hat, wenn ich diesen oder jenen Rat befolge.

Ich fühle mich nur sehr selten manipuliert, weil ich Manipulationsversuche entweder sehr schnell durchschaue oder gar nicht. Und wenn mir zeitnah dämmert, das mich jemand nur austricksen möchte, damit ich das tue, was er oder sie gerne hätte, fühle ich mich angepisst, aber nicht manipuliert. Umgekehrt kann ich mir jedoch auch durchaus vorstellen, schon auf Manipulationen hineingefallen zu sein. Dann fühle ich mich auch nicht manipuliert, weil ich dann treudoof nach jemandes Pfeife tanze und glaube, demjenigen einen Gefallen zu tun.

Generell bin ich sowieso der Meinung, dass manipulieren und manipuliert werden zum Alltag dazugehören und auch nicht immer so furchtbar "schlimm" sind. Genau genommen ist es ja schon Manipulation, wenn man jemanden ein Kompliment macht oder ihn lobt, um die Person positiv zu stimmen, weil man sie um einen Gefallen bitten möchte. Und so etwas passiert mir beispielsweise am Arbeitsplatz schon hin und wieder, und da bin ich auch nicht böse auf den Chef, wenn er mir nicht einfach einen Befehl erteilt, sondern mich vorher in kooperative Stimmung bringt.

Und umgekehrt habe ich mir auch schon einige Tricks angeeignet, um meine Mitmenschen für mich einzunehmen und auch mal einen Vorteil zu bekommen, weil ich so nett und sympathisch wirke. Ich sehe nicht wirklich, wo hier außerhalb von den berühmten intriganten Biestern aus Serien und Soaps das Problem liegt, solange man es nicht übertreibt.

Meine Mutter hat mich lange Zeit regelmäßig manipuliert. Sie hat immer auf die Tränendrüse gedrückt, Schmerzen vorgetäuscht und auch Unwissenheit nur um zu bekommen, was sie möchte. So hat sie es viele Male mit mir gemacht, auch geweint um ihren Willen durchzusetzen und wenn sie dann ihren Willen bekommen hatte war man der selbe Dreck wie vorher. Irgendwann konnte ich mich aber davon lösen und bin nicht mehr darauf eingegangen, vor allem auch weil ich nie ein Danke gehört habe.