Wann beginnt und endet die Pilzsaison?

Weil ich nun schon mehrere Jahre nicht mehr auf Pilzsuche war, habe ich es mir in diesem Jahr mal ganz fest vorgenommen, mal wieder zu gehen. Aber wann beginnt denn eigentlich die Pilzsaison im Wald der ab wann lohnt es sich denn Pilze sammeln zu gehen? Gibt es da so in etwa eine Zeitvorgabe ab wann die Pilzsaison beginnt oder ist das Jahr für Jahr sehr unterschiedlich? Um welche Zeit herum geht ihr denn Pilze sammeln und ab wann ist denn die Pilzsaison vorbei, so dass es sich nicht mehr lohnt nach denen zu suchen?

Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich Pilze gesammelt habe, aber eigentlich lässt sich die Saison ja fast in zwei aufteilen. Im Sommer findet man nach regnerischen Tagen durchaus schöne Steinpilze und Champignons. Ab Herbst, wenn der Sommer ausreichend warm war, entdeckt man dann neben diesen Sorten auch Pfifferlinge, die mag ich am liebsten. Wir hatten die Saison immer grob zwischen März und Juli und dann zwischen August und November aufgeteilt, wobei es im November meistens schon zu kalt ist, um noch lange im Wald nach Pilzen zu suchen.

Pilze haben eigentlich das ganze Jahr über Saison haben, sie haben ja kein Chlorophyll, sind also nicht vom Sonnenlicht abhängig. Der Grund warum im Herbst besonders viele Pilze wachsen und das deshalb als Pilzsaison wahr genommen wird liegt daran, dass es im Herbst mehr regnet und Pilze mögen Feuchtigkeit ja sehr gerne.

Ich war bisher tatsächlich immer nur im Herbst Pilze sammeln, obwohl ich eigentlich weiß, dass man auch in einem regnerischen Sommer viele finden könnte. Ich glaube das liegt wirklich daran, dass ich im Sommer nicht daran denke. Im Herbst sieht man ja überall Pilzgerichte und Berichte im Fernsehen und Werbung für Pilzberatungsstellen und solche Sachen, also denke ich dann auch daran, dass ich ja mal wieder Pilze sammeln gehen könnte.

Ich war schon seit etlichen Jahren nicht mehr Pilze suchen. Derzeit ist der Parasol (Riesenschirmling) aktuell; ich habe gestern in einem Gasthaus gebackenen Parasol mit Sauce tartare und Petersilkartoffeln um EUR 13,90 gegessen. Meist lassen die Leute die Stiele des Parasols stehen, weil sie recht zäh sind. Man kann sie aber trocknen und zu Pilzpulver zerreiben.

Um diese Jahreszeit bis in den November hinein findet man im Wienerwald den Ockertäubling in grösseren Mengen. Der wird gerne verschmäht, weil er leicht scharf schmeckt. Aber er ist sehr gut für eine Suppe geeignet (die man beim Servieren mit Sauerrahm verfeinert) und hat einen Geschmack, den man sonst bei Pilzen eher nicht antrifft. (Die in Nadelwäldern gefundenen Exemplare sollen weniger gut schmecken.)

Weiters sollte man jetzt auch die Totentrompete finden. Wenn man sie trocknet und dann später in einer Suppe kocht, dann schmeckt das ausgezeichnet - frisch dagegen hat die kaum Geschmack.

Auch den Hallimasch findet man am Grunde vieler geschwächter Bäume. Es empfiehlt sich, nur die Hüte mitzunehmen, da die Stiele giftig sind. Er muss auch gut abgekocht und das Kochwasser weggeschüttet werden, um den Giftstoff (Salizylsäure, die verursacht Bauchschmerzen und Durchfall) zu entfernen. Er ist gut für Suppen geeignet, man kann auch eine Schwammerlsauce daraus machen. Entgegen der Angaben in Pilzbüchern ist er auch zum Trocknen geeignet - ich habe gute Erfahrungen gemacht, ihn auf dem Dörrex zu trocknen. Allerdings müssen auch die getrockneten Hüte gut durchgekocht und das Kochwasser weggeschüttet werden.

Grüner Anistrichterling: Den wird man jetzt auch finden, er ist im Herbst im Wienrwald ein Massenpilz (hat dort aber keine grüne, sondern bläulichweisse Farbe).

Im Winter gibt's dann das Stockschwämmchen, den Samtfußrübling und den Austernseitling, der nur bei Frost an Laubholz erscheint. (Was in den Geschäften als "Austernseitling" verkauft wird, ist keiner - es handelt sich dabei um andere Seitlinge, welche meist weichfleischiger als der Austernseitling sind und auch andere Farben haben.) Eine Pilzdatenbank für Österreich gibt es hier.