Wann an Ernsthaftigkeit von Heiratsantrag zweifeln?

Ich zweifle immer dann an einem Heiratsantrag, wenn er einfach zu schnell kommt. Ich hatte auch schon Heiratsanträge bekommen von Männern, die ich kaum kannte und die ich vielleicht eine Woche getroffen habe. Das in Kombination mit einem fehlenden deutschen Pass lässt mich natürlich misstrauisch werden und ich habe da grundsätzlich das Gefühl, dass man(n) da eben auf den deutschen Pass aus ist, den man ja nach 3 Jahren Ehe mit einer deutschen Person automatisch bekommt. Außerdem fällt so das Problem mit irgendwelchen Aufenthaltsgenehmigungen weg.

Auch würde ich grundsätzlich an der Ernsthaftigkeit eines Heiratsantrages zweifeln, wenn er nicht geplant war und beispielsweise in betrunkenen Zustand ausgesprochen wird ohne jegliche Vorbereitung. Da würde ich mich ernsthaft fragen, ob man sich wirklich Mut antrinken muss und ob man(n) sich hinterher überhaupt an den Antrag erinnern kann, je nachdem wie hoch der Pegel ist. Manche Menschen zweifeln aber auch an der Ernsthaftigkeit eines Antrages, wenn der Ring zu günstig war. Wie ist das bei euch? Wann zweifelt ihr an der Ernsthaftigkeit eines Heiratsantrages und warum?

Mir wurden auch schon Anträge vor die Füße geworden und ich habe an jedem gezweifelt. Denn diese fanden immer auf die selbe Weise statt, mit Kniefall in der Öffentlichkeit und wer mich richtig kennt und kennengelernt hat, der weiß auf so etwas stehe ich gar nicht. Sprich, es wurde sich nicht mit mir befasst sondern nur etwas ausgedacht was dann der Meinung der Männer nach doch für jede Frau toll sein muss damit sie annimmt.

Wenn das ganze schnell kommt, dazu noch kein deutscher Pass vorhanden ist und ggf. auch schon der Abschiebungsbescheid eingetroffen ist, dann ist das ganze doch auch nur einem Zweck geschuldet für eine Seite. Was die andere Seite davon haben sollte wüsste ich nicht und daher würde ich das auch immer in Frage stellen, wenn nach 3 Tagen schon der Antrag kommt. Klar nutzen das manche aus wenn die rosarote Brille auf der Nase sitzt und man vor Liebe nichts anderes mehr Wahrnimmt. Diese sagen dann aber auch in ihrer Dummheit direkt ja und stehen 2 Stunden später am Standesamt und das erwachen kommt dann vielleicht einmal später.

Auch Aussagen wie "ich wusste es vom ersten Moment, dass ist mein Traumpartner" lassen mich daran wirklich zweifeln. Denn auch wenn der Antrag dann später folgt, liegt dort ebenfalls noch das rosarote Brille Gedöns um die Sinne und eine nüchterne rationale Entscheidung ist somit nicht machbar. Da eifert man vom ersten Moment nur darauf hin, dass die Frage kommt und wenn sie dann kommt wird auch direkt "Ja" geschrien, anstatt mal nüchtern darüber nachzudenken ob das wirklich ein guter Fang ist, der beide Interessen auch sauber vertritt und nicht nur einseitige Vorteile bringt.

Ich habe so noch keinen Heiratsantrag bekommen. Ich würde wohl auch an der Ernsthaftigkeit zweifeln, wenn dieser vielleicht aus einer Feierlaune heraus gemacht wird. Oder man sich eben noch nicht so lange kennt. Auch wenn der Antrag genauso gemacht würde, wie ich es schrecklich finden würde. Wie Sorae schon schreibt, sollte man da doch voraussetzen können, dass einen der Mann so gut kennt, dass er eben weiß, was man gar nicht mag. Ein guter Grund ist sicherlich auch, wenn die Absicht nach einem deutschen Pass dahinter steckt.

Auch würde ich zweifeln, wenn ich weiß, dass der Mann offensichtlich finanzielle Schwierigkeiten hat und weiß, dass die Angebetete vermögend ist. Da würde ich dann auch eher annehmen, dass die Frau nicht geheiratet würde, um eben an das Geld heran zu kommen.

In erster Linie würde ich zweifeln, wenn ich selber das Gefühl habe, das es mehr aus einer Laune heraus ist und mehr oder weniger so dahin gesagt wurde. Sprich wenn die Situation dafür einfach völlig unpassend ist.

So habe ich nach ca. 1 Jahr Beziehung mal einen Antrag im Auto bekommen, als wir auf einem Parkplatz standen. Die ganze Situation war so skurril, unpassend und die Frage kam völlig aus dem nichts, das ich den Antrag nicht ernst nehmen konnte. So etwas meine ich mit die Situation ist unpassend und es wirkt wie dahin gesagt.

Auch würde ich wohl daran zweifeln, wenn ein Antrag in aller Öffentlichkeit käme, denn das ist so gar nicht mein Fall und das ist auch bekannt. Da kann ich mich dann auch nur fragen, wie gut kennt er mich und meine Wünsche und warum wird da keine Rücksicht drauf genommen.

Natürlich gehören auch alle Anträge nach nur wenigen Tagen oder Wochen dazu, wenn man sich noch gar nicht wirklich kennt, dafür bin ich in dem Moment zuviel Realist um das als toll anzusehen. Die andere Variante bzgl. deutscher Pass würde mir nie passieren, weil ich da nicht mal vorherige Treffen zulassen würde.

Ich würde daran zweifeln, wenn ein Antrag kommen würde, den ich so nicht mag. Wenn ich beispielsweise in der Öffentlichkeit gefragt werden würde und das nicht mag. Das würde ja auch zeigen, dass der Partner einen gar nicht richtig kennt oder auch aus einer Alkohollaune heraus würde ich so eine Frage nicht Ernst nehmen können.

Ich finde nicht, dass man zwingend lange zusammen sein muss. Bei meinem Mann war mir tatsächlich sofort klar, dass ich diesen Mann heiraten werde. Er hat mir unglaublich gut gefallen, nicht nur vom Äußeren, sondern auch von dem was er gesagt hat, wie er sich verhalten hat. Ich glaube ich hätte auch schon nach wenigen Monaten "Ja" gesagt. Tatsächlich habe ich dies nach einem Jahr gemacht.