Wann bei Neugeborenem wieder Zeit für Freunde?

vom 31.01.2015, 11:47 Uhr

Meine Freundin A ist im Oktober zum ersten Mal Mutter geworden. Sie ist sehr glücklich über ihr Baby, allerdings hatte ich noch keine Gelegenheit, sie nach der Geburt zu treffen. Wir haben sporadisch Kontakt über Whatsapp, aber das stört mich auch nicht besonders. Mir ist nur wichtig, dass sie sich gut um ihr Baby kümmert und dass sie eben so wenig bei Whatsapp schreibt und wenn dann nie lange am Stück, zeigt mir, dass sie ihre neue Mutterrolle sehr ernst nimmt und ihr Kind nicht vernachlässigen möchte.

Das Baby wird morgen vier Monate alt sein und ich frage mich, ab wann ein Baby in etwa aus dem gröbsten raus ist und die meisten Mütter wieder anfangen, soziale Kontakte und Freundschaften zu pflegen. Mir ist klar, dass ein Baby sehr viel Zeit, Liebe und Fürsorge braucht. Ich mache meiner Freundin da auch keinen Druck oder sowas. Ich denke, sie wird selbst wissen, wann sie sich wieder auf Kontakte konzentrieren kann. Als ich sie jedoch vor einigen Wochen fragte, wann ich die Gelegenheit bekommen könnte, ihr Baby mal kennenzulernen kam nur die Antwort, dass sie es noch nicht wisse.

Wie lange hat es bei euch gedauert, als ihr euch nach der Geburt eures Babys wieder um Freunde gekümmert habt? Gibt es da eine Art "Richtwert" oder ist das bei jedem verschieden und hängt auch vom Charakter von Mutter und Kind ab? Gibt es einen Zeitpunkt, an dem ihr es definitiv als zu früh empfinden würdet, als junge Mutter wieder Kontakte zu pflegen? Wann hattet ihr damals wieder Zeit für Freunde und Familie?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Schwierige Frage, die man wohl nicht pauschal mit irgendeiner Standartantwort abtun kann. Wenn ein Baby geboren wird, verändert sich alles im Leben. Es ist nicht einfach noch eine zusätzliche Person da, die versorgt werden muss, sondern einfach Alles ist anders. Das Baby bringt die Gefühle durcheinander, man wird mit Ängsten konfrontiert, die man vorher nicht kannte, die Paarbeziehung ist nicht mehr die Gleiche wie vorher, der Tagesablauf ändert sich und, und, und... Gerade das erste Baby ist ein einschneidendes Ereignis und bringt so ziemlich alles durcheinander.

Jede Frau geht anders damit um. Einige nehmen ihr Baby vom ersten Tag an überall mit hin, besuchen ihre Freunde, Familie und Bekannten. Die meisten kleinen Familien und besonders die Mütter ziehen sich nach einer Geburt aber erstmal zurück und versuchen, in ihre neue Rolle hinein zu finden. Das kann drei Monate dauern oder auch ein Jahr.

Meiner Erfahrung nach fangen die meisten Mütter nach vier bis sechs Monaten wieder an, etwas zu unternehmen, wobei es sich dann meistens um Krabbelgruppen und Babyschwimmaktivitäten handelt. Mütter treffen sich in der Regel mit anderen frischgebackenen Müttern und haben erstmal keinen Kopf mehr für Dinge, die nichts mit Windeln, Spielzeug oder Entwicklungskalendern zu tun haben.

An deiner Stelle würde ich einfach abwarten und deiner Freundin Zeit geben. Halte diesen WhatsApp-Kontakt erstmal weiter und warte ab, bis sie sich wieder auf andere Dinge konzentrieren möchte. Dann wird sie dich bestimmt ganz von selber um ein Treffen bitten. Meiner Erfahrung nach enden gute Freundschaften nicht, weil ein Baby geboren wird.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem jetzt nicht. Wieso hat sie keine Zeit sich mit dir zu treffen und das nach vier Monaten? Sicher braucht ein Baby ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit, aber Babys schlafen doch die meiste Zeit des Tages.

Ich wollte die ersten zwei Wochen niemanden sehen, weil ich mit dem Kleinen hauptsächlich im Bett liegen wollte um zu kuscheln und ihn kennenzulernen. Auch brauchten wir etwas Ruhe damit sich das Stillen einspielen kann.

Danach bin ich aber schon wieder zu Verwandten gegangen oder sie kamen uns besuchen. Ich habe dann immer gesagt, sie sollen alles mitbringen, also Frühstück oder Kuchen, damit ich keinen Stress habe. Auch Freunde sind gekommen oder ich bin zu ihnen gegangen.

Ich habe mich auch zum Frühstück im Café verabredet. Ich habe da kein Problem gesehen, denn das Baby hat vorher gegessen und wurde gewickelt und dann bin ich los. Sicher waren da nur zwei Stunden möglich, da dass Baby danach wieder Hunger hatte, aber das reicht doch um mal wieder raus zu kommen und zu quatschen.

Vielleicht hat sie ein Schreibaby oder ist mit der Situation ein bisschen überfordert. Denn eigentlich finde ich es auch gar nicht so gut, vier Monate lang keinerlei Sozialkontakte zu pflegen. Da kann man schnell einsam werden.

Ich kenne auch keine Mutter, die sich so lange zu Hause verkriecht und nichts mit ihren Freunden unternimmt. Und wenn es sich nur um eine Tasse Kaffee handelt. Wie gesagt, Babys schlafen doch die meiste Zeit.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das kann man denke ich nicht pauschal sagen. Das ist bei jedem anders. Bei mir war es sogar so, dass ich in den ersten Monaten noch eher Zeit für Besuche und Co hatte. Da störte es mich auch noch weniger, wenn ich mit Baby unterwegs war, weil Sohnemann ja mehr oder weniger eh überall problemlos geschlafen hat. Mit etwa 6 Monaten hat sich das massiv geändert. Er konnte dann nicht mehr so gut schlafen wenn er in einer anderen Umgebung war. In dieser Zeit sind die Kleinen ganz neugierig auf die Umwelt und lassen sich viel leichter ablenken und schlafen nicht so problemlos ein, wenn sie "abgelenkt" sind. Wobei eben schon eine andere Umgebung ablenken kann.

In den ersten Monaten war ich natürlich auch keine "Partygeherin" im großen Sinne. Aber ich bin durchaus zu diversen Freunden gefahren, war auch bei einem privaten Grillabend dabei und so weiter. Wenn es ein Nichtraucherlokal war, war ich auch in Lokalen ohne laute Musik mit meinem Sohn. Das klappte wie gesagt immer sehr gut, bis er eben 6 Monate alt war.

Danach kam dann eine Zeit, wo ich durchaus einige Freundschaften schleifen lies oder schleifen lassen musste. Es war aber auch die Zeit, wo mein Sohn mit einer sehr ausgeprägten Form einer Neurodermitis begonnen hat und alles in allem begann dann eine sehr schwere Zeit die über drei Jahre dauerte.

Andere finden gerade die ersten Wochen / Monate mit Säugling besonders heftig und eine riesengroße Umstellung und wollen die Kleinen möglichst nur mit Mozartmusik beglücken. Da ist wie gesagt jeder unterschiedlich.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe vor eineinhalb Monaten entbunden und bin auch sehr eingebunden in meine neue Rolle als Mutter. Da mein Baby gestillt wird, kann ich es auch nicht an jemand anderes abgeben, damit es von diesem mal gefüttert wird. Das ist also immer meine Aufgabe.

Da Babys in diesem Alter aber noch sehr kleine Mägen haben, verlangt es regelmäßig in kleinen Abständen seine Milch. Das kann sich von zwei bis vier Stunden ziehen, bei Wachstumsschüben auch kürzer.

Das hat mich jedoch nie davon abgehalten, Familie und Freunde zu besuchen. Auch die ständig schlaflosen Nächte halten mich nicht ab. Ich hole diesen Schlaf dann einfach am Tag nach, zumindest ein wenig. Und wenn ich meine Eltern oder Schwiegereltern besuche, kann ich mich in ein ruhiges Zimmer zurückziehen und es dort füttern und wickeln.

Danach wird ein wenig geknuddelt und dann ist es wieder so müde, dass ich das Baby schlafen lege. Das funktioniert auch ganz gut, da es, wenn es denn einmal eingeschlafen ist, sich nicht wieder so schnell aufwecken lässt. So kann man auch jemanden besuchen und das Baby ist trotzdem versorgt.

Das Problem ist dabei eher der fehlende Schlaf, da das Baby ja auch nachts gefüttert werden muss. Die ersten Wochen ist man ständig müde und könnte nur noch schlafen. Es gibt Tage, da komme ich nicht mal zu zwei Stunden Schlaf am Stück, sondern werde von meinem Baby sofort wieder geweckt, sobald ich auch nur weggenickt bin, nachdem ich mich wieder ins Bett gelegt habe.

Manchmal ist aber selbst nach dem Füttern und Wickeln keine Ruhe, da es nicht im eigenen Bett schlafen will, sondern bei Mama und Papa, oder es möchte seinen Schnuller haben. Diesen kann es aber auch nicht immer im Mund behalten, sondern man muss den Schnuller immer wieder in den Mund stecken, da es sonst immer lauter danach verlangt und ohne nicht wieder einschlafen kann.

Tagsüber kommt man oft aber auch nicht dazu, den fehlenden Schlaf nachzuholen, da das Baby am liebsten 24 Stunden nur bei Mama oder Papa auf dem Arm getragen werden möchte. Leider muss man ja aber auch mal auf Toilette oder möchte duschen oder muss mal etwas essen oder der Haushalt versinkt im Chaos.

Und selbst wenn all diese Punkte nicht der Fall sind, weil man es doch einmal geschafft hat alles zu erledigen und die Hoffnung hat, man könnte sich nun doch einmal vielleicht für fünf Minuten hinlegen und ausruhen, so kann es passieren, dass das Telefon klingelt, dass der Postbote ein Paket abgeben will, dass die Baustelle nebenan Krach macht...

Von daher kann ich das Verhalten deiner Freundin schon gut nachvollziehen. Andererseits muss sie sich daran eben gewöhnen, zumindest bis das Baby endlich mal durchschläft. Davon abhalten, meine Familie und Freunde zu besuchen, würde ich mich nicht. Außerdem reißt es mir bei diesen Besuchen fast jeder aus der Hand, sobald ich dort ankomme, weil jeder das Baby knuddeln will.

Gleichzeitig kann ich mich dann mal in Ruhe mit jemandem unterhalten und weiß, dass das Baby versorgt ist und immer jemand da ist, der einen Blick auf das Baby hat. Alleine zuhause empfinde ich das nämlich als viel stressiger, weil man weiß, dass man der einzige Mensch ist, der da ist, wenn etwas sein sollte. Es kann niemand anderer mal nach dem Baby schauen, wenn es geknuddelt werden will oder seinen Schnuller verloren hat.

Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass das Baby so von Anfang an die große Familie gewöhnt wird. Es ist ja nicht so, dass ich unseren kompletten Freundeskreis durchgehe, sondern nur die engste Familie und enge Freunde. Aber selbst die engsten Freunde lasse ich lieber selbst zu Besuch kommen, da ich nicht der Mensch bin, der gerne überall stillt.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss gestehen, dass ich deine Freundin da wirklich sehr merkwürdig finde. Natürlich nimmt ein Baby extrem viel Zeit in Anspruch, gerade die ersten Wochen und Monate nach der Geburt. Dass man innerhalb von vier Monaten aber überhaupt keine Zeit für seine Freunde findet, kann aber auch nicht sein. Entweder sie hat einfach keine Lust dich zu treffen und sucht eben nach Ausreden, oder sie gibt sich selbst einfach komplett für das Baby auf, um jede freie Sekunde nach ihm zu schauen, was doch auch nicht mehr normal ist.

Es würde doch absolut nichts dagegen sprechen, dass du sie einmal besuchst oder dass ihr für eine Stunde einen Kaffee trinken geht. Das nimmt doch nun auch wieder nicht so viel Zeit in Anspruch. Wenn du zu ihr nach Hause gehst, kann sie sich doch einfach weiterhin ganz normal um das Baby kümmern, wobei doch aber nichts dagegen spricht, das Baby im Kinderwagen in ein Café zu nehmen. Die beiden werden doch sicherlich nicht nur zu Hause hocken, was alles andere als gesund wäre. Da gibt es doch auch Möglichkeiten, zu wickeln.

Dass man nach einer Geburt weniger Zeit für Freunde hat, ist normal und selbstverständlich. Dass man sich aber komplett von den Freunden abkapselt, kann ich nicht verstehen und würde da auch genauer nachhaken. Da sie dir ja auch nur eine vage Andeutung gemacht hat, wann ihr euch treffen könnt, vermute ich fast, dass sie schlicht und einfach keine Lust hat. Möglichkeiten gibt es sonst genug. Du könntest sie jederzeit besuchen und das Baby ist nicht ans Bett gefesselt, so dass es nicht mit dem Kinderwagen nach draußen kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kann durchaus verstehen, dass man sich dann erst mal eine Weile mit dem Baby zurückzieht. Es kommt ja auch auf das Baby drauf an. Wenn das beispielsweise extrem viel schreit, kann man damit ja auch nicht unbedingt überall hin und wenn es gestillt wird, kann man es auch nicht mal eben abgeben.

Ich denke, dass es schon normal ist, dass man erst mal andere Gedanken hat. Wobei ich auch als Freund oder Freundin mal vorbeigehen würde und dann eben auch mal schauen würde, wie der neue Erdenbewohner so ist. Ich denke, dass das auch dazu gehört, wenn man befreundet ist.

Man kann so pauschal aber auch nicht sagen, wann man nach einem Baby wieder dieselbe Zeit für die Freunde hat. Immerhin hat sich eben das ganze Leben umgestellt und das sollte man so auch akzeptieren und die Freundin unterstützen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Dieselbe Zeit hat mit einem Baby für seine Freunde nie. Schließlich hat man einen 24-Stunden-Job. Aber gerade in der ersten Zeit ist man eigentlich total ungebunden und kann viel unternehmen, wenn man das Baby mitnimmt. So frisch geschlüpft haben die kleinen Erdenbürger den Vorteil, dass sie viel und vor allem überall anstandslos schlafen.

Ich war mit den Kindern immer drei Tage im Krankenhaus. Den ersten Ausflug gab es immer direkt auf dem Weg zur Wohnung. Da habe ich einen Abstecher zur Lieblingseisdiele gemacht. Der Diabetes war endlich weg und ich durfte nach Monaten ein Eis genießen. Himmlisch!

Dann einen oder zwei Tage gemeinsam ausruhen und dann ging es normal weiter. Die ganz kleinen finden zum Glück alle süß. Daher kann man sich relativ Zeit für sich selbst gönnen, denn das Kind bestens gehütet. Am Hundeplatz, am Stall oder bei Freunden der Fanclub hat sofort die Betreuung übernommen. Wenn das Krabbeln anfängt, ist es dann mit der Freiheit vorbei. Da sind fremde Menschen auch meist beim Nachwuchs nicht mehr so beliebt und der möchte Mama oder Papa.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wieso meinen Leute immer das man mit einem Baby keine sozialen Kontakte mehr haben kann und auch nicht mehr raus kann. Eine Freundin von mir hat sich auch fast ein ganzes Jahr zu Hause eingesperrt als sie ihre Kleine bekam. Ich verstehe das überhaupt nicht. Ich wurde nach sieben Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und wir sind gleich spazieren gegangen. Bei meiner kleinen bin ich drei Tage nach dem Kaiserschnitt nach Hause und auch gleich raus. Die Kinder waren beim Einkaufen oder sonstigen Unternehmungen einfach mit dabei.

Sicher plant man sie ein wenig anders, aber wir haben mit unseren kleinen Kindern genauso Unternehmungen gemacht. Gerade am Anfang wenn man sie noch stillt ist das ja praktisch weil man das Essen eh immer mit hat. Und hinterher hatte ich eben ein Thermosgefäß mit Essen mit. Ich war halt nie der Typ der sich mit dem Kind versteckt hat. Ich bin der Meinung man kann bald mal alles machen. Und mit der Freundin kann man sich ja auch einfach nur mal zu Hause auf einen Kaffeetratsch treffen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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