Wann empfindet ihr Beziehung als "Nebeneinanderherleben"?

vom 18.01.2020, 00:38 Uhr

Dass sich eine gewisse Routine einbürgert, wenn man einige Zeit mit dem Partner zusammen ist, ist ja absolut normal und gut so. Man hat ja auch nicht immer die Zeit, Lust oder Möglichkeit, jeden Tag anders und aufregend zu gestalten, wenn beide Vollzeit arbeiten und erst spät am Abend zu Hause sind, wie es bei mir und meinem Partner der Fall ist. Trotzdem hatte ich noch nie das Gefühl, wir würden nebeneinanderherleben, auch wenn unsere Abende recht ähnlich sind.

Das liegt aber einfach daran, dass uns nach Feierabend generell wenig Zeit bleibt, bis wir wieder ins Bett gehen und in dieser Zeit dann einfach essen und eine Serie schauen. Für uns beide ist das aber völlig in Ordnung so. Wann empfindet ihr eine Beziehung als ein "Nebeneinanderhereben"?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich empfinde eine Partnerschaft als nebeneinander herleben wenn man sich einfach gar nicht mehr wirklich interessiert und sich mehr oder weniger nicht mehr viel zu sagen hat. Dass sich in den Alltag eine gewisse Normalität und Routine einschleicht ist mit Sicherheit ein stück weit immer so und auch ganz okay.

Man kann und muss sich meiner Meinung nach nicht ständig mit irgendwelchen Dingen überraschen oder den anderen nur auf Händen tragen aber wenn man keine gemeinsamen Interessen mehr hat und einem eigentlich total egal wird was der andere macht und wie es einem geht dann läuft da was schief.

Für mich fängt das unter anderem auch schon damit an wenn jeder nur noch isst wann es einem passt. Ich finde es schon schön und wichtig, dass man mindestens eine Mahlzeit am Tag gemeinsam isst.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das finde ich auch. Der Alltag zwingt uns oft genug in Routinen und eingefahrene Schienen, da wir sonst die diversen Verpflichtungen gar nicht auf die Reihe bekommen. Ich denke, dass es vielen so geht, und dass man einfach nicht mehr die Zeit und Energie hat, ein aufregendes und abwechslungsreiches Beziehungsleben zu pflegen, sondern oft genug gerade mal dazu kommt, gemeinsam fernzusehen oder gleich gemeinsame Besorgungen als Pärchenzeit umdeklariert.

Aber kritisch würde ich es erst sehen, wenn man sich nicht mehr füreinander interessiert, das Gespräch nicht mehr sucht, nicht (mehr) bemerkt, ob der/die andere unglücklich ist, nicht mehr den Lieblings-Schokoriegel mitbringt und so weiter. Sprich, ein Leben wie in einer Zweck-WG. Das ist für jede Beziehung früher oder später tödlich.

Ich denke mir, dass man an Arbeitsbelastungen und sonstigen Pflichten für gewöhnlich nicht viel rütteln kann: Ohne Job keine Wohnung, und die Kinder oder pflegebedürftigen Eltern gehen auch nirgends hin. Aber jede/r kann daran arbeiten, die Zeit, die man für die Beziehung hat, auch sinn- und liebevoll zu gestalten.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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