Wahl des Lebensstils immer nur finanziell begründen nervig?

vom 28.12.2015, 03:01 Uhr

Wenn ich anderen sage, dass ich beispielsweise in einer Partnerschaft ganz zufrieden mit getrennten Wohnungen bin oder keine Lust auf Kochen habe, dann kommt meistens das finanzielle Gegenargument. Ich höre dann oft von anderen, dass sie das aus finanziellen Gründen nicht machen würden oder dass das doch zu teuer ist. Mal abgesehen davon, dass man auch günstig an Essen kommt ohne kochen zu müssen, finde ich diese Fokussierung auf das Finanzielle nicht gut.

Man muss doch nicht bei allem, was man macht, überlegen, was das nun kostet oder ob man mit einem anderen Lebensstil eventuell ein paar Euro sparen könnte. Viel mehr sollte es doch darum gehen, das Leben angenehm zu gestalten und nicht immer nur nach dem Finanziellen zu fragen.

Schaut ihr bei Fragen, wie man das Leben gestaltet, nur auf das Finanzielle? Oder nervt euch diese Sichtweise auch?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke, diese Reaktionen erntest du eher aus Verunsicherung. Für die meisten ist es eben ganz normal, an einem gewissen Punkt in der Beziehung zusammen in eine Wohnung zu ziehen. Dabei denkt man nicht ausschließlich ans Finanzielle. Die meisten machen das, weil sie gerne zusammenleben wollen.

Wenn du dann von deinem Lebensstil erzählst, der in eine ganz andere Richtung geht, können sie ihre Abneigung gar nicht so richtig erklären. Es weicht einfach von der Norm ab. Eine Norm, über die man gar nicht viel nachdenkt, die selbstverständlich ist. Und dann fängt man eben eher mit praktischen Gesichtspunkten wie dem Finanziellen an, anstatt sich über die emotionale Seite Gedanken zu machen. Es ist einfacher, über Geld zu reden als über Gefühle.

Aber kaum jemand zieht nur wegen der Ersparnis zusammen. Wenn die Gefühle füreinander nicht stimmen würden, wäre man ja gar nicht zusammen und käme gar nicht in die Verlegenheit, über eine gemeinsame Wohnung nachzudenken. Die Gefühle füreinander sind die Grundlage, die selbstverständlich da sein muss. Daher braucht man darüber nicht zu reden.

Beim Kochen genauso. Die wenigsten haben eine so große Abneigung dagegen wie du. Vielen macht es Spaß, gemeinsam zu kochen und daheim zu essen. Dass man eine Küche überhaupt nicht braucht, weicht zu sehr von der Norm ab. Aber okay, wenn du so sehr von der Norm abweichen willst und eben nicht gerne zuhause kochst. Dann bleibt nur noch die Frage, ob das nicht zu teuer ist.

Also ich kenne niemanden, der ausschließlich auf´s Geld schaut bei Fragen des Lebensstils. Natürlich kann man sich nicht alles leisten, was man will und muss auch mal zurückstecken. Aber ich kenne niemanden, der niemals auswärts essen geht, obwohl er das gerne würde. Ich kenne aber auch niemanden, der immer auswärts essen geht, weil es niemand so wahnsinnig schlimm findet, auch mal zuhause zu essen.

Ein Mittelding eben. Dabei geht es dann auch ums Finanzielle, aber eben weil es den meisten das nicht wert ist, jeden Tag auswärts zu essen. Man muss nicht nur auf´s Geld schauen, aber es ist eben auch komisch, wenn man gar nicht auf´s Geld schaut.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde das Zusammenleben in einer gemeinsamen Wohnung oder das Leben in getrennten Wohnungen jetzt auch nicht unbedingt als Lebensstil bezeichnen und verstehe nicht ganz, was das eine mit dem anderen zu tun haben soll. Das mit dem Kochen ist natürlich eine andere Sache und kann mit etwas Fantasie wohl auch unter die Kategorie "Lebensstil" gesteckt werden, obwohl ich das auch eher nicht so sehe.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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