Wärt ihr für oder gegen eine Stromautobahn?
Bisher wusste ich noch gar nichts von einer geplanten Stromautobahn, aber wie man hier lesen kann, wächst der Widerstand immer mehr dagegen an. 2023 sollte diese vorerst 340 km lange Stromautobahn ja schon in Betrieb gehen, was ja schon fast eine sensationelle Bauzeit wäre.
Die Baukosten werden mit 1 Milliarde Euro veranschlagt, aber wie wir ja wissen, können sich solche Kalkulationen ja auch schnell mal verdoppeln oder sonst wie vervielfachen. Was haltet ihr denn von diesem Projekt einer Stromautobahn? Was spricht denn eurer Meinung nach dafür und was dagegen? Wie würdet ihr denn entscheiden, wenn es darüber eine Abstimmung gäbe?
Ich halte so eine schnelle Umsetzung ehrlich gesagt für zu ambitioniert. In deinem verlinkten Artikel ist ja die Rede von einem fünfstufigen Verfahren, wobei es erfahrungsgemäß länger dauert je mehr Ebenen und Behörden dabei involviert sind. Da weiß oft die rechte Hand nicht, was die linke Hand tut. Ich denke aber nicht, dass die Menschen mit ihren Klagen und dem Rechtsweg langfristigen Erfolg haben werden und dass die Stromautobahn so oder so kommen wird.
Der Widerstand gegen den Bau einer Stromtrasse richtet in erster Linie das Augenmerk auf die gesundheitlichen Konsequenzen, in zweiter Linie auf die Verschandelung der Landschaft. Das erhöhte Stromschlag- und Brandrisiko bei Drahtbruch wird seltener erwähnt.
Habe selber einmal Tests direkt unter einer Hochspannungsleitung gemacht und muss feststellen, dass in etwa 2 Metern Abstand vom Erdboden (also in etwa die Körpergröße eines Menschen) die Störfeldstärken derart gering sind, dass sogar ein 500 km entfernter Rundfunksender auf Langwelle ohne bemerkenswertes Knattern zu empfangen ist.
Das liegt unter anderem daran, dass die Nutzung der Hochspannungsleitungen für die Hochfrequenztelegrafie und -telefonie abgeschafft worden ist. Sonst hätte man noch eine weitere Problematik ähnlich der der Mobilfunkmastenstrahlungen. Es kommt auf die Spannung an, mit der die Leitung "gefahren" wird und auf den Mindestabstand zu bebautem Gelände. Der ist mit den genannten 400 Metern fast doppelt so groß wie der Sicherheitsabstand zu damals noch betriebenen Mittel- und Langwellensendern.
Dass im Zuge der Energiewende ein leistungsfähiges Leitungsnetz unverzichtbar ist, wird spätestens dann deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass zum Beispiel während der jetzt sehr starken Sonneneinstrahlung auf Höchsttouren laufenden Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen sogar wieder vom Netz genommen werden mussten, weil der Strom nicht zum Abnehmer transportiert werden konnte.
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