Waffen zur Selbstverteidigung heute nötig?
Beim Zappen bin ich grade auf eine Reportage bei "Fahndung Deutschland" gestoßen. Hier geht es darum, dass immer mehr Menschen den "kleinen Waffenschein" machen um Reizstoff- und Schreckschusswaffen mit sich zu führen.
Diese Reportage erinnert mich auch an einen Artikel, den ich vor knapp einem Monat bei Focus zu dem gleichen Thema gelesen habe. Den Link dazu findet ihr hier. Dazu kam vor wenigen Tagen erst die Schlagzeile, dass man in einem bekannten Drogeriemarkt jetzt Pfefferspray kaufen könnte.
Persönlich finde ich diese ganzen Artikel erschreckend! Leben wir inzwischen wirklich in einer so schlimmen Zeit, dass man besser hat sich zum Schutz solche "Waffen" anzuschaffen oder ist das einfach nur ein gefährlicher Trend geworden der in einer echten Gefahrensituation auch nach hinten los gehen kann? Glaubt ihr, dass es hier irgendwann so werden wird wie in Amerika wo dann so ziemlich jeder sich Waffen besorgen kann?
Wenn ich mir vorstelle selbst in eine Gefahrensituation zu kommen, frage ich mich, ob ich nicht im Fall wo ich dann ein Pfefferspray oder ähnliches zücken würde, die Lage nicht noch gefährlicher machen würde. Davor wird auch in den ganzen Berichten dazu immer wieder gewarnt, weil einem auch nach Erhalt des kleinen Waffenscheins, die praktische Erfahrung fehlt um einen schnellen und sicheren Umgang damit zu garantieren.
Glaubt ihr, dass man durch das tragen solcher Waffen sich wirklich sicherer fühlt oder geben sie einem nur ein falsches Gefühl der Sicherheit? Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die solche Dinge führen, vielleicht sogar zu schnell dazu greifen. Was ist, wenn man sich durch eine kurze Szene die man aufschnappt, so bedroht fühlt, dass man sie zieht und sich dann im nachhinein herausstellt, dass man die Situation einfach nur falsch aufgeschnappt hat?
Ich kann schon verstehen, dass sich viele Menschen mittlerweile sicherer fühlen, wenn sie eben eine Waffe dabei haben. Es muss ja nicht immer gleich eine Schusswaffe oder ein Messer sein. Auch Pfefferspray oder ein Elektroschocker können mehr Sicherheit vermitteln.
Ich habe seit Jahren ein Pfefferspray, dass ich auch hin und wieder dabei habe, je nachdem wo ich mich bewege. Aber ich habe es bisher noch nie gebraucht. Es ist im Falle eines Angriffs sicher auch nicht so leicht einzusetzen. Da man es erst aus der Tasche holen und dann auch noch drauf achten muss, dass die Öffnung nach vorne zeigt.
Gerade in solchen Bezirken Deutschlands, in die sich die Polizei selbst schon gar nicht mehr traut, ist es sicherlich etwas beruhigender, wenn man etwas zur Verteidigung dabei hat. Ich denke auch, dass sicherlich die Selbstverteidigungskurse mehr belegt werden.
Gerade das Pfefferspray finde ich sehr gefährlich, wenn ich ehrlich bin. Die meisten bedienen das Spray falsch und der Radius vom Spray ist ja auch nicht besonders hoch so dass einem die Wolke auch durchaus selber treffen kann. Zudem muss man es erst mal in der Handtasche finden in dieser Stresssituation.
Ich bin gegen Waffen und halte diese auch nicht für nötig. Mag sein, dass mich nun manche Menschen für naiv halten, aber in Amerika, wo jeder eine Waffe hat, passiert eben auch ständig etwas und jeder schießt auf jeden und das ist alles immer wieder geduldet, weil Waffen ja so toll sind.
Für mich bürgt es immer wieder die Gefahr eine scheinbar harmlose Situation zu verschlimmern. Wenn man bedroht wird und eine Waffe zieht, diese aber nicht gleich bedient, dann kann sie einem auch weggenommen werden und was vorher vielleicht ein paar Tritte gewesen wären ist nun ein Schuss aus einer Waffe.
Meiner Ansicht nach wird Deutschland eindeutig wieder gefährlicher. Die Übergriffe in der Silvesternacht und die erschreckend niedrige Verurteilungsrate sowie viele unzählige weitere Berichte über Übergriffe in deutschen Freibädern haben hier wohl ein anderes Bewusstsein geschaffen. Inzwischen wird immer mehr klarer, dass neben Pässen und Ausbildungsnachweisen auch Vorstrafenregister fehlen. Nicht jeder Ausländer ist ein Verbrecher aber wir haben genau die Verbrecher hergelockt, die wir nicht haben wollten.
Ich glaube weder, dass Deutschland so viel gefährlicher geworden ist als in jener dubiosen Vergangenheit, in der alles besser war, auch wenn sich keiner so sicher ist, wann dies genau gewesen sein sollte, noch dass es für Normalbürger nötig, sinnvoll oder praktikabel ist, sich zu bewaffnen. Statistiken haben zudem auch gezeigt, dass der Grad der Kriminalitätsangst in der Bevölkerung praktisch unabhängig vom tatsächlichen Ausmaß der Kriminalität steigt oder fällt, und im Augenblick haben wir es eben gerne mal wieder etwas panisch.
Ich selber bewaffne mich nicht, weil ich mir relativ sicher bin, weder den Nerv noch die Erfahrung zu haben, in einer tatsächlichen Gefahrensituation richtig zu reagieren. Wahrscheinlich würde ich mir in den Fuß schießen, mich mit Pefferspray vollends unschädlich machen, und der Angreifer müsste sich nur noch bedienen. Natürlich kann man den Umgang mit Waffen zur Verteidigung auch lernen, aber in meinen Augen ist dies etwa ebenso nötig wie ein Kurs zur Abwehr von Haiattacken im bayerischen Oberland.
Und selbst wenn ich mich nicht selber ausknocke, bin ich der Meinung, dass es in einem Konflikt nicht hilfreich ist, wenn noch eine Waffe zusätzlich ins Spiel kommt. Wie gesagt, ich bin weder besonders durchtrainiert und abgebrüht. Mir könnte also auch jeder das Pfefferspray abnehmen und gegen mich verwenden, und spart sich so die Mühe, sich selbst zu bewaffnen. Ich sehe einfach kein Szenario vor mir, in dem mir eine angebliche Verteidigungswaffe, welcher Natur auch immer, tatsächlich nützen und die ohnehin katastrophale Situation nicht noch schlimmer machen könnte.
Ich bin ganz bei Gerbera. Ich finde es nicht gefährlicher als früher und halte Waffen für unsinnig, wenn man den sicheren und automatisierten Ablauf der Benutzung nicht wirklich sicher erlernt hat und regelmäßig auch unter Stress trainiert. Ansonsten kann man dem Gegner das Ding auch gleich in die Hand drücken.
Gerbera hat geschrieben:Ich selber bewaffne mich nicht, weil ich mir relativ sicher bin, weder den Nerv noch die Erfahrung zu haben, in einer tatsächlichen Gefahrensituation richtig zu reagieren. Wahrscheinlich würde ich mir in den Fuß schießen, mich mit Pefferspray vollends unschädlich machen, und der Angreifer müsste sich nur noch bedienen. Natürlich kann man den Umgang mit Waffen zur Verteidigung auch lernen, aber in meinen Augen ist dies etwa ebenso nötig wie ein Kurs zur Abwehr von Haiattacken im bayerischen Oberland.
So einen Unsinn kann man auch über den Umgang mit einem Defibrillator oder einem Feuerlöscher erzählen. Bei der Bundeswehr hatte ich auch mit Waffen zu tun. Natürlich kann ich da Pfefferspray oder eine Gaspistole bedienen und mich im Ernstfall auch damit wehren. Von der Bedienung her ist da sogar ein Wecker komplizierter.
Natürlich meint man zunächst, dass alles viel gefährlicher geworden ist. In bestimmten Tendenzen stimmt das sicher auch. Allerdings ist ein weiterer Punkt, dass man heutzutage alle Informationen über das Internet direkt erhält. Stichpunkt: Orson Welles und der Angriff der Aliens in Amerika, schaut es Euch mal an! So was ginge heutzutage nicht mehr.
Ich finde es auch übertrieben und mir ist auch kein Fall bekannt, wo sich jemand durch solche Waffen schützen konnte. Ich kenne aber zumindest eine Frau hier, die sogar mit einem Bernhardiner unterwegs ist und sofort das Pfefferspray zückt sobald sie nur einmal blöd angemacht wird, weil ihr Hund mal wieder den Bürgersteig voll geschissen hat.
Sternenbande hat geschrieben:Ich finde es auch übertrieben und mir ist auch kein Fall bekannt, wo sich jemand durch solche Waffen schützen konnte. Ich kenne aber zumindest eine Frau hier, die sogar mit einem Bernhardiner unterwegs ist und sofort das Pfefferspray zückt sobald sie nur einmal blöd angemacht wird, weil ihr Hund mal wieder den Bürgersteig voll geschissen hat.
Eigentlich ist der Beitrag ein Widerspruch in sich. Auf der einen Seite kennt man einen solchen Fall. Auf der anderen Seite leugnet man es. Aber hier im Netz kann man eben viel Schwachsinn ablassen.
Die bisher 5 Urteile bei über 1.200 Anzeigen wegen der Silvesternacht zeigen doch, wie toll unser Rechtsstaat ist. Natürlich werden kaum Fälle bekannt. Der Täter will mit Sicherheit nicht noch mehr Ärger und das Opfer hat auch kein Interesse daran, dies öffentlich an die große Glocke zu hängen. Aber wer die Realität eben nicht wahr haben will, dem kann man alles tausendfach erklären und er versteht es immer noch nicht.
Bisher konnte außer mir noch niemand erklären, warum verstärkt nach Pfefferspray gefragt wird. Dies liegt natürlich sicher an dem vermehrten Auftreten aggressiver Hunde oder auch am Weihnachtsmann. Aber wenigstens entlarven sich so die ganzen Heuchler, die uns nur Blödsinn über die angeblich gelungene Integration und die friedliebenden Ausländer erzählen wollen statt die immer stärker werdenden Sorgen der Bürger ernst zu nehmen.
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