Wahrheit nicht wissen wollen, da sie unangenehm sein könnte?

vom 23.03.2018, 19:28 Uhr

Ich habe schon davon gehört, dass viele die Wahrheit nicht wissen wollen, wenn sie fürchten, dass sie unangenehm sein könnte. Von daher wollen einige nicht wissen, was Sache ist, da sie somit auch nicht verletzt werden können. Irgendwie kann ich das schon etwas nachvollziehen, wobei das aber nichts für mich wäre.

Ich muss nun niemanden dazu zwingen, mir etwas zu sagen oder selbst herumschnüffeln oder dergleichen, aber wenn mir jemand quasi die Wahrheit über etwas anbietet, dann würde ich nicht sagen, dass ich das gar nicht hören will, weil es mich ja verletzen könnte. Ich denke, dass es mir dann auch keine Ruhe mehr lassen würde, wenn ich die Wahrheit dann eben nicht wissen würde. Wie ist das denn bei euch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das käme für mich gar nicht in Frage, dafür bin ich definitiv zu neugierig. Es kommt schon vor, dass ich schon vorher weiß, was in bestimmten Briefen stehen wird oder was bestimmte Personen mir zu sagen haben. Wenn ich dann meinen Verdacht also überprüfe, stelle ich oft fest, dass ich absolut richtig mit meiner Einschätzung lag. Daher finde ich nicht, dass es eine Vermeidungsstrategie ist, weil man die Wahrheit nicht wahrhaben möchte. Man weiß ja schon vorher alles, auch wenn sich nicht immer die Gelegenheit sofort ergibt, um seinen Verdacht bestätigen zu können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wahrheit ist in vielen Fällen ein relativer Begriff. Wenn mir jemand beispielsweise seine durchweg negative Meinung zu meiner Person, meinem Charakter, meinem Haarschnitt und meinem Klamottengeschmack ungefragt kundtut, dann ist das in den Augen dieser Person sicher die "Wahrheit". Und vielleicht ist es auch objektiv gesehen korrekt, dass es nicht besonders schick wirkt, tagaus, tagein in Jeans herum zu laufen. Aber wieso sollte ich diese "Wahrheit" wissen wollen? Damit ich mich ärgere?

Oder die Wahrheit stellt bestenfalls eine Prognose oder einen Näherungswert dar, welcher mit einer soundso hohen Wahrscheinlichkeit eintritt. Da bin ich mir auch nicht sicher, ob es immer hilft zu wissen, was in den Augen mancher Leute vielleicht eintreten wird. Ich möchte also eigentlich nur dann immer die "Wahrheit" wissen, wenn es sich um objektive Fakten handelt, die mich direkt betreffen. Also beispielsweise die Höhe der Steuerrückzahlung oder die aktuellen Benzinpreise.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerade im persönlichen Bereich ist die Wahrheit oft nicht leicht zu ertragen, weil sie vielleicht einen selbst, oder andere, geliebte Menschen verletzen möchte. Doch man muss immer bedenken, dass die Wahrheit meistens früher oder später sowieso ans Licht kommt, und man den schmerzlichen Moment, den man ja versucht, zu vermeiden, höchstens nach hinten verschieben kann.

Es hat meiner Meinung nach auch mit Respekt und Achtung vor anderen Menschen zu tun, denn jeder hat die Wahrheit verdient. Leider gibt es viele Menschen, die ihre Augen vor der Wahrheit verschließen, die Realität verleumden, weil es sich augenscheinlich nur so damit leben lässt, oder aber, weil es einfach bequemer ist.

Aber ich denke tief im Inneren kann man sich selbst nur temporär "selbst anlügen". Sich selbst seine eigene Realität zu erschaffen, kann ja auch solche Ausmaße nehmen, dass es pathologisch wird. Ich persönlich habe schon häufiger mit der Wahrheit auf den "richtigen Moment" gewartet, um gewisse Personen nicht bloßzustellen und zu schützen, aber niemals würde ich die Wahrheit jemandem vorenthalten.

» Viktoria_ » Beiträge: 398 » Talkpoints: 32,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube, mir ist die Wahrheit immer noch am liebsten, auch wenn es anstrengend ist und bisweilen wehtut. Die Alternative ist natürlich, sich die Welt schön zu lügen, allerdings fürchte ich, dass die Wahrheit immer irgendwann ans Licht kommt und dann tut es möglicherweise noch viel mehr weh. Eine Ausnahme ist für mich allerdings das Fremdgehen, falls es meinem Partner einmal "passiert" ist, und es keine Bedeutung für unsere Beziehung hat, dann will ich es nicht wissen, damit soll er dann schön alleine fertig werden.

» Kirchenbotschafter » Beiträge: 91 » Talkpoints: 21,81 »


Mir ist die Wahrheit lieber, auch wenn diese unangenehm sein könnte. Es gibt eben nicht immer nur angenehme Dinge im Leben. Ich würde da nicht wollen, dass mir etwas verschwiegen würde oder vorenthalten. Man entscheidet doch selbst, womit man eben umgehen kann und womit nicht. Ich würde mich wohl ansonsten immer fragen, wie denn da nun die Wahrheit ausgesehen hat und ich denke, dass man erst damit abschließen kann, wenn man diese eben kennt. Es erscheint mir aber die bequemere Lösung zu sein, wenn man diese nicht wissen will, weil sie ja unangenehm sein könnte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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