Wahlkampf mit Säugling auf Plakat in Ordnung?
Ich habe eben bei Facebook dieses Plakat der AFD gesehen. Trotz massiver Kritik zu diesem Plakat steht Frauke Petry zu diesem Wahlplakat, was nicht nur irgendein Säugling zeigt, sondern ihr Sohn.
Viele meinen, dass ein Säugling oder Kleinkind nicht auf ein Wahlkampfplakat gehört. Ich sehe es nicht anders als irgendein Werbeplakat, wo ja auch Kinder und Babys einfach auf ein Plakat gesetzt werden. Würdet ihr das auch kritisieren oder ist es ok für euch? Denkt ihr, dass diese Negativkritik übertrieben ist?
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Werbung besonders die Eltern ansprechen könnte. Denn seien wir ehrlich: die meisten Eltern wollen das beste für ihre Kinder und dass die Kinder es in ihrem Leben eben viel besser haben sollen als die Elterngeneration. Politisch kann das natürlich so ausgelegt werden, dass man die Welt besser machen möchte, weil man durch ein Kind jetzt erst Recht Grund dazu hat.
Dennoch finde ich es falsch, dass das Kind eben zu sehen ist auf dem Bild. Man hätte das auch anders lösen können, was weiß ich, nur das Händchen zeigen, das Mamas Finger umgreift und dann Frauke Petrys Gesicht da noch mit rein. Oder man sieht nur eine Wiege irgendwo im Hintergrund oder so etwas in der Art.
Wenn Frauke Petry es in Ordnung findet, Bilder von ihrem Sohn zu veröffentlichen, dann muss sie eben dafür gerade stehen. Die Frau hat nur nicht gerade den besten Ruf und da kann es schnell passieren, dass das Kind stigmatisiert wird. Eine verantwortungsvolle Mutter hätte das Bild ihres Kindes nicht für ihre Karriere geopfert.
Die Kritik ist reine Heuchelei. In Wahrheit will man wieder der AfD eines auswischen und hat nun einen neuen Grund gefunden. Ich finde es überhaupt nicht übertrieben oder irgendwie unanständig. Da finde ich Wahlkampfplakate mit Kopftuchträgerinnen wesentlich unanständiger.
Juri1877 hat geschrieben:Die Kritik ist reine Heuchelei. In Wahrheit will man wieder der AfD eines auswischen und hat nun einen neuen Grund gefunden. Ich finde es überhaupt nicht übertrieben oder irgendwie unanständig.
Was hat das denn mit der AfD zu tun? Ich persönlich bin grundsätzlich der Meinung, dass jeder Mensch selbst entscheiden können und dürfen sollte, ob und welche Daten und Bilder von ihm in der Öffentlichkeit sein dürfen und welche nicht. Ein Baby mit zwei Monaten wird das aber nicht selbstständig entscheiden können oder meinst du nicht? Wenn du ein Beispiel von einem zwei Monate alten Baby kennst, das selbstständig entscheiden kann, dass keine Bilder von ihm öffentlich verbreitet werden, würde ich dieses medizinische Wunder gerne mit eigenen Augen sehen.
Ich finde das schon abartig, wie irgendwelche Facebook-Mütter jeden Schritt und jeden Piep von ihrem Sprössling posten als wäre Facebook ein Tagebuch, in dem die Fortschritte dokumentiert werden müssen. Genauso finde ich es abartig, wenn sich irgendwelche A-Z Promis so artikulieren und ihre Kinder in die Medien und Öffentlichkeit zerren, nur als PR-Masche und um selbst in die Schlagzeilen zu kommen.
Es gibt genug Beispiele, wo hinterher das Kind (als es erwachsen geworden war) rechtliche Schritte gegen die Eltern eingeleitet hat, weil sich herausgestellt hat, dass das Kind überhaupt nicht damit einverstanden gewesen wäre, wenn man es gefragt hätte, ob derartige Informationen und Bilder verbreitet werden dürfen. Unter diesem Aspekt finde ich es grundsätzlich falsch, wenn Eltern Bilder oder Informationen über ihre minderjährigen Kinder öffentlich breit treten, das hat aber mit der AfD nichts zu tun. In dem Sinne ist nur die Tat an sich für mich entscheidend und es gibt kein Ansehen der Person für mich. Mir ist das egal, ob das jetzt Frauke Petry macht oder Schulz oder von mir aus Merkel oder Trump oder Daniela Katzenberger oder Madonna. Ich finde diese Tat grundsätzlich verabscheuungswürdig.
Juri1877 hat geschrieben:Die Kritik ist reine Heuchelei. In Wahrheit will man wieder der AfD eines auswischen und hat nun einen neuen Grund gefunden.
Wer will das denn? Darf ich dazu bitte näheres erfahren? Interessiert mich wirklich. Davon abgesehen, dass mich Frauke Petry auch nicht interessieren würde, hätte sie zuckersüße Drillinge bekommen, interessieren mich Werbeplakate absolut nicht. Und wenn demnächst ein Hund als Maskottchen auf dem Plakat wäre, gäbe es auch welche die weinten: Der arme Hund, der konnte das nicht mal entscheiden.
Ich finde es absolut nicht schlimm, dass ein Baby auf einem Wahlplakat zu sehen ist. Von mir aus können das rechte, linke, grüne, gelbe Parteien machen. Ich habe dazu eine eher neutrale Meinung. Eigentlich ist es mir ziemlich egal. Was und wen ich wähle, mache ich weder von einem Hund noch von einem Baby abhängig.
Wenn man den ganzen Ballast, den die rechte Nazi-Bagage namens AfD mit sich herumschleppt, mal beiseite lässt und einfach die Gestaltung von Werbeplakaten aller Art anschaut (und mit Wahlplakaten macht man ja auch nichts anderes als Werbung), wüsste ich nicht, wo hier das Problem liegen soll. Ob man mit einem Baby nun versucht, Autos, Grießbrei oder rechte Parolen zu verkaufen, ist im Endeffekt eigentlich egal.
Wenn man damit ein Problem hat, dass Menschen, die noch nicht begreifen, was sie da tun, Werbung für Produkte und Dienstleistungen aller Art zu machen, müsste man wohl jeden zweiten Werbespot aus dem Programm nehmen. Zudem kann man ja auch praktisch jedes beliebige Fotomotiv bei einer Bildagentur kaufen und damit dann Werbung für Dinge machen, von denen weder die abgebildete Person noch der Fotograf jemals erfahren. Ich habe jedenfalls schon viele praktisch Neugeborene in peinlicheren Posen gesehen.
Ich wäre zwar persönlich auch ein glücklicherer Mensch, wenn ich nie erfahren hätte, dass Frauke Petri einen Stammhalter aus sich herausgepresst hat, der wohl später mal die Herrschaft über alle Deutschen antreten soll, aber prinzipiell kann auch sie sich wohl befruchten lassen, ohne mich vorher zu fragen. Und dass irgendwelche Politiker mit ihrer Familie in die Kamera grinsen, ist ja an sich nichts Neues, nur dass Weib und Kinderchen meistens schon ein bisschen älter dabei sind.
Im Grunde heulen oder echauffieren sich doch nur alle, weil es eine Politikerin der AFD ist und eben Frauke Petry. Eine Frau, die findet, dass Mutter sein und Frauen hinterm Herd Parolen keinerlei Zurückentwicklung für die Emanzipation seien, sondern eben in Ordnung.
Ich meine, sie denkt so wie viele Männer und diese kommen wohlbemerkt nicht nur aus dem muslimischen Background. So viele Männer wie ihre Quatsch-Aussagen geil finden, dass wir Weiber nicht arbeiten sollen, hinterm Herd das Essen kochen müssen und Kinder in die Welt setzen sollen, kenne ich auch!
Wenn es nicht Frauke Petry wäre und nicht ein AFD Plakat, wären die Meinungen durchaus unterschiedlicher und teilweise in FB & Co auch sachlicher. Das ist eben nicht der Fall, weil es die böse AFD Politikerin ist, die ja immer so rechtsradikal sind usw. Denn solche Menschen dürfen am besten keine Meinung haben, bitte auch keine Kinder und bitte keine Plakate und wenn es nach vielen geht, nicht leben! So sieht der O-Ton aus.
Wäre es die Familienministerin ehemals Frau von der Leyen, schreit da keiner. Das ein Herr Gabriel mit über 50 nochmal ein Kind in die Welt setzt, damit er bald den Sprössling von der Schule holen kann und die Sprüche "Oh der Opa kommt" ist auch zweitrangig. Klar macht da keiner von Werbung oder mit denen Werbung, aber da würde es auch keinen Arsch jucken.
Ich interessiere mich generell nicht für Werbeplakate. Außer das lächerliche "fühlen sie sich sicher Gedöns" der CDU bei mir. Da wäre ich am liebsten ganz schnell dran vorbei gegangen, weil die das Übel sind, wieso vieles hier nicht in DE läuft, wie es laufen sollte!
Doch ansonsten sind mir Plakate Jacke wie Hose. Ob Frau Petry, Herr Beck mit adoptieren Sprösslingen, der Papst mit einem Afrokind usw. Wäre mir alles vollkommen egal. Genauso egal, welche Intention, wieso das Plakat usw. Mir ist das vollkommen egal und jeder entscheidet selber, ob mit oder ohne Kind.
Der Aufriss ist jedoch ein anderer. Denn es geht den wenigsten wirklich darum, dass sie ihr Kind auf dem Plakat hat. Sie wird einfach nur angefeindet, weil sie eines der Feindbilder Deutschlands geworden ist. Das ist nämlich ganz einfach alles.
Ich bin der Meinung, das Kinder im Wahlkampf nichts verloren haben. Was soll das zur Schau stellen der eigenen Familie, nur um Wählerstimmen zu gewinnen. Es gibt immer wieder Wähler die sich durch niedliche Kinder und eine vorgegaukelte harmonische Familie "einlullen" lassen.
Mir ist es egal, ob es sich hierbei um eine AFD-Politikerin, CDU-Politikerin oder irgendeinen anderern Politiker handelt. Kinder haben auf Wahlplakaten nichts zu suchen.
Babys sehen doch ohnehin alle gleich aus und da ist es doch nicht so schlimm, wenn da ein Baby auf dem Plakat ist. Das Kind wird es nicht stören und andere erkennen das Kind garantiert nicht wieder, wenn nicht gerade Frauke Petry daneben steht.
Ich finde sowas gar nicht gut. Wenn ich mir vorstelle, dass man mich als Kind für sowas missbraucht hätte, also da wäre ich stinksauer. Zudem finde ich, dass Frauke Petry und Muttersein einfach nicht zusammen passen. Eine Mutter sollte ihrem Kind Liebe, Respekt, Toleranz und Nächstenliebe mit auf dem Weg geben und nicht Hass und Ausländerfeindlichkeit vermitteln.
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