Wann fällt es euch schwer, von Personen loszulassen?

vom 10.11.2019, 15:02 Uhr

Nicht immer ist es so leicht, loszulassen, wenn man sich von Personen trennt, Beziehungen oder Freundschaften kaputtgehen oder einschlafen oder wenn jemand stirbt. Ich bin eher jemand, dem es schwer fällt, loszulassen. Auch wenn es mir für den entsprechenden Moment oft nicht so schwer fällt, denke ich dafür noch Jahre später an die entsprechende Person und merke, dass ich doch nicht so loslassen kann.

Das ist nun nicht bei ehemaligen Beziehungspartnern so, dafür aber bei Freunden und eben Personen, die verstorben sind. Der Tod meiner Oma hatte mich in dem Moment gar nicht so erschüttert. So richtig realisieren konnte ich das erst Monate später und ich merke jetzt noch nach zehn Jahren, dass ich noch immer nicht richtig loslassen kann. Wann fällt es euch schwer, von bestimmten Personen loszulassen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Vor meinem jetzigen Partner hatte ich nur eine Jugendbeziehung. Ich war am Schluss so genervt und enttäuscht von ihm, dass es mir nicht schwer gefallen ist da loszulassen.

Was allerdings Freundschaften angeht fällt mir das auch sehr schwer. Ich trauere noch einigen Jugendfreundschaften hinterher und träume teilweise sogar von diesen Personen. Bei manchen Personen habe ich sogar versucht wieder Kontakt aufzunehmen. Das "Vermissen" ist aber anscheinend nur einseitig und drum kam da letztendlich der enge Kontakt auch nicht mehr zu Stande.

Mein Papa ist jetzt schon seit 7 Jahren und meine Tante (Patentante) seit 6 Jahren verstorben. Das waren meine beiden wichtigsten Bezugspersonen und die vermiss ich auch nach dieser Zeit noch immer sehr. Da kommt es bei mir tatsächlich auf die Intensität der Beziehung an. Meine verstorbene Oma (da war ich 12), meine Uroma (da war ich 21) und meinen Opa (da war ich 23) vermisse ich jetzt nicht ganz so sehr. Aber zu diesen Personen hatte ich auch keinen so engen intensiven Kontakt.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde, dass man jemanden vermissen und dennoch "loslassen" kann. In den ersten Wochen und Monaten, ja Jahren der Trauer ist es natürlich extrem schwierig, weil man sich nichts sehnlicher wünscht, als die nahestehende Person wiederzusehen. Das ist menschlich und natürlich, und ich finde es immer sehr befremdlich, wenn es wie so oft nach ein paar Wochen schon heißt, der/die Trauernde solle "nach vorne schauen" oder ähnliches. Da geht es nur darum, dass die Betroffenen möglichst schnell wieder funktionieren und ihrem Umfeld keine unangenehmen Gefühle bescheren sollen, weil sie traurig sind.

Aber zumindest meiner Erfahrung nach kann man das "Loslassen" zwar nicht erzwingen, aber solange kein schlimmes Trauma im Spiel ist, geschieht es im Lauf der Zeit ganz natürlich. Man vermisst die Person zwar immer noch, kann aber sein Leben wieder weiterleben und auch Spaß und Freude haben. Dass das keine Entwicklung von Tagen oder Wochen sein kann, versteht sich ja von selber. Von mir selbst kann ich auch sagen, dass mir der Tod natürlich auch zu schaffen macht, aber dass ich etwa zerbrochenen Freundschaften jahrelang hinterher traure - dafür bin ich zu gefühlskalt.

Meistens gibt es bei mir sehr gute Gründe, weswegen ich den Kontakt zu anderen einschlafen lasse, und dann ist es auch gut. Ich gehe in der Regel davon aus, dass die Leute auch ohne mich ein schönes Leben haben, und verschwende entsprechend keinen Gedanken mehr an sie.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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