Wann fällt es euch schwer, Anschluss zu finden?

vom 19.03.2020, 20:31 Uhr

Manche Menschen sind sehr extrovertiert und finden schnell Anschluss, da sie gerne offen auf neue Leute zugehen und kein Problem damit haben, aus sich herauszugehen und andere Menschen in Gespräche zu verwickeln. Andere sind ja aber etwas introvertierter, weshalb es ihnen schwer fällt, gerade fremde Menschen anzusprechen.

Oft haben diese auch Probleme damit, Anschluss zu finden oder es dauert eben einfach etwas länger. Wann fällt es euch schwer, Anschluss zu finden? Hattet ihr da schon beruflich oder in anderen Bereichen Schwierigkeiten damit oder habt ihr generell keine Probleme bei diesem Thema?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin definitiv ein introvertierter Mensch, der gerne beobachtet und zuhört und Geschehnisse erst einmal genauer analysiert. In meinem Freundeskreis und auch meiner jetzigen Arbeitsstelle wird meine Art so respektiert und akzeptiert bzw. sogar wertgeschätzt.

Wenn ich unter fremde Menschen komme z.B. in einem Verein, Kurs oder einer Weiterbildung dann brauch ich erst einmal eine gewisse Zeit bis ich mich öffne und mich auch zu Wort melde. Ich bin zwar ruhig und schüchtern, versuche aber nicht zu verschlossen zu wirken und nicht eingebildet oder desinteressiert rüber zu kommen. Manchen introvertierten Menschen wird gerade das (arrogant, desinteressiert, verschlossen und verkrampft) ja unterstellt. Letztendlich komme ich mit sehr vielen Charakteren klar und würde schon sagen, dass ich ganz gut ankomme.

Meine introvertierte Art macht es mir allerdings auch nicht immer leicht. Gerade bei Bewerbungsgesprächen habe ich das Gefühl, dass es da extrovertierte Menschen um einiges einfacher haben. Ich hatte in meiner letzten Bewerbungsphase beinahe 50 Vorstellungsgespräche bis es endlich geklappt hat. Auch bei meiner Ex-Arbeitsstelle kam meine introvertierte Art nicht ganz so gut an. In der Frühstücksrunde wurde ich nach einiger Zeit einfach ignoriert und nicht in Gespräche eingebunden. Anfangs hat mich das schon gestört, aber letztendlich hatte ich auch keine Lust mich zu verstellen und einen anderen Charakter darzustellen.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde mich auch als eher introvertiert bezeichnen und finde für mich persönlich nicht, dass es mir schwerfällt, Anschluss zu finden. Das impliziert ja einen gewissen Leidensdruck, und den habe ich in der Hinsicht nicht. Ich bin vollauf zufrieden damit, in Gruppen erst mal die Lage zu peilen und allmählich Kontakt mit Mitmenschen aufzunehmen, die so ähnlich ticken wie ich. So habe ich bisher noch immer Anschluss gefunden, da ich auch absolut nicht schüchtern bin. Ich habe nur keine Lust darauf, pausenlos Geräusche von mir zu geben.

Wenn man natürlich einerseits ein ruhiger Typ ist, der sich gerne am Rand hält und beobachtet, kann man anderseits nicht erwarten, im Mittelpunkt zu stehen, oder dass die anderen dich gnadenhalber mit durchschleppen. Es ist jedermanns gutes Recht, meine Art als uninteressant abzutun oder zu glauben, ich sei "schüchtern" und mich deshalb zu ignorieren. Umgekehrt fälle ich ja auch meine Urteile über die lauten und nervigen Zeitgenossen, denen ich im Extremfall auch eher aus dem Weg gehe, weil ich ihr ständiges Betteln um Aufmerksamkeit und die panische Angst vor Stille nicht lange ertragen kann.

Manche Leute verstehen unter "Anschluss", dass sie unangefochten im Mittelpunkt stehen und 50 Leute applaudieren, wenn sie auf eine Party gehen. Da kann ich natürlich nicht mithalten. Mir reicht es völlig, wenn ich irgendwo an meinem Getränk nippen und mich mit Frau X aus der Registratur über Kakteen unterhalten kann.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^